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Dahlem (bei Bitburg) – Wikipedia

Dahlem (bei Bitburg)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Dahlem
Markierung
Deutschlandkarte, Position von Dahlem hervorgehoben
Koordinaten: 49° 55′ N, 6° 36′ O
Basisdaten
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Eifelkreis Bitburg-Prüm
Verbandsgemeinde: Bitburg-Land
Höhe: 260 m ü. NN
Fläche: 4,28 km²
Einwohner: 248 (31. Dez. 2006)
Bevölkerungsdichte: 58 Einwohner je km²
Postleitzahl: 54636
Vorwahl: 06562
Kfz-Kennzeichen: BIT
Gemeindeschlüssel: 07 2 32 024
Adresse der Verbandsverwaltung: Hubert-Prim-Straße 7
54634 Bitburg
Webpräsenz:
Ortsbürgermeister: Rudolf Werwy

Dahlem ist eine Ortsgemeinde im Eifelkreis Bitburg-Prüm in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Bitburg-Land mit Sitz in Bitburg an.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

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Dahlem wurde 783 in einer Schenkungsurkunde an das Kloster [Echternach (Luxemburg)|[Echternach]] erstmals erwähnt und blickt auf eine mehr als 1200-jährige Geschichte zurück. Keltische Fliehburgen auf Wehrbüsch und Burgberg, Brandreste eines Treverertempels, der Fund eines Kultsteines des Lenus Mars (um 500 v. Chr.) sowie römische Siedlungsreste vom ersten bis vierten Jahrhundert n. Chr. sprechen für eine jahrhundertelange kontinuierliche Besiedlung der Gemarkung.

Der kleine Ort liegt am Westufer des Aubachs, der im Norden der Gemarkung in den Keutelbach mündet, einem Zuflusses der Kyll. Sein Bett begleitet einen Streifen braunroten Sandsteins, einen Seitenarm der für den Lauf der Kyll charakteristischen Buntsandsteinschicht. Der übrige Teil der Gemarkung liegt auf Muschelsandstein, der nach Osten hin ansteigt. Im Westen des Orts nahe der Gabelung Im Gartenfeld befindet sich ein frührömisches Brandgräberfeld. Der südliche Arm der Dorfstraße führt nach Trimport, der nördliche nach Sülm. An das Kylltal bindet Dahlem eine Straße an, die im Nordosten oberhalb der Loskyller Mühle die von Sülm kommende Straße erreicht. Die die östliche Gemarkungs- und die Verbandsgemeindegrenze markierende Kyll wird von der Trasse der Eifelbahn zwischen Köln und Trier begleitet, welche unterhalb des Südportals des Heinzkyller Tunnels auf die Preister Flussseite wechselt.

Die Gründung Dahlems geht wahrscheinlich in die Zeit der fränkischen Landnahme zurück, wie seine Lage im Bachtal und die ursprüngliche Bildung des Namens auf -heim nahe legen. 893 taucht das aus vier Höfen bestehende Dahlheym im Prümer Urbar auf. Die Ritter von Hagen, die vom Trierer Erzbischof mit dem Zehnt- und Patronatsrecht der damaligen Pfarrkirche zu Daleim und zwei ihrer Filialen belehnt waren, vergaben das Lehen an die Ritter von der Brücke zu Trier. Von diesen gingen beide Rechte 1249 durch Kauf an den Luxemburger Propst zu Bitburg, Theoderich, über, der sie 1256 der Zisterzienserabtei Himmerod schenkte. Später gelangte das Kloster auch in den Besitz der Herrschaftsrechte und Dahlem wurde Sitz eines Hochgerichts. Ein Weistum von 1472 bezeugt in Dahlem auch einen Hof der Trierer Abtei St. Maximin. Nach Auflösung Kurtriers wurde der vormals zum Amt Welschbillig gehörige Ort der Mairie Idenheim zugeteilt, welche 1816 Sitz einer Bürgermeisterei wurde, die 1930 dem Amtsbezirk Bitburg-Land angegliedert wurde. Nachdem 1803 auch das Unterdorf Idenheims zur Pfarrei Dahlem gekommen war, wurde der Pfarrsitz 1805 nach Idenheim verlegt und Dahlem Filiale. 1807 kam es zur Pfarrei Sülm.

Zur Zeit seiner Ersterwähnung im Prümer Urbar hatte Dahlem vier Höfe. 1558 bestand es aus drei Häusern mit 23 Einwohnern. Bis 1625 stieg die Zahl der Haushalte auf zehn, von denen es nach dem Dreißigjährigen Krieg 1653 nur noch fünf gab. Für 1743 ist eine Schule überliefert. 1770 standen wieder 14 Häuser, in denen 106 Bewohner lebten, deren Zahl bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts stetig bis auf 209 Bewohner und 38 Häuser stieg. Die Knappmühle hatte 1849 fünf Bewohner. Bis 1895 sank die Einwohnerzahl auf 231, die Zahl der Häuser jedoch stieg - trotz des Brandes von 1874, dem fünf Höfe zum Opfer fielen – auf 40 an. Bis 1932 wuchs die Bevölkerung auf 280 an, ging bis Kriegsbeginn auf 254, bis 1946 auf 245 zurück, stieg bis 1964 auf 279 an und sank dann bis 1992 auf 236 ab. Die Zahl der Häuser stieg von 1895 bis 1953 nur um eins auf 41, bis 1982 jedoch auf 76.

Die von der um 1818 aufgenommenen topographischen Karte überlieferte Struktur der Bebauung entlang der Durchgangsstraße und des von ihr abzweigenden Kirchwegs ist heute noch erkennbar. Der Handriss zum Urkataster von 1858 zeigt eine Verdichtung innerhalb des heutigen Ortskerns und sein Wachstum vor allem nach Norden. Vor die Entstehung des Urkatasters zurückgehende Datierungen tragen die Spolien in Kirchweg 4 (1569) und Himmeroder Straße 10 (1707). Die nach einem Dorfbrand erfolgte Vergrößerung der Kirche um ein Joch ist 1720 durch Portalinschrift datiert. Bei dieser Maßnahme fand sich möglicherweise das nun in die Außenwand eingelassene römische Relief. Die nächstjüngeren Inschriften tragen der höhergerückte Sturz von Himmeroder Straße 14 (1768), ein Sturz in Kirchweg 2 (1796), der Haustürsturz von Brunnenstraße 7 und 11 (1845), 9 (1851) und Zur Knappmühle 2 (1858). Später wurden – zum Teil ältere Gebäude ersetzende – errichtet: Kirchweg 5 und die Scheune von Zur Knappmühle 2 (1868), Himmeroder Straße 1 (1989) und Im Gartenfeld 7 (1901). Im Gartenfeld 16 wurde 1904 eine neue Schule eingeweiht. Seit 1967 diente sie umgebaut als Gaststätte. Durch Türsturz datiert sind Brunnenstraße 3 (1909), zur Knappmühle 5 und die Scheune zu Brunnenstraße 7 (1910), Himmeroder Straße 16 und Am Kreuzberg 1 (1911), die Kapelle im Gartenfeld (1912), Himmeroder Straße 9 (1913), die Kapelle an der Brunnenstraße und im Gartenfeld 12 (1923). Himmeroder Straße 10 entstand 1927, als die Wasserleitung gelegt und der Wasserbehälter am Sülmer Berg eingerichtet wurde. Trotz geringer Kriegsverluste ist die Zahl der Einzeldenkmäler nur gering. Nach den beiden Denkmalzonen weist der als Erhaltungsbereich vorgeschlagene untere Abschnitt der Straße Zur Knappmühle die geringsten Störungen auf.

[Bearbeiten] Profanbauten

Brunnenstraße 7: Die Fassade des in der Biegung der unteren Brunnenstraße gelegenen Streckhofs hat an der positiven Erscheinung des Straßenbildes erheblichen Anteil. Der hohe, mit einer Girlande gezierte Wohnhaustürsturz ist 1845 datiert. Bei der Umnutzung des Anwesens bekam ein Teil des früheren Wirtschaftsteils ebenfalls Rechteckfenster, das Gewände des 1910 datierten Scheunentors wurde rekonstruiert. Himmeroder Straße 1, 2, 4: Denkmalzone. Die traufseitigen Streckhöfe vermitteln einen guten Eindruck der früheren Erscheinung des Straßenbildes mit vor den Gebäuden gelegenen Hofflächen. Das Wohnhaus von Nr.1 mit gequaderter Fassade ist auf dem Türsturz 1898 datiert. Das Ökonomiegebäude wurde wenig später ebenfalls in sorgfältig zugehauenem Werkstein ausgeführt. Die bescheideneren Höfe Nr. 2 und 4 gegenüber entstanden um die Mitte des 19. Jh. Das aus der Flucht von Nr. 2 zurückspringende Anwesen Nr. 4 wird von einem giebelseitig erschlossenen Stall zu einem Winkelhof ergänzt. Himmeroder Straße 10: Der von der Straße abgerückte Streckhof entstand laut Türsturzinschrift 1927. Das streng symmetrisch gegliederte Wohnhaus mit einem den Eingang betonenden, das Mansardgiebeldach durchstoßenden Dacherker greift neben historischen Details Anregungen der Reformarchitektur auf. Gauben und Fensterverglasung der Fassade sind noch ursprünglich. Ein über einem Kellerfenster wiederverwendeter Türsturz ist PETER VERWI 1907 bezeichnet und stammt wohl von dem auf der um 1818 entstandenen Karte eingetragenen Vorgängerbau. Der niedrige Wirtschaftsteil diente wahrscheinlich nur zum Nebenerwerb. In die Rückseite der Scheune ist ein kleines Fenstergewände, das wohl von dem 1707 datierten Bau stammt, eingelassen. An der Garage bei Himmeroder Straße 12: Der Türsturz mit der Inschrift LEONARDUS ENGLER 1768 und den als Ornament verwendeten Krügen und Bechern stammt von einem älteren Gebäude, das offenbar das Wohnhaus eines Töpfers gewesen ist. Kirchweg 2, 4, 5, 6, Kirchhof mit katholischer Filialkirche St. Lambertus: Denkmalzone. Den von der himmeroder Straße nach Westen abzweigenden Kirchweg überliefert schon die preußische Karte dicht bebaut. Seine traufständigen Gebäude tragen nicht nur zur Steigerung des malerischen Eindrucks der Kirche bei, sondern bilden in ihrer relativ unveränderten Struktur ein typisches Beispiel einer aus mittelgroßen bäuerlichen Anwesen bestehenden Denkmalzone. Besonders hinzuweisen ist auf die ehem. Türstürze an Nr.2 mit der Jahreszahl 1796 und Nr. 4. Der um die Mitte des 19. Jh. entstandene Streckhof Nr. 6 beschließt die nördliche Zeile. Vermittelnd zur Kirchhofanlage kommt dem Einhaus Nr. 5 größte Bedeutung zu. Es ist auf dem Sturz zur ehem. Flurküche 1868 datiert. Im Haus befinden sich ältere Türgewände. Eine breite Freitreppe führt am Ende der Straße zum höher gelegenen, durch eine Mauer abgeschlossenen Kirchhof. Kirchweg 4: Ein in Kirchweg 4 eingelassener spätgotischer Türsturz trägt die älteste Jahreszahl Dahlems: 1569. Das Profil seiner rundbogigen Öffnung wird im Scheitel von einer rechteckigen Rahmung tangiert. In den so gebildeten Spandrillen befinden sich die Reliefs einer Rosette und einer Schere. die möglicherweise erst in jüngerer Zeit durch Abarbeitung entstand.

[Bearbeiten] Die Ruine der Knappmühle

Etwa ein Kilometer nördlich von Dahlem stehen im Wald auf dem rechten Ufer des die Gemarkungsgrenze zu Sülm markierenden Keutelbachs die Ruinen der Knappmühle. Erkennbar sind unterhalb der Stromschnellen eine flachbogige, auf Widerlagern aus Felsen ruhende Brücke und bachwärts anschließend zwei mehrere Meter hohe, den Bachlauf einengende, Trockenmauern aus Sandstein. 1760-1790 hatte Johann Peter Moritz von der Abtei St. Matthias bei Trier die Mühle gepachtet. Im späten 18. Jh. war die Mühle unbewohnt und wurde ab 1806 wieder instand gesetzt. 1843 lebten auf dem Anwesen, zu dem auch ein landwirtschaftlicher Betrieb gehörte, fünf Personen. Am 26. Januar 1870 wurde sie von der Tochter von Johan Moritz nach dem Tode ihres Mannes Peter Theis an den Müller Johann Lichter zu Loskyll, den Besitzer der Looskyller Mühle, verkauft und stillgelegt.

[Bearbeiten] Brücken über den Keutelbach

Die noch erhaltene Brücke zur Sülmer Seite des Keutelbachs stammt wohl noch aus dem 18. Jh. Eine zweite denkmalwerte, in hohem Bogen den Keutelbach nahe seiner Einmündung in die Kyll überspannende, Brücke aus rotem Sandstein verbindet die beiden von Sülm ins Kylltal führenden Straßen kurz oberhalb der Looskyller Mühle. Ein Gedenkstein mit Kugelbekrönung erinnert an JOHANN LICHTER aus Looskyll, der sie 1882-83 erbaute.

[Bearbeiten] Heinzkyller Tunnel

Der 201 m lange Eisenbahntunnel bei Streckenkilometer 144 der Bahnstrecke Köln–Trier liegt innerhalb der Gemarkung Dahlem. Die nach Kriegsbeschädigung glatt erneuerte Fassade des Nordportals ist auf einem Täfelchen auf 1946 datiert. Am Südportal treten vor die glatte Fassade nur die Bossen, die den profilierten Bogen mit Volute im Scheitel der Laibung begleiten. Bis zur Höhe des mächtigen, umgangartig vortragenden Konsolgesimses verläuft der Umriss des Portals geböscht, in den Mauerstreifen darüber ist eine Tafel mit der Datierung 1870 (in römischen Ziffern) eingelassen.

[Bearbeiten] Looskyller Tunnel

Dieser 294 m lange Eisenbahntunnel bei Streckenkilometer 143 der Bahnverbindung Köln–Trier ist auf dem Grund der Gemarkung Sülm errichtet worden und das Nordportal stellt eine Wiederholung der Nordfassade des Kyllburger Tunnels dar. Der Scheitelstein ist auf 1870 datiert. Die im unteren Drittel und entlang der Bogenöffnung bossierte Fassade des Südportals verjüngt sich mittels geböschter Kanten. Das mächtige Gesims, über dem die glatt gequaderte Mauer in einem Kranz von Dachrinnen endet, ruht auf Konsolen. Zwischen den mittleren ist oberhalb des Scheitelsteins des Bogens ein Wappenschild mit der Bezeichnung RE 1870 angebracht.

[Bearbeiten] Wappen

Wappen Das Dahlemer Wappen zeigt in rot vier ineinander greifende silberne Ringe. Politisch gehörte Dahlem während der Feudalzeit im Amt Welschbillig zum Kurfürstentum Trier. Dafür steht der Schildgrund, für den man eine Ausführung in roter Farbe wählte. Der Schöffe des Hochgerichtes Dahlem führte ein Siegel mit vier ineinandergreifenden Ringen. Diese sind in Schildmitte silbern symbolisiert.

[Bearbeiten] Ortsname

Im Ortsnamen ist das gotische „dal“ (althochdeutsch und mittelhochdeutsch: Tal, neudeutsch: dal, tell) = Tal, also Heim oder Haus im Tal wiedergegeben. Dahlem wird nach Beyer in der Urkunde von 783 (Schenkung an das kloster Echternach) erstmals als „Dalheim“ erwähnt. Die Schreibung des Ortsnamens erfolgt durchgehend in zweisilbiger Form, wenn auch mit wechselnder Wortgestaltung. So sind zu verzeichnen:

  • 893 Dalheim, Dalem villa
  • 1258 Dalheim
  • 1317 Dalheym
  • 1326 Dailheim
  • 1377 Dalheim.

[Bearbeiten] Weblinks


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