Baka-Pyramide
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Die Baka-Pyramide (auch Unfertige bzw. Unvollendete Pyramide von Saujet el-Arjan oder Große Ausschachtung von Saujet el-Arjan genannt) ist ein altägyptisches königliches Grabmal, das während der 4. Dynastie errichtet wurde. Das Bauwerk blieb unvollendet. Charakteristisch für die begonnene Pyramide ist eine riesige T-förmige Ausschachtung. Als Bauherr wird heute allgemein Baka, der nur für kurze Zeit regierende Sohn des Radjedef, angenommen.
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[Bearbeiten] Erforschung
Die Pyramide wurde zwischen 1905 und 1912 von Alexandre Barsanti ausgegraben. Weitere Forschungen wurden zunächst durch den Ausbruch des Ersten Weltkriegs und durch Barsantis Tod im Jahr 1917 verhindert. Im Laufe der Zeit wurde die Ruine wieder vom Sand verdeckt. Eine letzte Freilegung erfolgte 1954, als sie als Kulisse für den Spielfilm Land der Pharaonen diente. Danach wurde Saujet el-Arjan militärisches Sperrgebiet, was neuere Forschungen bis auf weiteres unmöglich macht.
[Bearbeiten] Zuordnung
Anfänglich wurde die Pyramide in die 3. Dynastie datiert. Grund dafür waren die für die 3. Dynastie typische Form der Grabkammer als große Grube sowie Baugraffiti, die einen fragmentierten Königsnamen enthielten, der teilweise als Nebka gedeutet wurde. Heute geht man eher von der Lesung Baka aus, womit die Pyramide in die 4. Dynastie zu datieren wäre. Unterstützt wird diese Vermutung durch eine von Barsanti entdeckte Schiefertafel, die den Namenszug Radjedefs trägt. Des Weiteren sprechen auch architektonische Merkmale eher für eine Einordnung in die 4. statt in die 3. Dynastie: Zum einen sind hier Blöcke von einer Größe verbaut, wie es erst unter der Herrschaft von Cheops üblich wurde. Zum anderen ist eine so reiche Verwendung von Rosengranit, wie es hier der Fall ist, erst seit Radjedef bezeugt.
Eine weitere Idee äußerten Vito Maragioglio und Celeste Rinaldi. Sie halten entweder Bauefre oder Djedefhor, beides Söhne des Cheops, für den Erbauer, da sie beide aufgrund einer ins Mittlere Reich datierenden Felsinschrift im Wadi Hammamat für die Nachfolger von Chephren halten. Diese Ansicht wird aber von der Mehrheit der Ägyptologen nicht geteilt.
Der französische Archäologe Vassil Dobrev äußerte die Vermutung, dass die Pyramide dem Radjedef zuzuordnen sei. Das Bauwerk in Abu Roach, das man für die Pyramide des Radjedef halte sei nur ein Tempel.
[Bearbeiten] Die Pyramide
Der eigentliche Oberbau der Pyramide ist kaum begonnen worden. Lediglich eine quadratische Plattform mit einer Seitenlänge von etwa 200 Metern ist vorhanden. Mit diesen Maßen war die Pyramide annähernd so groß geplant wie die Grabmäler von Cheops und Chephren in Gizeh. Eine leichte Vertiefung um die Plattform herum wird als Basis der geplanten Verkleidung angesehen.
[Bearbeiten] Die Substruktur
Von Norden her führt ein 106 Meter langer Schacht bis zum Zentrum der Pyramide. Dort mündet er in einen weiteren Schacht mit einer Länge von 24 Meter, einer Breite von 11,70 Meter und einer Tiefe von 21 Meter. Der Boden ist mit 4,50 Meter dicken Blöcken aus Kalkstein und Granit verkleidet, die teilweise ein Gewicht von 9 Tonnen erreichen. Im Westteil des Schachtes befindet sich ein Granit-Sarkophag. Er ist 3,15 Meter lang, 2,22 Meter breit und 1,50 Meter hoch. Der Sarkophag ist von ovaler Form und mehr als einen Meter tief in den ebenfalls aus Granit bestehenden Boden eingelassen. Barsanti fand ihn bei seinen Ausgrabungen noch verschlossen vor. Der Deckel misst 2,95 mal 1,90 mal 0,43 Meter. Der Sarg war leer, Spuren im Inneren deuten allerdings darauf hin, dass er einst für ein Begräbnis benutzt worden war.
[Bearbeiten] Der Pyramidenkomplex
Um die begonnene Pyramide herum wurden Reste einer nordsüdlich orientierten rechteckigen Umfassungsmauer mit einer Größe von 465 mal 420 Meter entdeckt. Diese Orientierung ähnelt der der Djedefre-Pyramide in Abu Roasch. Die weitere Umgebung der Pyramide ist nicht erforscht worden, allerdings scheint es östlich und westlich von ihr größere Friedhöfe zu geben.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Literatur
- Rainer Stadelmann: Die ägyptischen Pyramiden. Vom Ziegelbau zum Weltwunder. Zabern, Mainz 1997 (3. Auf.). ISBN 3-8053-1142-7
- Miroslav Verner: Die Pyramiden. Rowohlt, Hamburg 1999. ISBN 3-4996-0890-1
- Zahi Hawass: Die Schätze der Pyramiden. Weltbild-Verlag, ISBN 3-8289-0809-8
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Koordinaten: 29° 55′ 57" n. Br., 31° 9′ 40" ö. L.