YIQ-Farbmodell
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Das YIQ-Farbmodell ist ein Farbsystem, Y ist hierbei die Luminanz, I und Q stellen Farbdifferenzen dar. Es ist mit dem YUV-Farbmodell verwandt, es verwendet jedoch zwei andere Farbkomponenten, I (Cyan-Orange Balance) und Q (Magenta-Grün Balance): Die Farbebene wird bei YIQ um 33° im Uhrzeigersinn gegenüber YUV gedreht. Diese Drehung kann durch entsprechende geänderte Berechungskoeffizienten bei der Bestimmung von YIQ-Farbwerten beachtet werden.
Der YIQ-Farbraum fand früher und ausschließlich in der US-amerikanischen Norm für analoges NTSC-Fernsehen Anwendung. Mittlerweile wird dort aber auch das YUV-Farbmodell verwendet. Die Motive zur Schaffung des YIQ-Farbmodells im Rahmen der Entwicklung des Farbfernsehen sind die gleichen wie beim YUV-Farbmodell. Allerdings wurde durch die Drehung um 33° die Möglichkeit geschaffen, die einzelnen Farbträger mit unterschiedlicher Bandbreite zu übertragen, I mit 1,3 MHz und Q mit 400 kHz, um den menschlichen Sehempfinden besser Rechnung tragen zu können. Denn das menschliche Auge ist für Farbeindrücke auf der Linie Cyan-Orange empfindlicher als auf der Line Magenta-Grün. Dieser Umstand wurde durch die Drehung der Farbebene berücksichtigt. Im auch heute noch bei PAL und NTSC verwendeten YUV-Farbmodell verteilen sich die Farbanteile dieser beiden Linien ungleichmäßig auf die beiden UV-Farbsignale, sodass keine Bandbreitenreduktion und damit effizientere Übertragung mehr möglich ist, und es müssen beide Farbträger mit der gleichen Auflösung übertragen werden.
Das YIQ-System ist zum s/w (schwarz/weiß)-Fernsehen kompatibel, welches lediglich das Y-Signal darstellt, während Farbfernseher alle drei Kanäle abbilden. Die Y-Komponente hat den größten Anteil an der Bandbreite des gesendeten Fernsehsignals. Dadurch erscheinen Bilder von s/w-Fernsehern schärfer als Bilder von Farbfernsehern.[1]
Allerdings fand das YIQ-Farbmodell bei NTSC nur wenige Jahre tatsächliche Verwendung und es wurde seit den 1970 Jahren dem YUV-Farbmodell auch bei NTSC der Vorzug gegeben. Da es heute keine Anwendung für das YIQ-Farbmodell mehr gibt, ist es nur noch von historischem Interesse.
Die Umrechnung von in der Lichtstärke linearen R'G'B'-Werten (eine eventuell vorhandene Gammakorrektur muss also vorher rückgängig gemacht werden) nach YIQ in Matrixschreibweise lautet:
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Peter Henning: Taschenbuch Multimedia. 4 Auflage. Hanser, 2007, ISBN 978-3446409712.
[Bearbeiten] Siehe auch
- Farbraum (weitere Farbräume, Farbraumsysteme, Farbmodelle)