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Arthur Auwers – Wikipedia

Arthur Auwers

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Ernst Hildebrand (Maler), Bildnis Professor Dr. Arthur Auwers
Ernst Hildebrand (Maler), Bildnis Professor Dr. Arthur Auwers

Arthur Julius Georg Friedrich von Auwers (* 12. September 1838 in Göttingen; † 24. Januar 1915 in Berlin) war ein deutscher Astronom. Er schuf den Fundamentalkatalog, einen umfassenden Sternkatalog.

Auwers wurde in Göttingen, als Sohn eines ehemaligen Rittmeisters geboren. Seine Eltern starben beide sehr früh, so dass er bei einem Vormund aufwuchs. Er besuchte die Grundschule und das Gymnasium in Göttingen und später das Gymnasium von Schulpforta in Thüringen. Bereits während seiner Schulzeit interessierte er sich für die Astronomie und führt Himmelsbeobachtungen durch. 1854 entdeckt er ein nebliges Objekt, das nicht in Wilhelm Herschels Katalog verzeichnet war.

Anschließend studierte Auwers an der Universität von Göttingen. Er führte Positionsbestimmungen von Asteroiden und Kometen durch, berechnete deren Umlaufbahnen und beobachtete veränderliche Sterne. Er wechselte an die Universität von Königsberg (heute Kaliningrad) und wurde 1859 Assistent des Bessel-Schülers Luther an der dortigen Sternwarte. Mit Bessels Heliometer bestimmte er die Eigenbewegungen von Sternen. 1862 schloss er sein Studium erfolgreich mit einer Promotion über die Bewegung des Doppelsterns Prokyon ab. Die von Auwers ermittelten Daten für Prokyon und Sirius wurden in den Nautical Almanac und andere Sternkataloge aufgenommen.

1862 heiratete er die Tochter eines Lehrers aus Schulpforta, mit ihr hatte er später drei Söhne. Das Paar siedelte nach Gotha über, wo er die Stelle eines Volontärs an der Sternwarte Gotha antrat.

1866 berief man Auwers an die Berliner Sternwarte und er wurde als ordentliches Mitglied in die Königlich Preußischen Akademie der Wissenschaften aufgenommen. Ab 1882 war er korrespondierendes Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.

Bei seinen Positionsbestimmungen hatte Auwers immer wieder Ungenauigkeiten und Fehler in den seinerzeit vorhandenen Sternkatalogen festgestellt. Eine komplette Überarbeitung sah er als dringend erforderlich an. In den nächsten Jahren widmete er sich der Erstellung eines Fundamentalkataloges, in dem er Daten aus den Jahren 1753 bis 1900 zusammenfasste und 170.000 Sterne katalogisierte. Das Werk bildete die Grundlage zur Erforschung des Aufbaus unserer Galaxis.

Darüber hinaus war Auwers maßgeblich an der Vorbereitung und Durchführung deutscher Expeditionen beteiligt, welche die Venusdurchgänge 1874 in Luxor und 1882 in Punta Arenas zur Bestimmung der Sonnenparallaxe beobachten sollten. Die Ergebnisse fasste er in sechs Bänden zusammen. Aufgrund von Messfehlern konnte der exakte Wert der Parallaxe allerdings nicht bestimmt werden. 1889 gelang ihm vom Kap der Guten Hoffnung aus, gemeinsam mit dem britischen Astronomen David Gill, eine genauere Bestimmung der Sonnenparallaxe anhand der Positionsbestimmungen des Asteroiden Victoria.

Für seine Leistungen wurden Auwers zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen zuteil. Er erhielt u.a. die Goldmedaille der Royal Astronomical Society (RAS) und den Orden Pour le Mérite. Er war Mitglieder der RAS und der Akademien der Wissenschaften (oder vergleichbarer Einrichtungen) von Paris, Wien, Sankt Petersburg und Washington D.C.. Anlässlich seines 50-jährigen Jubiläums als Doktor wurde er 1912 von seinem Landesherrn in den erblichen Adelsstand erhoben. Zu seinem Gedenken wurde später ein Impaktkrater auf dem Mond benannt.

Im persönlichen Umgang galt Auwers eher als schwierig. Er war schweigsam und verschlossen.

Er verstarb im Alter von nahezu 77 Jahren in Berlin.

Der Chemiker Karl Friedrich von Auwers war sein Sohn; der Physiker Otto von Auwers sein Enkel.

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