Augsburg-Bergheim
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Bergheim |
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Koordinaten | 48° 19′ 2″ N, 10° 49′ 16″ OKoordinaten: 48° 19′ 2″ N, 10° 49′ 16″ O | |
Fläche | 20,4 km² | |
Einwohner | 2692 (1. Jan. 2006) | |
Bevölkerungsdichte | 132 Einwohner/km² | |
Postleitzahl | 86199 | |
Gliederung | ||
Stadtbezirke |
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Bergheim ist der süd-westlichste Stadtteil von Augsburg mit 2.692 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2006) und einer Fläche von 20,4 km².
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Ortsteile
- Gut Bannacker (im Südwesten an der Gemeindegrenze zu Bobingen)
- Bergheim (Hauptort)
- Neubergheim (nordöstlich des Hauptortes)
- Radegundis (im Nordwesten an der Gemeindegrenze zu Stadtbergen)
- Wellenburg (Ort und Schloss, zwischen Hauptort und Radegundis)
[Bearbeiten] Gewässer
Der Diebelbach, ein Grundwassergraben mit geringem Gefälle meist nur geringer Wasserführung, durchfließt die Gemarkung Bergheim von Gut Bannacker im Südwesten bis zur Brandsiedlung im Nordosten und mündet dort in die Wertach. Zwischen den Ortsteilen Bergheim und Neubergheim befindet sich der Bergheimer Baggersee.
[Bearbeiten] Angrenzende Gebiete
Im Osten wird die Gemarkung Bergheim von der Wertach und den Augsburger Ortsteilen Inningen und Göggingen begrenzt. Im Norden schließt sich das Gemeindegebiet von Stadtbergen (OT Leitershofen) an. Die südliche Grenze bildet das Gebiet der Stadt Bobingen, während im Westen der Naturpark westliche Wälder anschließt.
[Bearbeiten] Geschichte
Die erste Besiedlung der Gegend dürfte fast 3.000 Jahre zurückliegen, da man zwischen Radegundis und Bannacker Hügelgräber aus der Hallstattzeit gefunden hat. Besonders bekannt ist das sog. Wagengrab im Ortsteil Wellenburg, aus dem man Tongefäße, Goldblech und Teile eines Wagens bergen konnte. Im Kirchhof von St. Remigius fand man 1818 die Überreste eines Grabmonumentes des Römers Tacitus. Auch etliche Münzen mit der Darstellung des römischen Kaisers Augustus weisen auf die Anwesenheit der Römer hin. Die Siedlung Bergheim wurde vermutlich im 8. oder 9. Jahrhundert n. Chr. in der Waldrodung einer alten Römerstätte begründet. Erstmals urkundlich erwähnt wird die Pfarrei Bergheim 1143 als Teil des Archidiakonats Augsburg, das neben Bergheim die Pfarrorte Stadtbergen, Gersthofen, Göggingen, Haunstetten, Hirblingen (zu Gersthofen), Inningen, Lechhausen, Pfersee, Oberhausen, Leitershofen (zu Stadtbergen) und Steppach (zu Neusäß) umfasste. In der Folgezeit wurde Bergheim von den Herren von Bannacker und Wellenburg beherrscht. Ende des 16. Jahrhunderts zogen dann die Fugger in Wellenburg ein und übernahmen die Herrschaft. Im Dreißigjährigen Krieg, insbesondere in der Zeit zwischen 1635 und 1640 wurden Ort und Kirche von durchziehenden Schweden mehrmals niedergebrannt. 1690 entstand dann der heutige barocke Kirchenbau. In den 1960er-Jahren erbaute man ein Kloster ca. 200 m nördlich der Kirche, das als Seniorenheim für Angehörige geistlicher Berufe dient.
Bis 1972 war Bergheim noch selbständige Landgemeinde. Diese wurde dann per Eilgesetz in Inningen eingemeindet, um dann dann einen Tag später mit Göggingen, Inningen und Haunstetten nach Augsburg eingemeindet zu werden. Insbesondere in den 1980er- und 1990er-Jahren entstanden am nordöstlichen und westlichen Rand des Hauptortes neue Wohngebiete mit Doppel- und Mehrfamilienhäusern.
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten] Pfarrkirche St. Remigius
Der heutige barocke Kirchenbau entstand 1690–1693 auf der Basis einer kleineren, spätgotischen Kirche aus dem 13. oder 14. Jahrhundert. Stifter waren Margarethe Theresia von Bodman (Äbtissin des Klosters St. Stephan in Augsburg) und Anton Josef Fugger. 1790 wurde die Kirche umfangreich renoviert und vom Augsburger Kirchenmaler Johann Josef Anton Huber mit Fresken im klassizistischen Stil versehen. 1828 wurde ein neuer Hochaltar eingebaut, der bereits um 1740 entstanden war und ursprünglich in einer Seitenkapelle des Augsburger Doms stand. Der Altar zeigt in seinem Antependium Darstellungen aus dem Leben des heiligen Johannes von Nepomuk und wurde mit einem Altarbild des heiligen Remigius versehen.
[Bearbeiten] Alter Pfarrhof
Der klassiszistische Bau wurde 1773 vom Augsburger Baumeister Johann Martin Pentenrieder an Stelle eines älteren Gebäudes errichtet.
[Bearbeiten] Schloss Wellenburg
Auf einem bewaldeten Hügel zwischen dem Hauptort Bergheim und dem Ortsteil Radegundis steht das Schloss Wellenburg, das seit Ende des 16. Jahrhunderts bis heute von der Familie Fugger-Babenhausen bewohnt wird. Die heilige Radegundis war dereinst Magd in diesem Schloss. Von Göggingen aus führt eine ca. 2 km lange Allee auf das Schloss zu. Unterhalb des Schlosses befindet sich das Gut Wellenburg mit Restaurantbetrieb, ein beliebtes Ausflugslokal für die Augsburger.
[Bearbeiten] Gut Bannacker
An der südwestlichen Ecke der Gemarkung Bergheim liegt das Gut Bannacker. Das Mitte des 13. Jahrhunderts entstandene (und mehrfach baulich veränderte) Gut befindet sich heute in Privatbesitz. Neben dem Gutshof gibt es eine Kapelle aus dem Jahre 1748, die dem heiligen Leonhard geweiht ist. Jedes Jahr findet ein Leonhardiritt vom Hauptort zum Gut Bannacker mit heilige Messe und Pferdeweihe statt. Das seit ca. 300 Jahren bestehende Wirtshaus wurde vor einigen Jahren geschlossen.
[Bearbeiten] Öffentliche Einrichtungen
Bergheim verfügt über einen kirchlichen Kindergarten (gegenüber der Kirche St. Remigius) und ein Sportheim mit Tennis- und Fußballplätzen und Gaststätte am nordwestlichen Ortsrand. Die zugehörige Sporthalle ist nach dem Stifter des Geländes Mößmann benannt.
[Bearbeiten] Öffentlicher Nahverkehr
Bergheim ist durch die Stadtbuslinie 38 und die Nachtbuslinie 90 mit den Ortsteilen Göggingen und Inningen verbunden.
[Bearbeiten] Weblinks
[Bearbeiten] Quelle
- Georg Kuhn: Bergheim und seine Pfarrkirche St. Remigius (1690–1990). Selbstverlag im Auftrag der Kirchengemeinde, 1990.
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