Claudio Magris
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Claudio Magris (* 10. April 1939 in Triest) ist ein italienischer Schriftsteller, Gelehrter und Übersetzer. Er hat in Turin Germanistik studiert und abgeschlossen. Seit 1978 ist er Professor für Moderne deutschsprachige Literatur an der Universität Triest.
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[Bearbeiten] Leben und Werk
Magris ist Essayist und Kolumnist für die italienische Tageszeitung Corriere della Sera und andere europäische Zeitungen. Durch seine unzähligen Studien zur mitteleuropäischen Kultur gilt er als deren größter Förderer in Italien.
Magris' erstes Buch handelt vom habsburgischen Mythos in der modernen österreichischen Literatur. Er hat Essays über Hoffmann, Roth, Ibsen, Svevo, Musil, Hesse und Borges geschrieben. Der literarische Durchbruch gelang Magris 1986 mit seinem bekanntesten Werk, Danubio (Donau), einer literarischen Reise entlang der Donau von der Quelle bis zur Mündung, in deren Vordergrund die multikulturelle Vergangenheit des Donauraumes steht.
Professor Magris ist Mitglied vieler europäischer Akademien und war von 1994 bis 1996 Senator im italienischen Parlament.
[Bearbeiten] Werke (Auswahl)
- Il mito absburgico nella letteratura austriaca moderna, 1963, Neuausgabe 1996 (dt. Der habsburgische Mythos in der modernen österreichischen Literatur, übersetzt von Madeleine von Pásztory. Müller, Salzburg 1966; nach der Neuausgabe 1996 bearbeitet für die Neuausgabe Zsolnay, Wien 2000, ISBN 3552049614)
- Lontano da dove: Joseph Roth e la tradizione ebraico-orientale, 1971 (dt. Weit von wo. Verlorene Welt des Ostjudentums, übersetzt von Jutta Prasse. Europa Verlag, Wien 1974)
- L’altra ragione: Tre saggi su Hoffmann, 1978 (dt. Die andere Vernunft: E.T.A. Hoffmann, übersetzt von Paul Walcher und Petra Braun. Hain, Königstein/Ts. 1980)
- (mit Angelo Ara) Trieste: un’identità di frontiera, 1983 (dt. Triest: eine literarische Hauptstadt in Mitteleuropa, übersetzt von Ragni Maria Gschwend. Hanser, München 1987; Zsolnay, Wien 1999, ISBN 3552049509; dtv 2005, ISBN 3423341750)
- Illazioni su una sciabola, 1984 (dt. Mutmaßungen über einen Säbel. Erzählung, übersetzt von Ragni Maria Gschwend. Hanser, München 1986, ISBN 3446145184)
- L’anello di Clarisse, 1984 (dt. Der Ring der Clarisse: großer Stil und Nihilismus in der modernen Literatur, übersetzt von Christine Wolter. Suhrkamp, Frankfurt/M 1987, ISBN 3518044338)
- Danubio, 1986 (dt. Donau. Biographie eines Flusses, übersetzt von Heinz-Georg Held. Hanser, München 1988, ISBN 3446149708; dtv 2007, ISBN 3423344180)
- Un altro mare, 1991 (dt. Ein anderes Meer, übersetzt von Karin Krieger. Hanser, München 1992, ISBN 3446165916)
- Quattro vite bizzarre, 1995 (dt. Vier seltsame Leben, übersetzt von Ragni Maria Gschwend. AER, Bozen 1995, ISBN 8886557205)
- Danubio e Post-Danubio, 1995 (dt. Donau und Post-Donau, übersetzt von Ragni Maria Gschwend, AER, Bozen 1995, ISBN 8886557191)
- Microcosmi, 1997 (dt. Die Welt en gros und en détail, übersetzt von Ragni Maria Gschwend. Hanser, München 1999, ISBN 3446194924; dtv 2004, ISBN 3423131772)
- La mostra, 2001 (dt. Die Ausstellung, übersetzt von Hanno Helbling. Hanser, München 2004, ISBN 3446205438)
- Utopia e disincanto, 1999 (dt. Utopie und Entzauberung. Geschichte, Hoffnungen und Illusionen der Moderne, übersetzt von Ragni Maria Gschwend, Karin Krieger u.a. Hanser, München 2002, ISBN 3446202161)
- Alla cieca, 2005 (dt. Blindlings. Roman, übersetzt von Ragni Maria Gschwend. Hanser, München 2007, ISBN 9783446208254)
[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)
- 1995: Ehrendoktor der Universität Klagenfurt
- 1997: Premio Strega für Microcosmi
- 2000: Würth-Preis für Europäische Literatur
- 2001: Erasmus-Preis
- 2001: Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung (Hauptpreis)
- 2005: Österreichischer Staatspreis für Europäische Literatur
[Bearbeiten] Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Magris, Claudio |
KURZBESCHREIBUNG | italienischer Schriftsteller, Gelehrter und Übersetzer |
GEBURTSDATUM | 10. April 1939 |
GEBURTSORT | Triest |