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Wallonisch-Niederländische Kirche – Wikipedia

Wallonisch-Niederländische Kirche

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Kirchenruine mit Philippsdenkmal
Kirchenruine mit Philippsdenkmal

Die Wallonisch-Niederländische Kirche in Hanau war die Doppelkirche reformierter Konfession der 1597 durch Graf Philipp Ludwig II. von Hanau-Münzenberg für Flüchtlinge aus Frankreich und den spanischen Niederlanden gegründeten Neustadt Hanau.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Gebäude

Ursprünglicher Entwurf für den Ausbau der Stadt
Ursprünglicher Entwurf für den Ausbau der Stadt
Die Rundkirche von Wilhelmstadt, die vermutlich Vorbild für die Kirche in Hanau war
Die Rundkirche von Wilhelmstadt, die vermutlich Vorbild für die Kirche in Hanau war
Grundriss Wallonisch-Niederländische Kirche, Hanau
Grundriss Wallonisch-Niederländische Kirche, Hanau

Ursprünglich war von Nicolas Gillet geplant, die Kirchen innerhalb der Zeilen der Blockrandbebauung zu platzieren. Bereits im Frühsommer 1597 wurde allerdings umgeplant. Zunächst sollte ein länglicher Bau mit getrennten Innenräumen entstehen. Diese Pläne wurden unter anderem von Daniel Soreau massiv gegenüber Philipp Ludwig II. verteidigt. So bat er Rene Mahieu in einem Brief vom 11. Februar 1600, ein Modell zu besorgen und es dem Grafen vorzuführen, um ihn zu überzeugen. Er argumentierte, dass die Flamen, welche sich stark an der Finanzierung der Kirche beteiligen würden, zufriedengestellt werden müssten. Er empfahl weiterhin, einen Behelfsbau zu errichten, um die Zeit der Bauarbeiten zu überbrücken. Dieser Behelfsbau, den er im ebenfalls im Brief skizziert wird, könnte später zu Wohnhäusern umgewandelt werden.

Der Graf ließ sich jedoch nicht überzeugen und befahl die Errichtung einer Rundkirche. Vorbild soll die Kirche von Wilhelmstadt in den Niederlanden gewesen sein, das ebenfalls – wie die Neustadt Hanau – in dieser Zeit als Planstadt errichtet wurde. Es wird vermutet, dass der Graf auf einer Reise kurz vor dieser Entscheidung diese Kirche gesehen hat. [1] Die Kirche wurde letzten Endes als Solitär auf einem Platz von der Größe eines Häusergevierts errichtet (heute: Französische Allee), das die gleiche Fläche einnahm wie der Marktplatz. Am 9. April 1600 fand die Grundsteinlegung statt, zu der berühmte Persönlichkeiten wie Friedrich IV. und Luise Juliana von Oranien geladen wurden. Die Bauarbeiten waren von ständigem Geldmangel und technischen Schwierigkeiten gezeichnet. Sie wurden im Jahr 1608 abgeschlossen.

Die Wallonisch-Niederländische Kirche in Hanau wurde von den gewaltigen Steildächern der beiden Kirchenhälften dominiert. Die größere wallonische Kirche wird aus einem Zwölfeck gebildet, die kleinere niederländische aus einem Achteck. Beide sind ineinander verschränkt. Die architektonische Form der Doppelkirche war durch die Zweisprachigkeit der Flüchtlingsgemeinde (niederländisch und französisch) hervorgerufen, die jedoch ihre konfessionelle Einheit durch die enge Verbindung beider Kirchen ausdrückten. Zwischen den beiden Kirchen, in der Mitte der Trennwand, stand der achteckige, aber den gewaltigen Walmdächern verhältnismäßig untergeordnete, Turm. Im Innern waren beide Kirchen als reformierte Gotteshäuser nur schlicht eingerichtet.

[Bearbeiten] Gemeinde

Die Gemeinde blieb bis heute selbständig und ist nicht Teil der Landeskirche. Ursprünglich war diese Trennung von der ebenfalls reformierten Landeskirche der Grafschaft Hanau-Münzenberg wohl durch den sprachlichen Unterschied bedingt. Die Wallonisch-Niederländische Gemeinde beteiligte sich dann aber auch nicht an der Hanauer Union, wodurch sich ein konfessioneller Unterschied ergab: Sie blieb reformiert, die Landeskirche wurde uniert. Im Laufe des 19. Jahrhunderts und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts setzte sich Deutsch vermehrt als Gottesdienstsprache durch. Nach dem zweiten Weltkrieg wurden die Gottesdienste nur noch in Deutsch abgehalten.

[Bearbeiten] Zerstörung und Wiederaufbau

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Doppelkirche durch Luftangriffe – wie die gesamte Hanauer Innenstadt – bis auf die Außenmauern zerstört. Wieder aufgebaut wurde nach dem Krieg lediglich die kleinere, ehemals niederländische Kirchenhälfte. Die größere, wallonische blieb als Ruine und Mahnmal erhalten. In den 1980er Jahren wurde dort auf Erdgeschosshöhe – von außen kaum wahrnehmbar – ein Gemeinde- und Diakoniezentrum eingebaut. Diese Lösung erhielt den Hessischen Denkmalschutzpreis.

[Bearbeiten] Weitere Informationen

[Bearbeiten] Literatur

  • Magnus Backes: Hessen = Georg Dehio, Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler – Hessen. München 1982, S. 388.
  • Werner Kurz: „Mutter“ der Wallonisch-Niederländischen Kirche. In: Hanauer Anzeiger 8. September 2007, S. 33.
  • Heinrich Bott: Gründung und Anfänge der Neustadt Hanau 1596-1620, Marburg 1970, ISBN 3770804090, S. 225ff
  • Heinrich Bott: Stadt und Festung Hanau in: Hanauer Geschichtsblätter 20, 1965, S. 61-125

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Bott, S. 229

Koordinaten: 50° 07′ 53″ N, 08° 55′ 01″ O

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