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Alfonsina Storni – Wikipedia

Alfonsina Storni

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Denkmal für Alfonsina Storni an der Playa la Perla in Mar del Plata.
Denkmal für Alfonsina Storni an der Playa la Perla in Mar del Plata.

Alfonsina Storni Martignoni (* 22. Mai 1892 in Sala Capriasca, Bezirk Lugano, Schweiz; † 25. Oktober 1938 in Mar del Plata) war eine Dichterin und Schriftstellerin der argentinischen Avantgarde.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

Alfonsina Storni wurde während eines Aufenthalts ihrer 1885 nach Argentinien emigrierten Eltern bei Schweizer Verwandten geboren und nach ihrem Vater Alfonso benannt. 1896 kehrte die ganze Familie nach Argentinien zurück, wo sie am Fuß der Anden in San Juan in recht ärmlichen Verhältnissen lebten. 1901 verließen sie San Juan und zogen nach Rosario. Der Vater, früher ein wohlhabender Bierbrauer und Besitzer einer Sodafabrik, jetzt Alkoholiker, ging mit seinem Kaffeehaus, dem „Café Suizo“, pleite, und die Mutter, die ein Lehrerinnendiplom aus der Schweiz mitgebracht hatte, eröffnete eine kleine Privatschule im eigenen Haus. Außerdem versuchte sie, die Familie mit Näharbeiten über Wasser zu halten. 1906 starb der Vater und Alfonsina begann mit 13 Jahren in einer Hutfabrik zu arbeiten; am 1. Mai verteilte sie anarchistische Flugblätter bei den Demonstrationen. Zur „Semana Santa“ spielte ihre Mutter in einem Passionsspiel mit; als eine Schauspielerin krank wurde, sprang Alfonsina ein. Als bald darauf die fahrende Theaterkompanie des spanischen Schauspielers José Tallaví in die Stadt kam, ergriff Alfonsina die Gelegenheit und zog ein Jahr lang mit durch die Lande. Mit dieser Truppe hat sie Espectros, von Henrik Ibsen, La loca de la casa, von Benito Pérez Galdós, und Los muertos, von Florencio Sánchez dargestellt. 1909 ging sie nach Coronda, um dort an einer Lehrerbildungsanstalt („Escuela Normal Mixta de Maestros Rurales“) zu studieren; am Wochenende arbeitete sie als Sängerin in einem Theater, bis ihr Doppelleben aufflog und es zu einem Skandal an der Schule kam – Anlass für ihren ersten Selbstmordversuch. 1910 erhielt sie ihr Lehrerinnendiplom, und ein Jahr später begann sie, an einer Schule in Rosario zu unterrichten (Escuela Elemental Nº 65); erste Gedichte erschienen in den Zeitungen der Stadt. Zu dieser Zeit lernte sie einen verheirateten Politiker, Carlos Tercero Arguimbau, kennen, von dem sie bald ein Kind erwartete; um der ‘Schande’ in der Provinz zu entgehen, schlug sie sich nach Buenos Aires durch, wo am 21. April 1912 ihr Sohn Alejandro geboren wurde, der nicht den Namen seines Vaters trug. Das hat sie als Frau definiert, die die Gesellschaft konfrontiert hat. Um ihn zu erhalten, musste sie alle möglichen Arbeiten annehmen, von Kassiererin in einer Apotheke bis zur Korrespondentin einer Handelsfirma.

1913 publizierte sie erste Gedichte in der Zeitschrift Caras y Caretas (wofür sie jedes Mal 25 Pesos bekommt), und 1916 kam ihr erster Gedichtband, La inquietud del rosal, heraus; ihr Leben lang stotterte sie die Schulden (500 Pesos) für die Auflage ab. Sie kannte José Enrique Rodó, Amado Nervo, José Ingenieros und Manuel Ugarte. Mit den letzten beiden war sie eng befreundet. Sie reiste oft nach Montevideo, wo sie die Dichterin Juana de Ibarbourou und den Schriftsteller Horacio Quiroga kennenlernte. 1917 erhielt sie den Premio Anual del Consejo Nacional de Mujeres für ihren Canto a los niños. Im selben Jahr wurde sie zur Leiterin der Internatsschule Marcos Paz der Asociación Protectora de Hijos de Policías y Bomberos ernannt. Dort kümmerte sie sich um die Bibliothek und kam wieder mehr zum Schreiben. Doch eine weitere Nervenkrise zwang sie, sich aus dem Internat zurückzuziehen; zeitweilig arbeitete sie als Aufseherin in einer Schule für geistig behinderte Kinder (Escuela de Niños Débiles del parque Chacabuco), die sie mit Geschichten und Liedern beruhigte. Sie rezitierte ihre Gedichte auch immer wieder in kleinen Bibliotheken des Partido Socialista, mit dem sie sympathisierte, aber nie Mitglied wurde.

1920 reiste sie auf Einladung der Universität nach Montevideo, wo sie mehrere Vorträge hielt, unter anderem über die von ihr bewunderte Delmira Agustini (der sie auch ein Gedicht widmete). Nach der Anerkennung, die ihr in Uruguay zuteil geworden war, fühlte sie sich in Buenos Aires wieder einsam und unverstanden und litt unter starken Depressionen. Dabei schrieb sie bei jeder sich bietenden Gelegenheit: während sie die Hefte ihrer Schüler korrigierte, im Kaffeehaus, in der Straßenbahn, auf Telegrammformularen. Mit 28 Jahren publizierte sie Languidez (1920), ihre dritte Lyriksammlung, mit der Widmung: „Denen, die wie ich keinen einzigen ihrer Träume verwirklichen konnten.“ Dabei war die Kritik hingerissen, das Buch bald vergriffen, und es wurde mit zwei Literaturpreisen ausgezeichnet. 1921 halfen ihr Freunde aus ihrer misslichen finanziellen Situation, indem sie eigens für sie einen Posten am Teatro Infantil Labardén schufen, wo sie Kindern Schauspielunterricht erteilte und selbst einige Dramen für Kinder schrieb. Zu dieser Zeit begann sie an Verfolgungsvorstellungen zu leiden.

1922 wurde ihr der Premio Nacional zugesprochen; 1923 verschaffte ihr ihr Freund und Bewunderer, der Unterrichtsminister Sagarna, einen Posten als Professorin für Deklamation an der Escuela Normal de Lenguas Vivas. 1925 erschien Ocre; das bedeutete eine neue Richtung in ihrer Arbeit. Sie organisierte die Primera Fiesta de la Poesía in Mar del Plata, wo sie zusammen mit anderen Dichterinnen auftrat und großen Erfolg hatte. 1926 erhielt sie einen Lehrstuhl am Musikkonservatorium und unterrichtete Spanisch und Arithmetik an einer Schule für Erwachsene. In diesem Jahr gab sie auch ihr einziges Prosawerk heraus, Poemas de amor, das drei Auflagen erlebte und ins Französische übersetzt wurde. 1927 wurde im Beisein des Präsidenten und sonstiger hoher Würdenträger ihr Theaterstück El amo del mundo uraufgeführt, jedoch nach drei Abenden mangels Erfolg wieder abgesetzt. Man warf ihr vor, darin zu kritisch mit der Anklage gegen die Männer vorgegangen zu sein.

1930 reiste sie nach Europa und hielt in Spanien Vorträge und Lesungen ab, mit großem Erfolg; sie machte auch einen Blitzbesuch in ihrem Geburtsort. Nach ihrer Rückkehr publizierte sie Dos farsas pirotécnicas (1931). 1933 lernte sie Federico García Lorca in Buenos Aires kennen; auch ihm widmete sie ein Gedicht. Eine zweite Europareise folgte 1934, zusammen mit ihrem Sohn Alejandro; sie wurde in Ateneos und Akademien eingeladen und hatte großen Zulauf. In diesem Jahr begann eine neue Schaffensepoche mit Mundo de siete pozos (der Titel bezieht sich auf den menschlichen Kopf mit seinen sieben Öffnungen); ihr Stil wurde immer sarkastischer und provokanter. Als sich 1935 eine Brustkrebserkrankung bemerkbar machte, war dies der Anfang vom Ende. Sie wurde operiert, hielt jedoch die chemotherapeutische Nachbehandlung nicht lange durch. In den Jahren 1937/38 schieden zudem zwei ihrer besten Freunde, die Dichter Horacio Quiroga und Leopoldo Lugones, durch Selbstmord aus dem Leben. Noch einmal wurde Storni im Jänner 1938 nach Montevideo eingeladen, wo sie zusammen mit Gabriela Mistral und Juana de Ibarbourou das große „weibliche Dreigestirn“ der lateinamerikanischen Poesie bildete. Sie selbst hielt dort ihren Vortrag „Entre un par de maletas a medio abrir y las manecillas del reloj“ (Zwischen halb geöffneten Koffern und Uhrzeigern). In ihren letzten Gedichten klingen bereits konkrete Selbstmordgedanken an. Am 22. Oktober 1938 schrieb sie in einer Pension in Mar de la Plata das Gedicht „Voy a dormir“ (Ich gehe schlafen), das sie noch zur Post brachte und das zwei Tage nach ihrem Tod von der Zeitung La Nación veröffentlicht wurde. Am 25. Oktober 1938 fand Storni am Strand La Perla den Tod im Meer.

Ihr Selbstmord ist das Motiv des Gedichtes „Alfonsina y el Mar“ von Félix Luna, das von Ariel Ramírez vertont wurde und zu den bekanntesten argentinischen Liedern zählt (Aufgenommen u.a. von Mercedes Sosa).

[Bearbeiten] Werke

Alfonsina Storni gilt heute als eine der großen Wegbereiterinnen der modernen lateinamerikanischen Frauenliteratur, insbesondere wegen ihrer ausdrücklich feministischen Thematik, ihrem originellen, zeitweilig sarkastischen Stil, der sich gegen hergebrachte Stereotypen des Weiblichen als des ‘sanften, unterwürfigen Elements’ wendet. So sticht sie gerade wegen ihres rebellischen Geistes und ihrer nonkonformistischen Haltung, besonders in ihren späten, urban geprägten „Antisonetten“ hervor.

Sie besang die Trostlosigkeit der Großstadt und die Einsamkeit modernen Lebens. Einige ihrer Gedichte wurden zum Skandal, denn so hatte in Buenos Aires noch keine Dichterin gewagt, die Desillusionierung der Liebe zum Thema zu machen. Ihre Themen waren zu neu und für die damalige Zeit auch ungewöhnlich kritisch. Ab 1925 brach sie mit der herrschenden, noch romantischen bzw. symbolistischen Lyrik. (vgl. Schmitt 2000: 24f.)

Auch als Journalistin setzte sie sich unmissverständlich für die Rechte der Frau ein, beharrte auf der Verschiedenartigkeit der Geschlechter, aber gleicher gesellschaftlicher Behandlung. (vgl. Schmitt 2000: 26)

[Bearbeiten] Dichtung

  • 1916 - La inquietud del rosal
  • 1918 - El dulce daño
  • 1919 - Irremediablemente
  • 1920 - Languidez
  • 1925 - Ocre
  • 1926 - Poemas de amor
  • 1934 - Mundo de siete pozos
  • 1938 - Mascarilla y trébol
  • 1938 - Antología poética
  • 1968 - Poesías completas

[Bearbeiten] Theater

  • 1927 - El amo del mundo: comedia en tres actos.
  • La debilidad de Mister Dougall (1927 begonnen, 1931 beendet, zu Lebzeiten unveröffentlicht)
  • 1932 - Dos farsas pirotécnicas: „Cimbelina en 1900 y pico“ und „Polixena y la cocinerita“ (1931 geschrieben, 1932 veröffentlicht, erst postum aufgeführt.
  • Sie schrieb auch sechs Stücke für Kinder, die zu Lebzeiten unveröffentlicht blieben, mit selbst komponierter Musik.

[Bearbeiten] Essay

  • 1998 - Nosotras y la piel: selección de ensayos

[Bearbeiten] Übersetzungen ins Deutsche

  • Poemas de amor: spanisch und deutsch = Liebesgedichte. Übersetzt und mit einem Nachwort von Reinhard Streit. Mit Texten von Christoph Kuhn und Alberto Nessi. Zürich: Limmat-Verlag, 2003. ISBN 3-85791-437-8
  • Verse an die Traurigkeit: [Gedichte spanisch - deutsch]. Übersetzt aus dem Spanischen von Hans Erich Lampl. Zürich; Zelg (Wolfhalden): Orte-Verlag, 1995. ISBN 3-85830-069-1
  • Verwandle die Füsse: ausgewählte Gedichte; span.-dt. [Berechtigte Übertragung von Waldtrud Kappeler]. Zürich: Verlag der Arche [1984] ISBN 3-7160-1915-1

[Bearbeiten] Literatur

  • Adler, Heidrun/Röttger, Kati (1998) (eds.): Geschlechter: Performance Pathos Politik. Das postkoloniale Theater lateinamerikanischer Autorinnen. Frankfurt: Vervuert. (= Theater in Lateinamerika; 1).
  • Andreola, Carlos A.: Alfonsina Storni : vida - talento - soledad. Primera biografía integral y documentada que reúne antecedentes estrictamente desconocidos y revela aspectos apostamente vedados hasta hoy; guía cronológia, práctica y fundamental, destinada a las escuelas, colegios y universidades. Buenos Aires: Ed. Plus Ultra, 1976.
  • Atorresi, Ana: Un amor a la deriva - Horacio Quiroga y Alfonsina Storni. Montevideo: Solaris, 1997. (Colección «Personajes de la historia») ISBN 987-9172-11-6
  • Bula Píriz, Roberto: Alfonsina en mi recuerdo: con una noticia bio-bibliográfica y poesía comentada de Alfonsina Storni. Montevideo: Ed. El Galeón, 1997. (Colección Literaria; 6). ISBN 9974-553-14-8
  • Mizraje, María Gabriela (1999): Argentinas de Rosas a Perón. Buenos Aires: Editorial Biblos.
  • Nalé Roxlo, Conrado / Mármol, Mabel (1966): Genio y figura de Alfonsina Storni. Buenos Aires: Editorial Universitaria. (Biblioteca de América: Colección genio y figura)
  • Schmitt, Hans-Jürgen (2000): Wie mit gezücktem Messer in der Nacht. Delmira Agustini, Alfonsina Storni, Alejandra Pizarnik. Zürich: Ammann. ISBN 3-250-30004-7

[Bearbeiten] Weblinks


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