Universitätsklinikum Freiburg
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Universitätsklinikum Freiburg im Breisgau |
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Daten | ||
Ort | Freiburg im Breisgau | |
Typ | Anstalt des öffentlichen Rechts | |
Homepage | http://www.uniklinik-freiburg.de | |
Karte | ||
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Das Universitätsklinikum Freiburg ist ein Klinikum der Maximalversorgung in Freiburg im Breisgau. Es ist das drittgrößte Klinikum Deutschlands und gehört zur 1457 gegründeten Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg im Breisgau.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Überblick
Das Klinikum ist auf drei Standorte verteilt:
- Das Zentralklinikum liegt am Rande eines Wohngebiets im Stadtteil Stühlinger im Westen der Stadt.
- Die Außenkliniken Psychiatrie, Psychosomatik und Hautklinik befinden sich an der Hauptstraße im nördlichen Stadtteil Herdern.
- Die medizinisch-theoretischen Institute sind im „Institutsviertel“ der Universität im Stadtteil Neuburg untergebracht.
Charakteristisch für das Zentralklinikum ist der „Lorenzring“, die 1926–1942 errichtete Anordnung von verschiedenen Klinikengebäuden in einem geschlossenen Ring um einen großen Grünbereich. Der Zweite Weltkrieg verhinderte die Fertigstellung der Gesamtkonzeption. Nach weitgehender Zerstörung im Krieg wurden ab 1948 die bestehenden Gebäude nach den gleichen Plänen wieder aufgebaut. In den Folgejahren wurde das Klinikangebot im jeweiligen Stil der Bauzeit erweitert, so unter anderen die Zahnklinik, die Hals-, Nasen und Ohrenklinik mit Augenklinik oder das Neurozentrum.
Das Universitätsklinikum vereinigt in seinen Gebäuden Krankenversorgung, Forschung und Lehre. Mit ungefähr 8.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist es der größte Arbeitgeber in Südbaden. Der Bettenbestand liegt bei annähernd 1.800 Planbetten in 110 Stationen.
Entsprechend den sich ändernden Bedürfnissen der modernen Medizin sind am Klinikum Forschungsschwerpunkte eingerichtet oder werden neu etabliert. Nur so lassen sich neueste medizinische Erkenntnisse und Behandlungsmethoden in die Praxis umsetzen.
Neben 54.000 Patientenaufnahmen erfolgen pro Jahr über 300.000 ambulante Patientenbesuche.
Das Tumorzentrum Ludwig Heilmeyer CCCF (Comprehensive Cancer Center Freiburg) des Universitätsklinikums wurde im März 2007, zusammen mit drei anderen Krebskliniken (Unikliniken Dresden, Köln, Tübingen), von der Deutschen Krebshilfe als onkologisches Spitzenzentrum ausgezeichnet und wird in Zukunft finanziell gefördert.
Im Rahmen einer deutschlandweiten Ausschreibung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) zur Förderung neuer Modellzentren, die die Patientenbehandlung und Forschung noch besser zusammenführen sollen, wird 2008 das Centrum für Chronische Immundefizienz (CCI) - eine gemeinsame Initiative der Universität Freiburg, des Universitätsklinikums und des Max-Planck-Instituts für Immunbiologie - eingerichtet. In den nächsten fünf Jahren stehen dem neuen Zentrum damit rund 25 Millionen Euro zum Aufbau neuer Strukturen in der Patientenversorgung und Forschung zur Verfügung.
[Bearbeiten] Liste der Einzelkliniken
- Anästhesie
- Augenklinik
- Chirurgie mit Urologie / Department für Orthopädie und Traumatologie
- Frauenklinik
- Hals-, Nasen- und Ohrenklinik
- Hautklinik
- Kinderklinik
- Medizin
- Neurozentrum (Neurochirurgie, Neurologie, Neuroradiologie ...)
- Psychiatrie
- Radiologie
- Zahn-, Mund- und Kieferklinik
[Bearbeiten] Ausbildung
Neben der universitären Lehre beteiligt sich das Klinikum auch an der Ausbildung für nichtärztliche Berufe im Gesundheitswesen. Es betreibt Schulen, hält im Angestellten- und Arbeiterbereich Plätze für Auszubildende vor und beschäftigt Praktikantinnen und Praktikanten. Insgesamt bestehen hier rund 550 Ausbildungsplätze in folgenden Schulen: Gesundheits- und Krankenpflegeschule, Kinderkrankenpflegeschule, Schule für Physiotherapie, Schule für Medizinisch-Technische Assistenten, Hebammenschule, Orthoptikschule.
[Bearbeiten] Zur Geschichte des Klinikums
- 1457: Gründung der Universität Freiburg durch Erzherzog Albrecht VI. von Österreich
- 1751: Die Medizinische Fakultät übernimmt die Krankenversorgung im Armenspital in der Gerberau
- 1780: Errichtung eines „Allgemeinen Kranken-Spitals“ im Collegium Sapientiae in der Herrenstraße
- 1829: Eröffnung des „Klinischen Hospitals“ in der Albertstraße
- 1868–1911: Entstehung der Frauen-, Augen-, Kinderklinik, der Chirurgie und der Poliklinik im heutigen Institutsviertel
- 1887: Eröffnung der Psychiatrischen Klinik im Vorort Herdern
- 1922: Umwandlung des Garnisonslazaretts in Herdern zur Hautklinik
- 1926–1931: Neue Medizinische und Chirurgische Klinik in der Hugstetter Straße
- 27. November 1944: Zerstörung nahezu aller Institute und Kliniken durch schweren Luftangriff auf die Stadt
- 1948–1953: Wiederaufbau der Chirurgischen, der Medizinischen und der Frauenklinik
- nach 1953: Gesamtplanung und Errichtung weiterer Kliniken (Bereich Hugstetter Straße)
[Bearbeiten] Doping- und Betrugsvorwürfe
Die Universität Freiburg ist auch in der Sportmedizin weltweit bekannt geworden. Ärzte auf diesem Gebiet waren auch Lothar Heinrich und Andreas Schmid sowie Armin Klümper (Sporttraumatologie, Radiologie). Sowohl Klümper (Sporttraumatologie, Radiologie) als auch Heinrich und Schmid (Sportmedizin) wurde vorgeworfen, den von ihnen betreuten Sportlern Dopingmittel verabreicht zu haben. Heinrich und Schmid wurden im Mai 2007 vom Klinikum der Universität wegen dieser Vorwürfe entlassen.[1][2][3] Auch der Sportmediziner Georg Huber, der Straßenfahrer des Bundes deutscher Radfahrer ärztlich betreute und unter anderem Verbandsarzt des Behindertensportverbandes, des Deutschen Skiverbandes, sowie Arzt bei den Paralympics war, wurde vom Dienst suspendiert. Huber hatte gestanden, in der Zeit vor 1990 einem U-23-Straßenradfahrer Testosteron verabreicht zu haben.[4] Auf Grund der Vorkommnisse haben die Universitäts- und Kliniksleitung eine juristische und fachliche Überprüfung der betroffenen Fachbereiche veranlasst.[5]
In den späten 1990er Jahren geriet ein Krebsforscher der Freiburger Universitätsklinik, Roland Mertelsmann, ins Zwielicht. Dieser war in einen Wissenschaftsfälschungsskandal um Marion Brach und Friedhelm Herrmann verwickelt; mehrere Dutzend Veröffentlichungen der Krebsforschung in Freiburg stellten sich als Fälschungen heraus.
[Bearbeiten] Weblinks
- Universitätsklinikum Freiburg
- amPuls-online das Online-Magazin der Uniklinik Freiburg
- Tumorzentrum Ludwig Heilmeyer CCCF
- Center for Chronic Immunodeficiency CCI
- Webcam-Bilder
[Bearbeiten] Verweise
- ↑ Pressemitteilung: Universitätsklinikum weist Dopingvorwürfe gegen Freiburger Sportmediziner zurück, 30. April 2007
- ↑ Pressemitteilung: Unabhängige Gutachterkommission soll Doping-vorwürfe gegen Ärzte der Freiburger Sportmedizin vollständig aufklären, 15. Mai 2007
- ↑ Pressemitteilung: Nach dem Geständnis, 24. Mai 2007
- ↑ Pressemitteilung: Universität und Klinikum sehen sich nach erneutem Geständnis in ihrer rigorosen Aufklärungsarbeit bestätigt, 29. Mai 2007
- ↑ Pressemitteilung: Klinikumsvorstand gibt Freigabe einzelner sportmedizinischer Bereiche bekannt," 9. Juli 2007
Koordinaten: 47° 59' 44" N, 7° 51' 8" O