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Virngrund – Wikipedia

Virngrund

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Schönenbergkirche am Rande des Virngrunds
Schönenbergkirche am Rande des Virngrunds

Der Virngrund ist ein bis 579 m ü. NN hohes Waldgebiet im Osten Baden-Württembergs (Deutschland). Ursprünglich leitet sich der Begriff „Virngrund“ von den Benennungen Virgund oder Virigunda ab. Charakteristisch für das Gebiet ist der hohe Anteil an Nadelhölzern, insbesondere Fichten.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geographie

Der Virngrund erstreckt sich nördlich der württembergischen Stadt Ellwangen. Er liegt südlich der Frankenhöhe. Höchste Erhebung des Virngrunds ist der 579 m hohe Hornberg. Jeweils in Süd-Nord-Richtung wird der Virngrund von einem Abschnitt des Flusses Jagst und von solchen der B 290 und A 7 durchzogen – letztere im Rahmen des Virngrundtunnels. Ursprünglich erstreckte sich der Virngrund über ein weit größeres Gebiet bis Ansbach.

[Bearbeiten] Herrschaftsgeschichte

Während der Kelten- und Römerzeit war das Gebiet des Virngrunds vermutlich nur schwach besiedelt. Der Limes, die Nordgrenze des Römischen Reichs, verlief nur wenige Kilometer südlich. Erst nach der Gründung des Klosters Ellwangen im Jahre 764 wurden Siedlungen im Virngrund angelegt. Bereits im 9. Jahrhundert war das Kloster Ellwangen im Besitz des Virngrundwaldes. Kaiser Heinrich II. erklärte den Virngrund in einer Urkunde vom 5. September 1024 zum Bannforst und vergab ihn als Lehen an das Kloster Ellwangen. Die Urkunde ist nicht erhalten, sie wurde aber 1152 durch Barbarossa und 1335 durch Ludwig den Baier bestätigt.[1] Damals lagen die Grenzen des Virngrunds in etwa auf einer Verbindungslinie der heutigen Orte Hüttlingen, Stödtlen, Wört, Matzenbach, Gerbertshofen, Stimpfach, Bühlertann und Sulzbach.[2]

König Konrad IV. vergab an den Schenken Walter von Limpurg zwischen 1241 und 1251 ein Jagdrecht, das sich auch auf einen Teil des Ellwanger Bannforsts erstreckte. In der Folge konkurrierten das Kloster und die Schenken von Limpurg um den westlichen Teil des Virngrunds. Die Schenken setzten sich langfristig durch und brachten bis 1410 das Gebiet westlich der Blinden Rot, etwa ein Viertel des Virngrunds, in ihren Besitz.[1]

[Bearbeiten] Siedlungsgeschichte

Vom Kloster Ellwangen aus wurden Mönchszellen im Wald gegründet. Aus ihnen entwickelten sich die heutigen Ortschaften Jagstzell, Bühlerzell und Eigenzell. Die Rodungen begannen im 9. Jahrhundert, im 12. und 13. Jahrhundert war der Waldanteil im Virngrund geringer als heute. Nach 1300, vor allem aber zwischen 1400 und 1450, wurden viele der im Virngrund angelegten Kleinsiedlungen wieder verlassen. Im Bezirk Ellwangen sollen 33 von 61 feststellbaren Siedlungen wieder aufgegeben worden sein. Man geht davon, dass diese Abfolge von Rodung und Wüstung Tannen, Fichten und Kiefern förderte.[2]

[Bearbeiten] Waldnutzung

Im Virngrund wurde nachweislich zwischen 1335 und 1859 Harz gewonnen, Hauptabnehmer waren Nürnberger Handwerker. Es wurde nur die Fichte geharzt. Um sie zu erhalten wurde der Brennholzbedarf durch Schlagen der Tannen und Laubbäume gedeckt. Durch das Harzen wurden die Fichten geschwächt, über die entstandenen Wunden drang die Rotfäule ein. Es entwickelten sich Fichten-Reinbestände, die anfällig für Windwurf und Borkenkäfer waren. Die Ellwanger Verwaltung versuchte von 1726 an, Harzrechte aufzukaufen und Waldschäden durch Harzordungen zu verringern.

Die Weidenutzung der Wälder wirkte sich noch schädlicher aus. Die Ziegenweide wurde 1588 verboten, allerdings musste dieses Verbot schon bald gelockert werden. Die Forstverwaltung versuchte seit Anfang des 17. Jahrhunderts durch Weideordnungen, schlagweises Hauen und Einzäunen die Weideschäden gering zu halten. Sie beging allerdings den Fehler, gerade die nährstoffärmsten Waldstandorte dem Vieh und der Streunutzung zu überlassen. Um Ellwangen ging man nach 1800 zur Stallfütterung über, die Waldweide wurde eingestellt.

Die Sägemühle von Keuerstadt (zwischen Jagstzell und Ellenberg) bestand schon vor 1337 und ist damit die älteste bekannte Säge im Schwäbisch-Fränkischen Wald. Um 1430 gab es im Virngrund sechs Sägemühlen. Das frühe Aufkommen der Sägewerke im Virngrund geht vermutlich darauf zurück, dass dort früher als anderswo viele Fichten standen.

Aus den Wäldern des Virngrunds wurden große Mengen an Brennholz und Holzkohle an die Glashütte in Rosenberg (etwa ab 1380), den Hochofen in Abtsgmünd (ab 1611), die Eisenwerke in Wasseralfingen (ab 1671) und Königsbronn (ab 1651) sowie die Saline Schwäbisch Hall geliefert.[2]

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. a b Karl Fik, Hubert Häfele: Ellwanger Weiher, Fischwasser und Bäche im 15. Jahrhundert. in Ellwanger Jahrbuch 1981/1982, Band XXIX, herausgegeben vom Geschichts- und Altertumsverein Ellwangen, S. 146–149
  2. a b c Erhardt Hasenmaier, Vom Urwald zum naturnahen Wirtschaftswald in Ellwanger Jahrbuch 1989, herausgegeben vom Geschichts- und Altertumsverein Ellwangen, S. 267–278

[Bearbeiten] Weblinks

Koordinaten: 49° 1′ N, 10° 13′ O


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