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Wohltemperiertes Klavier – Wikipedia

Wohltemperiertes Klavier

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Takte 1 bis 9 der „Fuge a 3 voci“ c-Moll (Wohltemperiertes Klavier)Hörbeispiel [1] Fuga a 3 voci (flash)
Takte 1 bis 9 der „Fuge a 3 voci“ c-Moll (Wohltemperiertes Klavier)
Hörbeispiel [1] Fuga a 3 voci (flash)

Das Wohltemperierte Klavier (Originaltitel „Das Wohltemperirte Clavier. oder Praeludia, und Fugen durch alle Tone und Semitonia …“, abgekürzt: WK) ist eine Sammlung von Johann Sebastian Bach (BWV 846–869, entstanden in Köthen ab 1722), die heute als Teil 1 des Wohltemperierten Klaviers bezeichnet wird. Der sogenannte Teil 2 (BWV 870–893, entstanden in Leipzig 1744) wurde von Bach selbst nicht mit diesem Titel versehen.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Aufbau

Jeder der beiden Teile umfasst 24 Präludien und 24 Fugen für „Clavier“. Clavier bedeutete zwar zur Zeit Bachs jegliche Art von Tasteninstrumenten, z. B. Clavichord, Cembalo, Pedalcembalo, Spinett, Lautenclavier, Orgel oder auch das zur Zeit Bachs moderne Piano-Forte bzw. Hammerclavier. Die Orgel scheidet aber höchstwahrscheinlich aus; denn Bach notierte Orgelwerke entweder mit separater Pedalstimme in einem dritten System oder er verwendete zwei Systeme und bezeichnete die Bassstimme im unteren System mit dem Zusatz Pedal oder Ped. Beides ist beim WK nicht der Fall. Zudem waren Orgeln nahezu stets mitteltönig gestimmt. Ernsthaft gemeint sein können das dynamisch variable Clavichord und Kielinstrumente wie Cembalo und Spinett. Im Nekrolog von 1754 steht über Bach: „Die Clavicymbale wußte er, in der Stimmung, so rein und richtig zu temperiren, daß alle Tonarten schön und gefällig klangen.“

Die Grundtöne der Stücke jedes einzelnen Teiles führen chromatisch aufwärts durch alle zwölf Dur- und Moll-Tonarten (C-Dur, c-Moll, Cis-Dur, cis-Moll, D-Dur, d-Moll usw). Der Titel bezieht sich auf die Wohltemperierte Stimmung, bei der die zwölf Halbtöne innerhalb einer Oktave so gestimmt sind, dass alle Tonarten im Gegensatz zur vorher üblichen Mitteltönigen Stimmung auf einem Tasteninstrument brauchbar zu spielen sind. Andreas Werckmeister hatte ab 1681 in einer Reihe von Veröffentlichungen verschiedene wohltemperierte Stimmungen beschrieben. Welche davon Bach tatsächlich nutzte, ist bis heute nicht eindeutig geklärt. Es geht dabei jedoch sehr wahrscheinlich nicht um die Aufteilung der Oktave in zwölf gleich große Intervalle, das heißt um die heute übliche gleichstufige Stimmung. Eine systematische Auszählung der verschiedenen großen Terzen im Gesamtwerk ergab eine Ungleichverteilung, die am besten zu der Werckmeister-Stimmung passt, in der die einzelnen Tonarten einen deutlich unterschiedlichen Charakter besitzen.[1]

Jedes Präludium aus dem WK geht zwar einer Fuge voraus, hat aber eine in sich geschlossene Form und ist nicht bloß ein auf die nachfolgende Fuge hinführendes „Praeambulum“ oder „Intonatio“, wie einleitende Stücke improvisierten Charakters seinerzeit genannt wurden. Die Verschiedenheit ihrer Konzeption – keines der insgesamt 24 Paare ähnelt einem anderen – und die Auswahl einer Tonart für das gerade vorliegende Präludium oder die Fuge stützen die kontrovers diskutierte Ansicht, dass jede Tonart ihren eigenen Tonartencharakter habe. (Einige Präludien und Fugen sind Übernahmen früherer Werke, die zum Teil in anderen Tonarten komponiert waren, deshalb kann die Bedeutung der Tonartencharakteristik für Bach in diesem Fall auch angezweifelt werden).

Mit Ausnahme der 2-stimmigen e-Moll-Fuge in Band I sind die Fugen selbst drei- bis fünfstimmig und belegen in Konzeption ihrer Themen und des Fugenbaus die Souveränität von Bachs Kompositionstechnik.

Aufgrund der Variationsbreite der Präludien- und Fugengestaltung kann das WK als exemplarisches Lehrwerk aufgefasst werden (Man vergleiche hierzu das andersgeartete Werk Die Kunst der Fuge). Bach schreibt selber auf das Titelblatt des erhaltenen Autographs:

Autographes Titelblatt
Autographes Titelblatt
„Das Wohltemperirte Clavier.
oder
Præludia, und
Fugen durch alle Tone und Semitonia,
So wohl tertiam majorem oder Ut Re Mi anlan-
gend, als auch tertiam minorem oder Re
Mi Fa betreffend. Zum
Nutzen und Gebrauch der Lehr-begierigen
Musicalischen Jugend, als auch derer in diesem stu-
dio schon habil seyenden besonderem
ZeitVertreib auffgesetzet
und verfertiget von
Johann Sebastian Bach.
p. t: HochFürstlich Anhalt-
Cöthenischen Capel-
Meistern und Di-
rectore derer
CammerMu-
siquen.
Anno
1722.“

(Formatierung entsprechend dem Original)

Zahlreiche Komponisten ließen sich vom WK inspirieren. So komponierte Dmitri Schostakowitsch „24 Präludien und Fugen für Klavier“ (entstanden 1950 / 1951). Auch der 1942 entstandene Klavierzyklus Ludus tonalis, Studies in Counterpoint, Tonal Organization and Piano Playing von Paul Hindemith, der aus 12 Fugen nebst einem Präludium, 11 Interludien und einem Postludium besteht, nahm das Wohltemperierte Klavier zum Vorbild. Weitere Beispiele sind die 24 Präludien und Fugen für Klavier (Heft 1, 1964/Heft 2, 1970) von Rodion Schtschedrin, sowie der Fugenbaum op.150 von Julius Weismann.

[Bearbeiten] Zitate

„Die Präludien und Fugen des Wohltemperierten Klaviers sind das Alte Testament, die Sonaten von Beethoven das Neue Testament der Klavierspieler.“

Hans von Bülow

„Immer, wenn ich beim Komponieren ins Stocken geriet, nahm ich mir das Wohltemperierte Klavier hervor, und sogleich sprossen mir wieder neue Ideen.“

Ludwig van Beethoven

[Bearbeiten] Literatur

  • Siglind Bruhn: J. S. Bachs Wohltemperiertes Klavier. Analyse und Gestaltung. Waldkirch: Edition Gorz 2006. ISBN 3-938095-05-9
  • Ludwig Czaczkes: Analyse des Wohltemperierten Klaviers. Wien, 1965, 2 Bände
  • Johann Nepomuk David: Das Wohltemperierte Klavier - Der Versuch einer Synopsis. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen, 1962
  • Alfred Dürr: Johann Sebastian Bach. Das Wohltemperierte Klavier. Kassel, Bärenreiter 2002, ISBN 3-7618-1229-9
  • Hermann Keller: Das Wohltemperierte Klavier von J.S.Bach. Bärenreiter, München, 1981, ISBN 3-7618-1200-0
  • Bradley Lehman: Bach's extraordinary temperament: Our Rosetta Stone in: Early Music, Oxford, Februar und Mai 2005. (Online: [2])
  • Mark Lindley und Ibo Ortgies: Bach-Style Keyboard Tuning. in: Early Music, Oxford, November 2006. S. 613–623. (Online: [3]; Zusammenfassung: [4]; Korrekturen: [5])

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Manfred Spitzer: Musik im Kopf. Hören, Musizieren, Verstehen und Erleben im neuronalen Netzwerk. Schattauer, 2002. ISBN 978-3-7945-2427-3. Seite 92.


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