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Renault 4 – Wikipedia

Renault 4

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Renault
R4
Hersteller: Renault
Produktionszeitraum: 1961–1992
Klasse: Kleinwagen
Karosserieversionen: Limousine, 2-türiger Transporter, 2-türiger Van
Motoren: vier Zylinder in Reihe, Benzin, 750-1100 cm³
Länge: 3.663 mm
Breite: 1.430 mm
Höhe: 1.470 mm
Radstand:
Leergewicht: 600 kg
Vorgängermodell: Renault 4CV
Nachfolgemodell: Renault 5/Renault Rapid

Der Renault 4 - kurz R4 - wurde von 1961 bis 1992 produziert. Der R4 war eines der ersten Fahrzeuge in Großserie mit fünfter Tür (Heckklappe). Während seiner 31-jährigen Produktionszeit wurde er über 8 Millionen mal verkauft. Der R4 hat nicht nur heute den Status eines Kultobjektes, sondern brachte schon zu seiner Markteinführung viele innovative Konzepte in den Massenmarkt.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Am 28. August 1961 präsentierte Renault den R4, der erst 1965 offiziell in Renault 4 "umgetauft" wurde, der französischen Presse als günstigen PKW. Nach dieser Pressemitteilung fuhren 200 weiße R4 vor dem Eiffelturm in Paris vorbei, was damals als eine bemerkenswerte Marketingmaßnahme galt. Bis zum Jahr 1964 waren 500.000 R4s hergestellt, im Jahr 1966 waren es bereits 1 Million. Dezember 1977 waren bereits 5 Millionen Fahrzeuge produziert, 1986 7,5 Millionen. 1988 wurden die letzten Modelle in Deutschland verkauft, da der R4 den verschärften Abgasgrenzwerten in Deutschland nicht mehr genügte. 1992 endete die Produktion in Kolumbien, die R4-Produktionsanlagen in Jugoslawien und die Blechformen für die Karosserien wurde während des Balkankriegs Anfang der 1990er Jahre zerstört. Damit war das endgültige Aus für den R4 und den F6 besiegelt, bis dahin waren insgesamt 8 Millionen Fahrzeuge der verschiedenen R4-Modelle vom Band gelaufen.

1998 brachte Renault mit dem Kangoo ein Fahrzeug auf den Markt, das in der Presse als ein Nachfolger des R4 bezeichnet wurde.

[Bearbeiten] R3

Der Renault 3 – kurz R3 – war die Sparversion des Renault 4, die nur von 1961-1962 in Frankreich angeboten wurde. Mit einem kleineren Motor von etwa 600cm³ ausgerüstet, war er in einer günstigeren französischen Kraftfahrzeugsteuerklassen eingeordnet. Neben einer sparsameren Ausstattung kennzeichnet ihn vor allem das fehlende dritte Seitenfenster zwischen C- und D-Säule. Diese Modellvariante setzte sich am Markt jedoch nicht durch. Der R4 galt ohnehin schon als preiswert genug. Die Produktion des R3 wurde nach nur einem Jahr wieder eingestellt. In Deutschland wurde der R3 ebenfalls verkauft, jedoch auch unter der Bezeichnung R4. Er wurde dort als preisgünstigere Variante des R4 angeboten.

[Bearbeiten] Kult

In den 1960er und 1970er Jahren wurde er zum Kultobjekt. Seinen eigentlichen Erfolg verdankte er aber wohl dem Umstand, dass er praktisch, preiswert und robust war. Jedoch schätzten den R4 nicht nur die Studenten der damaligen Zeit, auch die spanische Guardia Civil und die französische Gendarmerie verwendete den R4 bis weit in die 1980er Jahre.

[Bearbeiten] Technik

Motorraum des R4
Motorraum des R4

Der R4 hat einen Plattformrahmen, mit dem die nichttragende Karosserie verschraubt ist. Alle Räder haben Trommelbremsen, sind einzeln aufgehängt und mit Drehstäben gefedert, vorne an unteren Traghebeln mit Schubstreben und oberen Dreieckslenkern, hinten an längs eingebauten Schwingen. Die hinteren Drehstäbe sind längs versetzt, daher ist der Radstand links und rechts ungleich. Vor dem Motor ist die Zahnstangenlenkung eingebaut, was eine lange Lenksäule bedingt, die bei einem Frontalaufprall in den Fahrgastraum eindringen kann und den Fahrer gefährdet. Die Fahrzeuge hatten schon Anfang der siebziger Jahre einen Bremskraftregler und eine stufenlos verstellbare Rückenlehne, was zu diesem Zeitpunkt nicht einmal bei einem nahezu doppelt so teuren Opel Kadett angeboten wurde. Die Federung war, wie in dieser Zeit bei französischen Autos üblich, eher weich ausgelegt. Die wassergekühlten OHV-Vierzylinder-Motoren galten als robust. Die Motorleistung wurde im Laufe der Jahre nur unwesentlich erhöht, von ca. 26 PS in den ersten Fahrzeugen 1961 auf 34 PS (ab August 1970) bis zum Ende der Produktion. Eine Ausnahme ist der Rodeo, der 1970 (Rodeo 6 mit 1108 cm³ und 45 PS) und 1981 (Rodeo mit 1280 cm³ und 45 PS) auf den Markt kam. Im Jahr 1978 brachte Renault den R4 GTL mit 1100 cm³ Hubraum (vorher 845 cm³) auf den Markt, der bei unveränderter Höchstleistung mehr Durchzug bot und weniger verbrauchte. Das Getriebe hatte drei Gänge (ab 1967 Vierganggetriebe), war vor dem längs eingebauten Motor angeordnet und trieb die Vorderräder an. Die Schaltung wurde mit einem Rundrohr betätigt, das über dem Motor geführt war (Revolverschaltung). Die Firma Sinpar bot für alle Versionen einen Allradantrieb an. Die Kombination von Frontantrieb, Einzelradaufhängung (rundum), relativ langem Radstand und der Höhe der Karosserie verhalfen ihm zu einer guten Raumausnutzung und hohen Nutzwert bei ausreichender Motorisierung.

Es waren die einfache Mechanik, der niedrige Verbrauch, die niedrigen Unterhaltskosten sowie die Vielseitigkeit bei fast allen Geländeunebenheiten (Dank des langen Radstandes), die dem R4 in weiten Teilen der Welt Erfolg bescherten. Kritisiert wurde der R4 wegen seiner Rostprobleme. Die Hohlprofile des Plattformrahmens rosteten von innen her durch, wenn der Neuwagen dagegen nicht entsprechend geschützt wurde. Auch die Verarbeitungsqualität ließ zu wünschen übrig.

[Bearbeiten] Varianten

Dank seines Plattformrahmens war es möglich, andere Karosserieformen zu montieren. Der Rahmen des R4 wurde auch beim Renault 6 verwendet und der R4 war auch als Kastenwagen (R4F4 und 20 cm länger R4F6), als Cabrio (R4 Plein Air) und mit Kunststoffaufbau nach Art des Citroen Mehari (R4 Rodeo und R6 Rodeo) erhältlich. In Kolumbien gab es den R4 auch mit einem 1300er Motor vom R12, 145 km/h bereiteten keine großen Schwierigkeiten. In Kleinstserie wurde der Renault R4 auch mit zuschaltbarem Allradantrieb gebaut.

[Bearbeiten] Weblinks


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