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Wilhelm (Braunschweig) – Wikipedia

Wilhelm (Braunschweig)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Herzog Wilhelm von Braunschweig
Herzog Wilhelm von Braunschweig

Wilhelm August Ludwig Maximilian Friedrich (* 25. April 1806 in Braunschweig; † 18. Oktober 1884 in Sibyllenort), Herzog zu Braunschweig und Lüneburg war von 1830 bis zu seinem Tode Herzog von Braunschweig.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Wilhelm war der zweite Sohn von Friedrich Wilhelm, Herzog zu Braunschweig und Lüneburg und Maria von Baden (1782–1808), Tochter von Karl Ludwig von Baden (1755–1801).

[Bearbeiten] Kindheit und Jugend

Er wuchs nach dem Tod seiner Mutter in London auf. Als kurz nach seiner Rückkehr 1815 nach Braunschweig sein Vater in Quatre-Bras fiel, gerieten er und sein Bruder Karl unter die Vormundschaft seiner Onkels Georg, König von Hannover und Prinzregent von Großbritannien. De facto wurde ihre Vormundschaft aber von Braunschweiger Staatsmännern ausgeführt, bzw. befanden sich in Obhut von Erziehern.

Von 1820 bis 1822 hielten sich die Brüder in Lausanne auf, schließlich ging Wilhelm zum Studium bis Herbst 1823 nach Göttingen. Schließlich ging er in preußischen Militärdienst, nach eigener Aussage die glücklichste Zeit seines Lebens[1].

[Bearbeiten] Auf dem Braunschweiger Thron 1830–1884

Herzog Wilhelm
Herzog Wilhelm

Wilhelm folgte in den Wirren der revolutionären Aufstände von 1830 seinem im Lande höchst unbeliebten Bruder Karl II. auf den braunschweigischen Thron. Er blieb unverheiratet und starb ohne legitime Nachkommen im Jahre 1884. Mit ihm erlosch das "Neue Haus Braunschweig", das seit 1533 in den welfischen Stammlanden regierte und neben dem "Neuen Haus Lüneburg" (später Haus Hannover) die ältere welfische Linie darstellte.

Wilhelms Ehelosigkeit scheint unter anderem in der Rivalität zu seinem Bruder Karl begründet zu sein. Karl lebte nach seiner Vertreibung hauptsächlich in Genf. In Braunschweig galt es als wahrscheinlich, dass der verbitterte Karl eine Erbfolge durch Nachkommen seines Bruders bis zur letzten Instanz anfechten würde. Es heißt, Wilhelm habe in Braunschweig bzw. im Herzogtum (z.B.Treseburg /Harz) einige nichteheliche Kinder gezeugt. Eine Heirat war nicht möglich (Altersunterschied, Nichtzugehörigkeit zum Adel). Es wurde vom Herzog "Schweigegeld" gezahlt. Eine namentlich bekannte Familie hielt sich über Generationen an das Schweigegebot.

Nach Wilhelms Tod übernahm ein Regentschaftsrat die Regierungsgeschäfte in Braunschweig. Da Preußen und das Haus Hannover seit der Annexion des hannoverschen Königreiches 1866 verfeindet waren, blieb es dem eigentlichen Thronanwärter Ernst August von Hannover, Herzog von Cumberland versagt, die braunschweigischen Lande zu regieren. Von 1885 bis 1913 übernahmen Regenten anderer Fürstenhäuser die Regierung. Erst 1913 nach der Aussöhnung mit den Hohenzollern kehrten die Welfen mit Ernst August, dem Sohn des Herzogs von Cumberland, als letztem regierenden Herzog nach Braunschweig zurück.

[Bearbeiten] Literatur

  • Horst-Rüdiger Jarck, Günter Scheel (Hrsg.): Braunschweigisches Biographisches Lexikon. 19. und 20. Jahrhundert, Hannover 1996
  • Bernhard Kiekenap: Karl und Wilhelm, die Söhne des Schwarzen Herzogs(2 Bde), Braunschweig 2000

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Horst-Rüdiger Jarck, Günter Scheel (Hrsg.): Braunschweigisches Biographisches Lexikon. 19. und 20. Jahrhundert, Hannover 1996, S.95f.

[Bearbeiten] Weblinks



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