Würschnitz (Fluss)
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Würschnitz | |
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Daten | |
Lage | Sachsen |
Länge | 29 km |
Quelle | bei Grüna 50° 38′ 59″ N, 12° 44′ 1″ O |
Quellhöhe | ca. 518 m ü. NHN |
Mündung | in Chemnitz in die ChemnitzKoordinaten: 50° 47′ 23″ N, 12° 55′ 26″ O 50° 47′ 23″ N, 12° 55′ 26″ O |
Mündungshöhe | 313,1 m ü. NHN |
Höhenunterschied | ca. 205 m |
Flusssystem | Elbe |
Einzugsgebiet | 137 km² |
Abflussmenge | 0,79 m³/s |
Die Würschnitz ist der westliche Quellfluss der Chemnitz. Sie wird an ihrem Oberlauf Beuthenbach genannt und entspringt bei dem zu Lößnitz gehörenden Dörflein Grüna, etwa 550 m ü. NN, im Erzgebirge. Ab Neuwürschnitz wird sie dann als Würschnitz bezeichnet und vereinigt sich in den Steegenwiesen mit dem Gablenzbach (= Stollberger Wasser). Diese beiden Hauptquellarme haben ein gleichgroßes Einzugsgebiet von je 40 km² und entwässern hauptsächlich die Stollberg-Beuthaer Hochfläche.
Von den Steegenwiesen bis Klaffenbach durchfließt die Würschnitz eine Kleinlandschaft des Erzgebirgischen Beckens, das Pfaffenhainer Würschnitztal. Mit seinen sanften Hängen ist es kaum mehr als 20-40 m eingetieft. Selbst die weithin von Staublehmen bedeckten, gebirgsseitigen Hänge steigen fast unmerklich bis zum Fuß der Gebirgsrandstufe hin an. Dazwischen aber dehnt sich eine mit 400-600 m ungewöhnlich breite Aue aus. Nur der Porphyrtuff des Neukirchner Waldes engt diese kurzstreckig einmal auf etwa 200 ein. Hingegen weitet sie sich bei den Steegenwiesen gar auf 1000 m. Damit bildet dieser Talabschnitt ein sehr flaches Muldensohltal, wie es in dieser Form selbst im Hügelland selten vorkommt.
Offensichtlich fehlen der parallel zur Gebirgsabdachung verlaufenden Würschnitz die Erosionsimpulse, beträgt doch das durchschnittliche Längsgefälle des Tales nur 5 m pro km. Daraus erklärt sich das einst stetige Pendeln des Flusslaufes und die damit verbundene breite und mit überwiegend schluffigen Sedimenten belegte Aue. Sie ist weithin stau- und grundvernäßt. Mäßig bis stark stauvernäßt sind auch große Teile der flachen Talhänge, besonders die südlichen, auf denen der Ackerbau erst nach erfolgter Dränage Fuß fassen konnte. So wurde dieses 10km lange, flache und nasse Tal lange Zeit kaum besiedelt und blieb bis ins 19. Jahrhundert hinein auch verkehrsfeindlich. Mit Ausnahme des am Nordhang gegründeten Pfaffenhains bestanden einst nur wenige Mühlen und die Neukirchener Wasserburg.
Im Bereich von Harthau durchschneidet die Würschnitz in einem schmalen Sohlental noch den Erzgebirgsrand, bevor sie sich mit der Zwönitz zur Chemnitz vereinigt. Die Gesamtlänge der Würschnitz beträgt 29km, das Längsgefälle rund 230 m. Ihr Einzugsgebiet steht mit 137 km² dem der Zwönitz kaum nach. Als natürlicher mittlerer Abluß werden an der Vereinigung von Würschnitz- und Gablenzbach 0,79 m³/s angegeben, wovon 0,38 m³/s auf den Gablenzbach entfallen.
Die Würschnitz galt früher als fischreich; Forellen, Schmerlen und Weißfische, auch Krebse bezogen die Chemnitzer Mönche als Fastenspeise von hier. Vier Kannen Fische und acht Gulden Pacht jährlich waren an das Kloster für eine von vier Parzellen abzuführen, in die der Fluss geteilt war. Der Bachname kann nach Hengst aus dem Altsorbischen gedeutet werden: entweder als Viŕšnica, als ein Bach, der hügeliges Gelände durchfließt, oder als Fischreusenbach durch Ableitung aus dem Urslawischen, welches die wahrscheinlichere Deutung ist.
Von der Straßenbrücke Niederwürschnitz/Niederdorf bis zum Zusammenfluss mit der Zwönitz ist der Fluss ein Gewässer erster Ordnung nach dem Sächsischen Wassergesetz.