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Porsche 936 – Wikipedia

Porsche 936

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Porsche
936
Hersteller: Porsche
Produktionszeitraum: 1976–1981
Klasse: Rennwagen
Karosserieversionen: Spyder
Motoren: 2,1–2,65 l
6-Zyl.-Boxer
396–455 kW
Länge: 4.250 mm
Breite:
Höhe:
Radstand:
Leergewicht: 700–750 kg
Vorgängermodell: Porsche 908
Nachfolgemodell: Porsche 956 C

Der Porsche 936 sollte ab 1976 in der Sportwagen-Weltmeisterschaft (FIA-Gruppe 6) den Titel holen, ebenso wie der für die FIA-Gruppe 5 und die Marken-Weltmeisterschaft entwickelte Porsche 935, die beide mit luftgekühlten Sechszylinder-Boxer-Turbomotoren ausgestattet waren.

Der 936 weist, ähnlich den modernen F1-Rennwagen, oberhalb des Cockpits eine Lufteinlassöffnung auf. Diese dient jedoch nicht zur Verbesserung der Zylinderfüllung wie bei Saugmotoren, sondern zur besseren Anströmung des Ladeluftkühlers für den Turbomotor.

Der Wagen entstand innerhalb kurzer Zeit aus zum Teil vorhandenen Aggregaten, gewissermaßen als Mischung aus 908/3 und 917/10. Basis war ein Gitterrohrrahmen aus Aluminium mit Polyesterkarosserie. Das Fahrwerk des fahrfertig 700 kg schweren 936 hatte vorn Querlenker und hinten je einen unten liegenden Dreieckslenker mit Schraubenfedern und Gasdruckstoßdämpfern. Die Tanks mit einem Fassungsvermögen von 160 Litern lagen links und rechs neben dem Fahrer sowie hinter dem Cockpit. Der 6-Zylinder-Motor entstammte dem Werks-Carrera-Turbo (Motorblock aus Magnesium).

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Rennhistorie

Bei seinem Debüt 1976 war der 936 so dominierend, dass kein anderes Fabrikat den Titel für Porsche gefährden konnte. Mit dem Porsche 935 und dem Porsche 936 gewann Porsche 1976 die Titel in beiden FIA-Rennsport-Weltmeisterschaften.

Zudem entschied Porsche mit dem 936 dreimal das berühmte 24-Stunden-Rennen von Le Mans für sich, in den Jahren 1976, 1977 und noch mal 1981, jeweils mit Jacky Ickx am Steuer. Unterstützt wurde Ickx dabei 1976 von Gijs van Lennep, 1977 von Jürgen Barth und Hurley Haywood und 1981 von Derek Bell. Nachdem der Porsche 936 zweimal in Le Mans gegen die ebenfalls turbogetriebenen Renault-Alpine die Oberhand behielt, unterlag er 1978 gegen die Franzosen. Diese konzentrierten sich danach auf die Formel 1, wo sie mit dem V6-Turbo Pionierarbeit leisteten.

Auch Porsche stellte den 936 vorerst ins Museum und überließ fortan den Kundenteams mit den Porsche 935 das Feld. Der 936 dagegen wurde offiziell nie an Kunden verkauft. Der als Porsche 908/80 bezeichnete und verdächtig nach 936 aussehende Rennwagen von und mit Ex-Werksfahrer Reinhold Joest entpuppte sich erst später als echter 936.

Im Jahre 1981 sollte der Motor für den für 1982 vorgesehenen Porsche 956 C getestet werden. Dieser 2650-cm³-Motor mit wassergekühlten Zylinderköpfen leistete 455 kW (620 PS) und wurde in einen der eigentlich seit 1978 ausrangierten 936 eingebaut. Das leicht modifizierte fünf Jahre alte Fahrzeug errang prompt den Sieg beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Die Motorleistung des ursprünglich nur luftgekühlten 936 betrug 1977 bei einer Drehzahl von 8000 U/min noch 400 kW (540 PS) aus 2142 cm³ (entspricht 3000 cm³ mit Turbofaktor 1,4).

[Bearbeiten] Rennversionen

Der Porsche 936 wurde von 1976 bis 1981 in folgenden Ausführungen produziert und eingesetzt:

Porsche 936: 936 Spyder (1976) 936/77 Spyder (1977) 936/81 Spyder (1981)
Motor:  6-Zylinder-Boxermotor mit Turboaufladung (Viertakt), als Mittelmotor eingebaut
Hubraum:  2142 cm³ 2650 cm³
Bohrung x Hub:  83 x 66 mm
Leistung:  382 kW (520 PS) 397 kW (540 PS) 455 kW (620 PS)
bei 1/min:  8000 8000
Max. Drehmoment bei 1/min:  480 Nm bei 6000
Verdichtung:  6,5 : 1
Ventilsteuerung:  zwei obenliegende Nockenwellen mit Kettenantrieb vier obenliegende Nockenwellen mit Steuerradantrieb
Kühlung:  Luftkühlung (Gebläse) Luftkühlung (Gebläse), Zylinderköpfe mit Wasserkühlung
Getriebe:  5-Gang-Getriebe (Typ 930/25), Differentialsperre, Hinterradantrieb 4-Gang-Getriebe, Hinterradantrieb
Bremsen:  Stahlscheibenbremsen (innenbelüftet)
Radaufhängung vorn:  Querlenker mit Längsschubstreben, Querstabilisator
Radaufhängung hinten:  je ein unterer Dreieckslenker und je eine obere und untere Längsschubstrebe
Federung vorn:  eine progressiv wirkende Schraubenfeder je Rad mit Gasdruckstoßdämpfer
Federung hinten:  eine progressiv wirkende Schraubenfeder je Rad mit Gasdruckstoßdämpfer
Karosserie:  Aluminium-Gitterrohrrahmen mit Kunststoffkarosserie (Polyester) Aluminium-Gitterrohrrahmen mit modifizierter Kunststoffkarosserie
Spurweite vorn/hinten:  1580/1510 mm 1530/1480 mm
Radstand 2400 mm 2410 mm 2400 mm
Reifen:  vorn 10.5/23.0–15, hinten 14.0/24.0–15
Maße L x B x H:  4200 x 1980 x 1010 mm 4150 mm 4950 mm
Leergewicht ca. 700 kg 750 kg
Höchstgeschwindigkeit:  330 km/h 360 km/h

1977 wurde der Porsche 936 von einem auf zwei Abgasturbolader umgestellt und die Motorleistung angehoben. Die Fahrzeuge waren dieselben wie im Vorjahr (Baunummern 001 und 002) mit um 10 mm verlängertem Radstand und 50 mm kürzerer Karosserie. Die Spur war vorn 50 mm und hinten 30 mm schmäler.

[Bearbeiten] Weiterführende Informationen

[Bearbeiten] Literatur

  • Schneider, Peter: Typenkompass Porsche. Renn- und Rennsportwagen seit 1948, Motorbuch Verlag, Stuttgart 2003, ISBN 3-613-02300-8
  • Lothar Boschen/Jürgen Barth: Das große Buch der Porschetypen, Motorbuch Verlag, Stuttgart 1994, ISBN 3-613-01284-7

[Bearbeiten] Weblinks


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