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Walter Schenker – Wikipedia

Walter Schenker

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Walter Schenker (* 16. Juli 1943 in Solothurn) ist ein Schweizer Schriftsteller.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben und Wirken

[Bearbeiten] Leben

Walter Schenker verbrachte seine Jugend in Solothurn in der Schweiz und studierte in Zürich von 1962 bis 1968 Germanistik. Er promovierte über die Sprache Max Frischs und war von 1968 an als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg i.Br. und der Universität Zürich tätig. Von 1974 bis 1984 war er Professor auf Zeit für „Germanistische Linguistik“ an der Universität Trier. 1975 habilitierte er sich über die Sprache Huldrych Zwinglis. 1983 erhielt Schenker den Preis der Schweizerischen Schillerstiftung, die auch 1991 seinen Roman Manesse als „Buch des Jahres“ auszeichnete. Sein Roman Eifel wurde 1988 vom Südwestfunk verfilmt. 1991 begann er eine Ausbildung zum Diakon; 1995 erhielt er die Diakonweihe. 2005 erschien nach 15jähriger Schreibpause sein Roman Zum roten Stiefel.

Schenker ist verheiratet, lebt seit 1984 als Schriftsteller in Trier und ist ehrenamtlich als Diakon tätig.

[Bearbeiten] Literarisches Wirken

Ein wichtiges Werk Schenkers ist der preisgekrönte Roman Manesse (1991), dessen Kapitel nach den sieben Todsünden gegliedert ist. Darin wird die Geschichte der berühmtesten Liederhandschrift des Mittelalters, des Codex Manesse, verwoben mit der ernüchternden Lebensbilanz eines Schweizer Landpfarrers und der Gründung der Alten Eidgenossenschaft im Jahre 1291. Die damalige Umwandlung der alten Ständegesellschaft verbindet der Autor mit Spötteleien über den Zustand der heutigen Schweiz. Der Autor erzählt die Geschichte in einer mit Zeitgeist-Begriffen versetzten Sprache der Gegenwart, was manchmal in einem interessanten Kontrast zu den zitierten mittelalterlichen Texten steht. Dass er dabei aber allzu „dick aufträgt“ und überaus salopp formuliert, wurde von den Kritikern [1] und von seinem Schriftstellerkollegen Ludwig Harig [2] bemängelt.

Bekannt wurde Schenker durch seinen – auch verfilmten – Roman Eifel. In ihm wird das Leben eines arbeitslosen Studienrates, verheiratet mit einer Grundschullehrerin, in monologartigen Aufzeichnungen erzählt. Gemütskrank versenkt er sich in seine Vergangenheit von der früh erfahrenen autoritären Erziehung über die vergessenen Ideale der Studentenrevolte bis in die Gegenwart, was ihn – immer wirklichkeitsferner werdend – schließlich in den Selbstmord treibt. „Zu Recht fanden viele Kritiker an diesem Roman ansprechend: Schenkers intime Kenntnis seiner zweiten Heimat in Deutschland; den eindringlichen Nachvollzug des inneren Prozesses mit immer neuen assoziativen ,Sprüngen’ und ,Schleifen’; die Einfühlsamkeit seiner Rollenprosa; die Widerspiegelung der disparaten Wirklichkeitserfahrung in einer souverän gehandhabten Collagetechnik.“ [3]

Walter Schenker hat sich in zahlreichen sprachwissenschaftlichen Studien mit der Sprache seiner Schweizer Heimat sowie der Eifel beschäftigt, vor allem wie diese durch die Gesellschaft verändert wird. Er schrieb zum Beispiel über „Medienkonsum und Sprachverhalten“, über die Schweiz mit ihren vielen Sprachen sowie über „Dialekt und Literatur“. [4]

[Bearbeiten] Zitat

  • „Und dann passiert es, Iphigenie sagt etwas beinahe Poetisches vom Sonnenuntergang, die ganze Gesellschaft beginnt zu schweigen, Blick auf das Abendrot über Athen, meine Enkel, wenn sie sich äußern, werden stumm zurechtgewiesen, ach, und dann könnte ich meinen Kindern, so schwach ich bin, Ohrfeigen geben bei Sonnenuntergang und eintretender Dämmerung auf der Terrasse des „Elysium“, Ohrfeige um Ohrfeige, dass es nur so knallt, was keinen Sinn hätte übrigens, ich belasse es bei der Bemerkung: Kein Vergleich mit einem Sonnenuntergang auf Kap Sounion. Was sie für die Bemerkung eines senilen Mannes halten, obwohl sie stimmt.“ [5]

[Bearbeiten] Literatur

[Bearbeiten] Bücher

  • Zum roten Stiefel. Roman. BoD, Norderstedt 2005. ISBN 978-3-8334-3107-4
  • Manesse. Roman. Ammann, Zürich 1991. ISBN 3-250-10150-8
  • Am andern Ende der Welt. Roman. Ammann, Zürich 1988. ISBN 3-250-10115-X
  • Engelsstaub oder Paris am Gegenpol der Melancholie. Ein. Protokoll. Ammann, Zürich 1986. ISBN 3-250-01014-6
  • Gudrun. Roman. Ammann. Zürich 1985. ISBN 3-250-10030-7
  • Eifel. Roman. Ammann, Zürich 1982. ISBN 3-250-10006-4
  • Soleil. Eine Geschichte zwischen Tag und Traum. Edition Phi, Echternach 1981. ISBN 3-88865-004-6
  • Anaxagoras oder der Nord-Süd-Konflikt. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1981. ISBN 3-498-06147-X
  • Das Lager von Solothurn. In: „TransAtlantik“. 3/1981. München. ISSN 0720-0811
  • Professor Gifter. Roman. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1979. ISBN 3-498-06132-1
  • Sprachliche Manieren. Eine sprachsoziologische Erhebung im Raum Trier und Eifel. Lang, Frankfurt/M. 1978. ISBN 3-261-02410-0
  • Die Sprache Huldrych Zwinglis im Kontrast zur Sprache Luthers. de Gruyter, Berlin und New York 1977. ISBN 3-11-006605-X
  • Die Sprache Max Frischs in der Spannung zwischen Mundart und Schriftsprache. de Gruyter, Berlin 1969
  • Leider. Solothurner Geschichten. Kandelaber, Bern 1969

[Bearbeiten] Hörspiele

  • Leningrad. Südwestfunk. 16. Januar 1981
  • Katerleben. Ein philosophisches Spiel.Schweizer Radio DRS. 4. September 1982
  • FKK. Schweizer Radio DRS. September 1985

[Bearbeiten] Sekundärliteratur

  • Frank Busch: Walter Schenker: Engelsstaub oder Paris am Gegenpol der Melancholie. In: DIE ZEIT vom 6. Februar 1987
  • Jürgen Egyptien: Wirren und Aufbruch im Eifeldorf Hontheim. In: Aachener Volkszeitung vom 19. Februar 1983
  • Helmut Koopmann: Safer sex im Mittelalter. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 3. April 1991
  • Ludwig Harig: Minnesang mit Rockbegleitung. In: Süddeutsche Zeitung vom 21. März 1991
  • Bernhard Kytzler: Moderne Satire antik. In: DIE ZEIT vom 10. April 1981
  • Elsbeth Pulver: „Neuer Sound“ im Minnesang? In: Neue Zürcher Zeitung vom 30. Mai 1991
  • Josef Zierden: Walter Schenker. In: Kritisches Lexikon zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur – KLG. ISBN 978-3-88377-927-0

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Zum Beispiel in DIE ZEIT vom 15. November 1991 und in Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 3. April 1991
  2. In: Süddeutsche Zeitung vom 21. März 1991
  3. Josef Zierden in: Kritisches Lexikon zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur – KLG
  4. Letzteres in: Zeitschrift für deutsche Philologie. Sonderheft 1977. ISSN 0044-2496
  5. Zitiert aus: Anaxagoras oder Der Nord-Süd-Konflikt. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1981

[Bearbeiten] Weblinks


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