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Wilhelm Oncken – Wikipedia

Wilhelm Oncken

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Wilhelm Oncken um 1890
Wilhelm Oncken um 1890

Wilhelm Oncken (* 19. Dezember 1838 in Heidelberg; † 11. August 1905 in Gießen) war ein deutscher Historiker.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

(Christian Friedrich Georg) Wilhelm Oncken kam am 19. Dezember 1835 als Sohn des Heidelbergers Advokaten und Privatgelehrten Anton Wilhelm Oncken und seiner Frau Marie Eleonare Thaden in Heidelberg zur Welt.

Nach seiner schulischen Ausbildung studierte Wilhelm Oncken klassische Philologie, Geschichte und Philosophie in Heidelberg, Göttingen und Berlin. 1862 promovierte er bei Ludwig Häusser und war zunächst Privatdozent, dann 1866 außerordentlicher Professor der Geschichte mit der griechischen Antike in Heidelberg.

1870 zog er nach Gießen, um dort als ordentlicher Professor Geschichte zu lehren. Geschichte betrachtete er als Mittel der nationalen politischen Bildung. Zunächst arbeitete er über Griechische Geschichte und später wendete er sich der Geschichte Preußens und der Deutschen Vereinigung zu. In den siebzigern Jahre war Wilhelm Oncken Abgeordneter der Nationalliberalen im Hessischen Landtag und im Reichstag. 1873 lehnte er einen Ruf an die Universität Königsberg ab. In den Jahren 1877 und 1878 stand er der Universität Gießen als Rektor vor.

Von 1876 bis 1891 gab Wilhelm Oncken die Zeitschrift "Allgemeine Geschichte in Einzeldarstellungen" in 44 Bänden heraus. Des Weiteren hielt er landesweit unzählige populärwissenschaftliche, national gehaltene Vorträge zur Geschichte Deutschlands. Von Wilhelm I. beauftragt, verfasste Wilhelm Oncken eine Biografie über ihn für die Nachwelt. Das Werk "Das Zeitalter des Kaisers Wilhelm" wurde aber erst zwei Jahre nach dem Tode Wilhelm I. fertig.

Um 1900 wurde Wilhelm Oncken emeritiert. Er starb am 11. August 1905 in Gießen im Alter von 67 Jahren. Wilhelm Oncken war der Bruder des Nationalökonomen August Oncken.

[Bearbeiten] Bedeutung

In der breiten Bevölkerung fand Wilhelm Oncken aufgrund seiner unzähligen popularwissenschaftlichen Vorträge Resonanz, in seinem Fachgebiet nur geringe Beachtung. Seine Werke zeichneten sich weniger durch neue Erkenntnisse oder wissenschaftliche Originalität als vielmehr durch voluminöse Geschichtsdarstellungen aus. Sein Beitrag war eher, nach der Reichsgründung 1870 an der nationalen Identitätsbildung mitzuwirken.

[Bearbeiten] Werke

  • Oncken, Wilhelm: "Athen u. Hellas",
  • Oncken, Wilhelm: "Forschung zur nationalen und politischen Geschichte der alten Griechen", 1865/66,
  • Oncken, Wilhelm: "Stadt, Schloß und Hochschule Heidelberg, Bilder aus ihrer Vergangenheit", 1874,
  • Oncken, Wilhelm: "Das Zeitalter Friedrichs des Grossen", 1880/81,
  • Oncken, Wilhelm: "Zeitalter der Revolution, des Kaiserreichs und der Befreiungskriege", 1884/86,
  • Oncken, Wilhelm: "Das Zeitalter des Kaisers Wilhelm", 1890.

[Bearbeiten] Literatur

  • Literatur von und über Wilhelm Oncken im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Schmitt, L. R. in: "Historische Vierteljahreszeitschrift Nr. 8", 1905, S. 582 f.,
  • Bonnet, R.: "Wilhelm Onckens stenographische Aufzeichnung über seine Unterhaltung mit Bismarck in den Jahren 1891, 1895 und 1896", in: Zum 140jährigen Geburtstag von Wilhelm von Stolze, herausgegeben von F. Burmeister, 1938, S. 72-78,
  • Gundel, H. G.: Treitschke und Oncken um 1870, Zu einigen unbekannten Gelehrtenbriefen, in: Nachrr. d. Gießener Hochschulges. 35, 1966, S. 169-81,
  • Woll, A.(Hrsg.): "Tagebuchaufzeichnungen, Bismarck nach seinem Sturz, in: Gießener Univ.bll. 1, 1968, H. 2, S. 28-38,
  • Lindig A. in: Meo!, "Altherrenzeitung der Burschenschaft Frankonia zu Heidelberg", Nr. 186, Juni 1968, S. 75-81 ,
  • Berding, H. in: Gießener Gel. in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, hg. v. H. G. Gundel u. a., 1982, S. 696-703.

[Bearbeiten] Weblinks

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