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Agoraphobie – Wikipedia

Agoraphobie

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Klassifikation nach ICD-10
F40.0 Agoraphobie
ICD-10 online (WHO-Version 2006)

Als Agoraphobie (griechisch αγοραφοβία, agoraphobía, von αγορά, agorá „Markt(-platz)“ und φόβος, phóbos, „Furcht“) bezeichnet man eine Angst bzw. ein starkes Unwohlsein an bestimmten Orten, die aus diesem Grunde vermieden werden. In schweren Fällen kann die eigene Wohnung nicht mehr verlassen werden.

Eine Agoraphobie liegt auch dann vor, wenn Menschen weite Plätze (z.B. Marktplätze) oder weite Reisen allein vermeiden. Allen diesen Situationen ist gemeinsam, dass die Betroffenen in ihnen im Falle des Auftretens von Panik oder potentiell bedrohlichen Körperzuständen nicht schnell genug flüchten könnten, Hilfe nicht schnell genug verfügbar wäre oder sie in peinliche Situationen geraten könnten. Umgangssprachlich wird die Agoraphobie auch synonym mit den Begriffen Platzangst (unscharf verwendet, eigentlich Angst vor weiten Plätzen) oder Klaustrophobie (Angst vor engen Räumen) verwendet, die nach derzeitiger Begriffsgebung Unterformen der Agoraphobie sind.

In der überwiegenden Zahl der Fälle tritt die Agoraphobie gemeinsam mit einer Panikstörung auf, wobei die Angst vor dem Auftreten von Panikattacken in der Folge zur Vermeidung bestimmter Orte führt.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte des Krankheitsbildes

Zum ersten Mal wurde das Krankheitsbild 1871 von Carl Friedrich Otto Westphal bei einem männlichen Patienten beschrieben.[1] Sigmund Freud verstand diese Angst als eine Phobie, die nahe mit der Angst vor Versuchungen verbunden war. Sobald der Agoraphobiker alleine auf die Straße geht, erleidet er einen Angstanfall. Die meisten Phobien deutete Freud auf eine Angst des Ichs vor den Ansprüchen der Libido. Er schilderte dies anhand der Angst vor der Begegnung mit Prostituierten in unbekannten Gegenden einer Stadt.

[Bearbeiten] Symptome

Hauptmerkmal ist die Angst, einer möglichen Gefahrensituation nicht entkommen oder sich nur unter peinlichen Umständen in Sicherheit bringen zu können. Die Betroffenen zeigen starkes Vermeidungsverhalten, da in unterschiedlichem Ausmaß Panikattacken auftreten können. Die Angst kann sich darauf beschränken, öffentliche Plätze oder Geschäfte zu betreten, wobei oft speziell Menschenansammlungen vermieden werden. In ausgeprägten Fällen tritt die Angst schon innerhalb der Wohnung auf, sodass diese nicht mehr verlassen wird.

[Bearbeiten] Diagnose

Früher wurde der Begriff ausschließlich für die Angst vor öffentlichen großen Plätzen verwendet. Inzwischen umfasst er auch die Angst vor anderen Situationen, sodass laut ICD-10 mindestens zwei als Angstauslöser nachweisbar sein müssen:

  1. Menschenmengen
  2. öffentliche Plätze
  3. Reisen mit weiter Entfernung von Zuhause
  4. Reisen alleine

Abhängig davon, ob Panikattacken auftreten, wird die Agoraphobie in eine Form ohne Panikattacken (F40.00) und eine mit Panikattacken (F40.01) eingeteilt.

[Bearbeiten] Prävalenz, Studien

Nach einer Untersuchung von McCabe et al. (2006) wurde bei 0,61 % einer Studienpopulation von 12.792 (55-jährig oder älter) eine Agoraphobie nachgewiesen. Damit war die Häufigkeit der Störung hier geringer als sonst berichtet wird.

Anhand der "National Comorbidity Survey Replication"-Erhebung in den USA wurden ebenfalls 2006 Zahlen zur Beziehung zwischen Agoraphobie, Panikattacken und einer Panikstörung (nach der Definition des DSM-IV) veröffentlicht. Demnach betrug die Lebenszeitprävalenz bei 9282 Untersuchten, die mindestens 18 Jahre alt waren, in den möglichen Kombinationen:

  1. 22.7 % für isolierte Panikattacken
  2. 0.8 % für Panikattacken in Kombination mit Agoraphobie
  3. 3.7 % für Panikstörung ohne Agoraphobie
  4. 1.1 % für Panikstörung mit Agoraphobie

Es konnte gezeigt werden, dass es von der 1. bis zur 4. Gruppe zu einem durchgehenden Ansteigen der einzelnen untersuchten Merkmale wie Anhalten der Beschwerden, Anzahl der Attacken, Anzahl der Krankheitsjahre, Schweregrad der einzelnen Episoden und Begleitkrankheiten kam,

Kituchi et al. von der Kanazawa University in Japan untersuchten 2005 233 ambulante Patienten mit Panikstörung (99 Männer, 134 Frauen), davon 63 ohne und 170 mit Agoraphobie. Letztere Gruppe wies dabei im Schnitt eine länger bestehende Panikstörung und eine höhere Prävalenz einer generalisierten Angststörung auf. Keine Unterschiede gab es bzgl. ausgeprägter depressiver Episoden, Schweregrad der einzelnen Panikattacken oder Verteilung der Geschlechter. Weiter zeigte sich, dass bei knapp über 40 % derjenigen Studienteilnehmer, die eine Panikstörung entwickelt hatten, innerhalb von 24 Wochen auch eine Agoraphobie auftrat und sich auch diese Gruppe nicht bzgl. Alter oder Geschlecht unterschied.

Als mögliche Ursache muss immer auch eine eventuelle Traumatisierung in Betracht gezogen werden. Die Agoraphobie wird zu den möglichen psychischen Störungen gezählt, die sich zusätzlich zu den klassischen Symptomen der PTBS und auch zu den Symptomen der Komplexen PTBS entwickeln können (Komorbidität).[2]

[Bearbeiten] Therapie der Agoraphobie

Die nachweislich wirksamste Behandlung der Agoraphobie ist die Expositionstherapie bzw. Konfrontationstherapie, die im Rahmen einer kognitiven Verhaltenstherapie durchgeführt wird. Dabei begeben sich der Betroffene und sein Therapeut an den jeweiligen Ort, der Angst auslöst und daher vermieden wird. Mit Hilfe des Therapeuten stellt sich der Betroffene seinen Ängsten und lässt sie in voller Stärke zu, um erleben zu können, dass die Angst ungefährlich ist und mit der Zeit ganz von allein nachlässt. Beide bleiben so lange in der Situation, bis bei dem Patienten die Angst vollständig abgeklungen ist. Das kann bei den individuellen Patienten unterschiedlich viel Zeit in Anspruch nehmen. Der Therapeut unterstützt den Patienten darin, die Situation aufzusuchen, in der Situation zu bleiben und keine Vermeidungsstrategien anzuwenden. Vermeidungsverhalten (z.B. sich ablenken, Musik hören, die Situation verlassen) kann die Angst zwar kurzfristig lindern, führt jedoch langfristig zur Aufrechterhaltung der Angst. Die Exposition ist im Vergleich zu „reinen Gesprächen“ eine vergleichsweise aufwändige, aber dafür sehr wirksame Therapie.


[Bearbeiten] Quellen

  1. Carl Friedrich Otto Westphal: Die Agoraphobie, eine neuropathische Erscheinung, in: Archiv für Psychiatrie und Nervenkrankheiten, Berlin, 1871-72; 3: 138-161.
  2. Butollo, W. u. a.: Kreativität und Destruktion posttraumatischer Bewältigung. Forschungsergebnisse und Thesen zum Leben nach dem Trauma. 2. erw. Auflage. Stuttgart, 2003, hier S. 61

[Bearbeiten] Literatur

  • Freud, Sigmund: Hemmung, Symptom und Angst. In: Freud: Studienausgabe Bd 6 Hysterie und Angst, Frankfurt a. M., 1970, S. 253, S. 284.
  • Esther da Costa Meyer: La donna è mobile. In: Gender and architecture, ed. by Louise Durning. Chichester, 2000
  • Kathleen A. Brehony: Women and agoraphobia. In: The stereotyping of women, New York, 1983

[Bearbeiten] Weblinks

Gesundheitshinweis
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Wiktionary
 Wiktionary: Agoraphobie – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen und Grammatik


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