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Blutspiel von Melbourne – Wikipedia

Blutspiel von Melbourne

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Als Blutspiel oder Blutbad von Melbourne (ungarisch Melbourne-i vérfürdő), im englischen Sprachraum engl. Blood in the Water Match, wurde das Wasserballspiel zwischen Ungarn und der damaligen Sowjetunion bei den olympischen Sommerspielen 1956 in Melbourne zum wohl bekanntesten Match in der Geschichte dieses Sports, sowie einem der bekanntesten und unsportlichsten Aufeinandertreffen zweier Mannschaften bei Olympischen Spielen[1]. Beide Mannschaften trafen am 6. Dezember 1956 aufeinander, als der Ungarische Volksaufstand gerade von sowjetisch geführten Truppen des Warschauer Paktes brutal niedergeschlagen worden war. Ungarn schlug die Sowjetunion 4:0. Der Name des Spiels wurde von den Medien erfunden und bezog sich auf den verletzten Ervin Zádor der unterhalb seines Auges stark blutend die letzten 2 Minuten des Spieles spielte, nachdem er von einem sowjetischen Spieler mit einem Faustschlag verletzt wurde.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Hintergrund

Am 23. Oktober 1956 eskalierte eine kleine genehmigte Solidaritätskundgebung Budapester Studenten zu einem Aufstand gegen die sowjetischen Besatzer. Einige Tage sah es so aus, als könnten sich die Ungarn vom Einfluss der Sowjets befreien. Ab dem 1. November rollten sowjetische Panzer in Ungarn ein und zwischen dem 4. und 10. November wurde die Revolution mit massivem Waffeneinsatz niedergeschlagen.

In dieser Zeit befand sich das Ungarische Wasserballteam im Trainingslager oberhalb Budapests. Die Mannschaft konnte die Wirren in der Hauptstadt zumindest akustisch wahrnehmen. Die Mannschaft, Titelverteidiger der Spiele von Helsinki, wurde in Anbetracht der bevorstehenden Spiele in Melbourne außer Landes in die CSSR gebracht. Die Spieler erfuhren erst in Australien von den Ereignissen in der Heimat. Sorge um Familie und Freunde begleiteten die Athleten. Beim Start der Spiele nahm die Brutalität im Heimatland immer mehr zu, viele Spieler sahen nun die Gelegenheit, auf sportlicher Ebene Unabhängigkeit und Stolz ihres Landes zu repräsentieren.

Ervin Zador bestätigte dies in Aussagen wie „Wir spielten nicht für uns sondern für unser ganzes Land“. Zu diesem Zeitpunkt erfuhr auch die internationale Gemeinschaft von der Brutalität der sowjetischen Truppen, die gegen die Ungarische Bevölkerung vorgingen. Das Ungarische Team wurde daraufhin auch von den vorher neutralen Besuchern der Spiele angefeuert. Es befanden sich auch viele Exilungarn unter den Zuschauern, die schon László Papp ein paar Tage zuvor beim Gewinn seiner dritten Goldmedaille zugesehen hatten

[Bearbeiten] Das Spiel

Die Strategie der Ungarn bestand darin, die Russen, deren Sprache sie in der Schule lernten oder lernen mussten, zu beleidigen. Mit den Worten von Zádor: „Wir beschlossen die Russen böse zu machen und sie dadurch durcheinander zu bringen“[2].

Vom Beginn an war das Spiel sehr körperlich geprägt. Tritte und Hiebe wurden auf beiden Seiten ausgeteilt, der ungarische Mannschaftskapitän Dezső Gyarmati verletzte seinen russischen Gegenspieler mit einem Aufwärtshaken, währenddesssen erzielte Ervin Zador zwei Tore und das Publikum feuerte die Ungarn enthusiastisch mit „Hajra Magyarok“ an, zu deutsch etwa „Vorwärts Ungarn“.

Zum Schluss des Spieles, Ungarn führte zwischenzeitlich 4:0, beleidigte Ervin Zador Valentin Prokopov. Als Ervin Zador einen Moment wegschaute, schlug ihm der Russe die Faust ins Gesicht. Zador, der eine tiefe klaffende Wunde über dem rechten Auge davontrug, verließ daraufhin das Schwimmbecken und brachte nun mit seinem blutenden Anblick das Publikum endgültig gegen die Russen auf, viele Zuschauer sprangen daraufhin auf die Poolumrandung und bedrohten die Russen ihrerseits. Um weitere Unruhe zu vermeiden, begann die Polizei eine Minute vor Spielende, die Wettkampfstätte zu stürmen und die erzürnten Zuschauer zu entfernen. Bilder von Zádors Verletzungen wurden in der Weltpresse gezeigt und führten zur Beschreibung des Spieles als „Blut im Wasserspiel“. Berichte, dass sich das Wasser rot färbte, gelten als übertrieben. Zádor sagte später, sein einziger Gedanke in diesem Moment sei das nächste Spiel gewesen.

Ungarn wurde zum Sieger der Partie, da die Mannschaft bei Abbruch des Spieles führte. Nach dem Finalsieg über Jugoslawien (2:1) gewann man auch das olympische Turnier und sicherte sich die vierte Goldmedaille.

[Bearbeiten] Verfilmung

2006, kam zum 50. Jahrestag des Ungarischen Volksaufstand der Dokumentarfilm Freedom's Fury in die Kinos. Der von Lucy Liu und Quentin Tarantino produzierte Film erzählt die Geschichte des Spieles. Mark Spitz, der als Teenager von Ervin Zador trainiert wurde, ist der Erzähler.

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Nikola Krastev: „Hungary: New Film Revisits 1956 Water-Polo Showdown“ Radio Free Europe/Radio Liberty, 5. Mai 2005 (englisch).
  2. Mike Rowbottom. „Ervin Zador: Blood in the water (interview)“, The Independent, 2006-12-02. Zugriff am 2007-03-24. 

[Bearbeiten] Literatur

  • Gergely Csurka und Dezső Gyarmati: „1956 - ahol mi győztünk - 1956. december 6. Magyarország - Szovjetunió 4:0“. Aréna 2000 Verlag, Budapest 2006, ISBN 9637046933

[Bearbeiten] Weblinks


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