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Archivwesen – Wikipedia

Archivwesen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Das Archivwesen ist das organisatorische Geflecht der Facharchive. Prägend sind im deutschsprachigen Bereich die öffentlichen Staats- und Kommunalarchive, in denen hauptamtliche Archivare mit fachlicher Ausbildung beschäftigt sind. Das Berufsbild wird in Deutschland traditionell stark bestimmt von Beamten des höheren und gehobenen Dienstes, Archivaren, die ihre Ausbildung an den Archivschulen in Potsdam, Marburg und München erhalten haben. In den neuen Ländern bestimmen Absolventen der Fachhochschule Potsdam und der früheren zentralen Ausbildungsstätte in Berlin weiterhin die Entwicklung im Archivwesen mit.

Die Archivschulen bieten auch Weiterbildungsmaßnahmen an, ebenso die Vereinigung deutscher Wirtschaftsarchivare e. V.

Neben den öffentlichen Archiven bestehen auch zahlreiche Privatarchive, z. B. Adels-, Familien-, Wirtschafts- und Firmenarchive (siehe auch: Archivsparten). Hier sind häufig auch Seiteneinsteiger, also Archivare ohne spezifische Archivausbildung tätig, die sich beispielsweise aus persönlichem Interesse oder durch eine für das jeweilige Archiv fachspezifische Vorbildung als Historiker für diese Arbeit qualifiziert haben.

Als wichtigste Aufgabenfelder in den „klassischen“ Archiven, den Staatsarchiven und Kommunalarchiven, gelten:

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Archivische Bewertung

Die Archivische Bewertung entscheidet über die Archivwürdigkeit der in den Registraturen oder im Zwischenarchiv vorhandenen Unterlagen, die den Archiven angeboten werden. Unterlagen, die nicht bleibend aufbewahrungswürdig sind, werden vernichtet - man spricht im Archivwesen von Kassation, in Österreich von Skartierung. Eine wichtige Aufgabe der Archive ist die Beratung der Verwaltung bzw. der ihnen zugeordneten Provenienzstellen hinsichtlich der Organisation der Schriftgutverwaltung bzw. neuerdings der digitalen Unterlagen

Die Bewertungsvorgänge werden in einem Bewertungsprotokoll dokumentiert.

[Bearbeiten] Bestandserhaltung

Bei der Bestandserhaltung kooperieren Archive, Bibliotheken und Museen zunehmend. Konservierung und Restaurierung sollen die Langzeitarchivierung garantieren.

Ein Sicherheitsmanagement dient der Vorkehrung gegen Diebstahl von Archivgut oder Katastrophen.

Geht es um Ersatzdokumentation, gilt immer noch der Mikrofilm als Medium der ersten Wahl.

[Bearbeiten] Archivische Erschließung

Übernommene Unterlagen werden nach dem Provenienzprinzip zu bereits bestehenden oder neu zu bildenden Beständen zusammengefügt. Die Gesamtgliederung der Archivbestände eines Archivs wird als Tektonik bezeichnet. Die Gesamtübersicht, die mitunter bereits im Internet einsehbar ist, dokumentiert die Tektonik und charakterisiert kurz die einzelnen Bestände.

Auf der Ebene der Bestände werden die Archivalien durch Erstellung von Findmitteln erschlossen, in denen der Inhalt der einzelnen Archivalieneinheiten durch eine Inhaltsangabe beschrieben wird. Traditionell dienten Repertorien oder Findbücher der Erschließung von Akten- oder Urkundenbeständen, während andere Unterlagen in Karteiform verzeichnet wurden. Das Erschließen wird auch Verzeichnen genannt.

Wichtige Elemente des archivischen Verzeichnens sind die Signatur, die Aufnahme des Titels und die Laufzeit, ebenso die Verzeichnungsebene und der Archivalientyp. Mit der Signatur (auch Bestandssignatur) wird die Bestandseinheit eindeutig in der Tektonik des Archivs lokalisiert.

Internationale Normen und Standards wie ISAD(G) und ISAAR(CPF) erleichtern und vereinheitlichen die Erschliessung.

Heute werden in den meisten Archiven die Bestände mit EDV erschlossen, wobei oft auch Ausdrucke der mit Archivsoftware bzw. Archivprogrammen erstellten Datenbanken dem Benutzer vorlegt werden. Professionelle Software enthält einen OPAC zur browsergestützten Präsentation im Intranet oder Internet.

[Bearbeiten] Anlage ergänzender Sammlungen

In der Regel gibt es in allen Archiven Sammlungen von Materialien, die das „klassische“ Archivgut, das von den abgebenden Stellen übernommen wird, ergänzen, beispielsweise zeitgeschichtliche Sammlungen. Hierzu wird auch die Übernahme von Nachlässen gezählt. Fast alle Archive haben mehr oder minder große Dienstbibliotheken, die vor allem im Bereich landes- und regionalgeschichtlicher Literatur nicht selten hervorragende Bestände aufweisen.

[Bearbeiten] Benutzungsservice

Die Archive haben sich weitgehend für die allgemeine Benutzung geöffnet. Neben der Benutzung vor Ort im Benutzerraum oder Lesesaal ist die Auskunftserteilung via Post, Telefon oder Mail immer wichtiger geworden. Die Recherche nach Materialien in einem Archiv können Benutzer auch selbst vornehmen. Dies kann über Repertorien oder Findbücher vor Ort im Archiv selbst geschehen, über publizierte Repertorien oder inzwischen in immer größerem Maßstab über archivische Online-Findmittel. Archivportale helfen den Benutzern dabei, das oder die Archive zu finden, die Quellen zur eigenen Fragestellung enthalten. Manche Archivportale ermöglichen auch die übergreifende Recherche nach Archivalien in verschiedenen Archiven.

[Bearbeiten] Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit

In welchem Umfang sich die Archive an der Auswertung und Vermittlung des Archivguts im Rahmen von Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit beteiligen sollen, ist umstritten. Als Oberbegriff der Bildungsarbeit hat sich Archivpädagogik etabliert. Öffentlichkeitsarbeit erfolgt meist durch Führungen, Ausstellungen, eigene Publikationen und zunehmend auch im Internet. Schwerpunkt der Publikationstätigkeit von Archivaren sind Quelleneditionen, Arbeiten zu den Historischen Hilfswissenschaften oder zur Archivgeschichte.

[Bearbeiten] Ausbildung und Fortbildung

Nur in großen Archiven wird für den Archivberuf ausgebildet. Die Archivausbildung des öffentlichen Dienstes für den höheren und gehobenen Dienst erfolgt für die meisten Bundesländer traditionell überwiegend an der Archivschule Marburg, die auch ein Fortbildungsangebot anbietet. Daneben bietet der Fachbereich Informationswissenschaften der Fachhochschule Potsdam seit 1993 eine verwaltungsexterne Ausbildung zum/zur Diplom-Archivar/-in. Grundlage der Ausbildung bildet die Integration der drei informationswissenschaftlichen Disziplinen Archiv-, Bibliotheks- und Dokumentationswissenschaft. Der Fachbereich bildet Archivare für alle Archivsparten aus. Zum WS 2004/2005 erfolgte die Umstellung auf einen Bachelor-Abschluss. Zukünftig soll es auch ein Master-Programm geben. Der Diplom-Archivar kann in Potsdam auch im Fernstudium erworben werden. Die Ausbildung für den mittleren, gehobenen und höheren Archivdienst in Bayern erfolgt an der Bayerischen Archivschule in München. Die bundesweit staatlich anerkannte Ausbildung für den mittleren Dienst ist die duale Ausbildung zum "Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste mit Fachbereich Archiv" kurz FaMI FR Archiv.

Integrierte Ausbildungsgänge existieren auch in der Schweiz; auf Stufe der Lehre zu Informations- und Dokumentations-Assistentinnen und -Assistenten, auf Stufe Fachhochschule zu Informations- und Dokumentations-Spezialistinnen und -Spezialisten in Genf und Chur. Beide Schulen und die Universität Bern bieten Nachdiplomausbildungen auf Masterstufe an.

[Bearbeiten] Archivrecht

Die Aufgabenerfüllung der Archive wirft eine Fülle von Rechtsfragen auf, die einige wenige Kenner des Archivrechts verwaltungsintern oder in Publikationen erörtern. Auch das Urheberrecht spielt, insbesondere bei Veröffentlichungen aus Archivmaterial, eine wichtige Rolle.

[Bearbeiten] Archivische Denkmalpflege

Die meist von den Staatsarchiven betriebene Archivische Denkmalpflege kümmert sich um wertvolle Privatarchive, etwa um Adelsarchive.

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Literatur

  • Evelyn Kroker, Renate Köhne-Lindenlaub, Wildfried Reininghaus (Hrsg.): Handbuch für Wirtschaftsarchive. Theorie und Praxis. R. Oldenbourg Verlag München 1998. ISBN 3-486-56365-3

[Bearbeiten] Weblinks


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