Carl Steffeck
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Carl Constantin Heinrich Steffeck (* 4. April 1818 in Berlin; † 11. Juli 1890 in Königsberg; auch Karl Steffeck) war ein deutscher Maler und Grafiker. Er wurde vor allem durch seine Bilder von Pferden und Hunden bekannt.
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[Bearbeiten] Leben
Steffeck, Sohn eines künstlerisch interessierten Privatiers, besuchte schon zu Gymnasialzeiten die Berliner Kunstakademie. 1837 kam er in die Meisterklasse des Pferdemalers Franz Krüger, später in das Atelier von Carl Joseph Begas. 1839 ging er nach Paris, wo er zwei Monate lang Schüler Paul Delaroches war, besonders aber die Arbeiten Horace Vernets studierte. Von 1840 bis 1842 hielt er sich in Italien auf.
Nach seiner Rückkehr malte er meist Jagd- und Tierbilder. Über dieses Genre hinaus weist sein großes historisches Gemälde Albrecht Achilles im Kampf mit den Nürnbergern um eine Standarte von 1848, das sich durch den Glanz der Farbgebung und durch die meisterhafte Darstellung der Pferde auszeichnete. 1864 erwarb der preußische Staat das Bild für die Nationalgalerie in Berlin.
Steffeck spezialisierte sich immer mehr auf Gemälde von Pferden in Ruhe und Bewegung und auf Sportbilder und Pferdeporträts. Daneben schuf er zahlreiche Porträts kleinen Formats, einige weitere große historische Gemälde, viele Aquarelle, Lithografien und Radierungen sowie einige Tierskulpturen aus Bronze. Sein Schüler Max Liebermann berichtete, Steffeck habe seine kleinformatigen Reiterbildnisse, die er für sechs Friedrichsdor verkaufte, meist in nur einer Sitzung gemalt, so dass der Porträtierte das Bild oft noch nass mit nach Hause nehmen konnte.
Seit Anfang der 1850er Jahre widmete sich Steffeck vermehrt der Lehre; einer seiner Schüler war Hans von Marées. 1859 wurde er Professor an der Berliner Akademie, 1880 wurde er als Direktor der Kunstakademie nach Königsberg berufen.
1890 starb er plötzlich an einem Schlaganfall. Er wurde er auf dem Französischen Friedhof in der Berliner Chausseestraße bestattet. Das Portrait-Medaillon schuf Friedrich Reusch aus Königsberg.
[Bearbeiten] Werke
(Auswahl)
[Bearbeiten] Historische und militärische Gemälde
- Albrecht Achilles im Kampf mit den Nürnbergern um eine Standarte (1848)
- Erschießung von Robert Blum in der Brigittenau (Wien, nach 1848)
- Attacke der ersten Dragoner bei Königgrätz (1867)
- Der Sieger von Königgrätz, von seinen Kriegern begrüßt (1869)
- General Reille überbringt König Wilhelm auf dem Schlachtfelde von Sedan das Schreiben Kaiser Napoleons (für die Ruhmeshalle des Berliner Zeughauses, 1884)
- Zyklus von Bildern aus der preußischen Geschichte für das Wilhelm-Gymnasium Königsberg, darunter
- Einzug des Hochmeisters Siegfried von Feuchtwangen in die Marienburg 1309
- Königin Luise von Preußen mit ihren Söhnen (Friedrich Wilhelm und Wilhelm) in Luisenwahl (weitere Version des Bildes später im Provinzialmuseum Breslau)
- Die neuen Uniformen des preußischen Heeres (elf Bilder für das Hohenzollern-Museum Berlin)
[Bearbeiten] Porträts
- Prinz Carl von Preußen als roter Jäger zu Pferde
- Reiterporträt Kaiser Wilhelms I.
- Reiterporträt des Kronprinzen Friedrich Wilhelm von Preußen
- Reiterporträt Manteuffel
- Bildnis des Physikers und Mineralogen Prof. Franz Neumann
- Selbstbildnis
- Porträt Johann Gottfried Schadows
- Reiterbildnis des Herrn Generalkonsul Staegemann
[Bearbeiten] Pferde- und andere Tierbilder
- Pferdeschwemme
- Zwei Wachtelhunde um einen Sonnenschirm streitend (1850)
- Der lauernde Fuchs
- Arbeitspferde (1860)
- Halali (1862)
- Pferdekoppel (1870)
- Wochenvisite (1872)
- Wettrennen (1874)
- Die Stute mit dem toten Füllen
- Zigeunerknabe durch einen Wald reitend
[Bearbeiten] Anderes
- Himmelfahrt Christi, Altarbild für die protestantische Kapelle in Karlsbad
[Bearbeiten] Literatur
- Steffeck, Karl. Artikel in: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Aufl. 1888–1890, Bd. 15, S. 254 f.
- Steffeck, Karl Konstantin Heinrich in der ADB
[Bearbeiten] Weblinks
- Kurzbiografie bei luise-berlin.de
Personendaten | |
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NAME | Steffeck, Carl |
ALTERNATIVNAMEN | Steffeck, Karl; Steffeck, Carl Constantin Heinrich |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Maler und Grafiker |
GEBURTSDATUM | 4. April 1818 |
GEBURTSORT | Berlin |
STERBEDATUM | 11. Juli 1890 |
STERBEORT | Königsberg, Ostpreußen |