Werner Creutzfeldt
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Werner Otto Carl Creutzfeldt (* 11. Mai 1924 in Kiel; † 30. August 2006 in Göttingen) war ein deutscher Internist und ehemaliger Direktor der Abteilung Gastroenterologie und Endokrinologie der Universität Göttingen.
Er ist ein Sohn von Hans-Gerhard Creutzfeldt, nach dem die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit benannt ist.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Leben
Werner Creutzfeldt wuchs in Berlin auf. 1942 trat er der Marine bei und leistete dort bis 1945 Dienst. Sein Medizinstudium absolvierte er an den Universitäten Freiburg, Kiel und Tübingen. 1950 promovierte er am Anatomischen Institut in Kiel und habilitierte sich 1957 in der Inneren Medizin in Freiburg bei Ludwig Heilmeyer. 1964 erhielt er einen Ruf der Universität Göttingen und übernahm dort in der Folge den Lehrstuhl für Innere Medizin. Spätere Rufe der Universitäten Gießen und Freiburg konnten ihn nicht zu einem Wechsel veranlassen. 1992 wurde Werner Creutzfeldt emeritiert.
[Bearbeiten] Werk
An der Göttinger Universitätsklinik hat Creutzfeldt das Departmentsystem der Inneren Medizin eingeführt. In einem Departmentsystem liegt die Verantwortung für die Erforschung, Lehre und Patientenversorgung spezieller Erkrankungen bei selbstständig arbeitenden Abteilungen mit Stammpersonal. Innerhalb der Fakultäten ergeben sich durch diese Selbstverwaltung gewisse Vorteile.
In seiner Forschung beschäftigte er sich unter anderem mit Peptidhormonen. In seiner Arbeitsgruppe erschienen wegweisende Arbeiten zum "Inkretinkonzept", zum GIP ("gastric inhibitory polypeptide") und zum GLP-1 ("glucagon-like peptide 1").
[Bearbeiten] Ämter
- Gründungsmitglied der Deutschen Diabetes-Gesellschaft; Präsident von 1967 bis 1968; Ehrenmitglied
- 1971-1974: Präsident der European Association for the Study of Diabetes (EASD)
- 1977 Präsident der "Deutschen Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten" (DGVS); Ehrenmitglied
- 1989-1994: Vorsitzender der Ethik-Kommission der Medizinischen Fakultät
- Außerdem Ehrenmitglied von fünf nationalen und vier internationalen Fachgesellschaften (Innere Medizin, Gastroenterologie, Diabetologie).
[Bearbeiten] Auszeichnungen
- 1995: Albrecht von Haller Medaille der Medizinischen Fakultät Göttingen
- 2004: Auszeichnung für sein Lebenswerk mit der Medaille für Medizin in Gold der Ernst-Jung Stiftung
- 2004: Gustav-von-Bergmann-Medaille der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin.
[Bearbeiten] Stiftungen
- Die Medizinische Klinik II,Ludwig-Maximilians-Universität München vergibt den Werner-Creutzfeld-Dissertationspreis.
- Die Deutsche Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten vergibt das Werner-Creutzfeldt-Forschungsstipendium für Gastroenterologische Pathophysiologie.
[Bearbeiten] Weblinks
Personendaten | |
---|---|
NAME | Creutzfeldt, Werner Otto Carl |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Internist und ehemaliger Direktor der Abteilung Gastroenterologie und Endokrinologie der Universität Göttingen |
GEBURTSDATUM | 11. Mai 1924 |
GEBURTSORT | Kiel |
STERBEDATUM | 30. August 2006 |