Thyreoglobulin
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Thyreoglobulin (TG) ist ein Protein (heterogenes Iod-Glycoprotein) mit einer Molekülmasse von ca. 660 kDa. Nach aktuellem Kenntnisstand wird es ausschließlich in der Schilddrüse gebildet. Unter dem Einfluss von Thyreotropin wird Thyreoglobulin normalerweise in den Follikelzellen der Schilddrüse als Vorläufer für Thyroxin und andere Iodthyronine synthetisiert. – Es darf nicht mit dem ähnlich klingenden „Thyroxin-bindendem Globulin“ (TBG) verwechselt werden.
Der Nachweis von Thyreoglobulin beweist das Vorhandensein von Schilddrüsengewebe und ist Tumormarker beim Schilddrüsenkrebs. Bei der Behandlung von Schilddrüsenkarzinomen wird zunächst alles erreichbare Schilddrüsengewebe operativ entfernt. Abhängig von Tumorhistologie und -stadium werden bei der anschließenden Radioiodtherapie möglichst alle verbliebenen Schilddrüsenzellen zerstört. Lässt sich bei späteren Kontrollen Thyreoglobulin nachweisen, so ist dies ein eindeutiger Hinweis auf Schilddrüsenzellen.
Im Rahmen der Karzinomnachsorge ist eine Hauptmethode zur Suche nach Restgewebe die Szintigraphie. Jedoch können krebsbefallenen Zellen zum einen die massive Fähigkeit zur Iodanreicherung fast eingebüßt haben, zum Anderen kann Rezidivgewebe so klein sein oder so tief unter anderem Gewebe liegen, dass es szinthigraphisch nicht mehr zu erfassen ist. Hier ist Thyreoglobulin ein wichtiger zusätzlicher Untersuchungswert.
Erhöhte Antikörper gegen Thyreoglobulin (TG-AK oder TAK) weisen auf eine Autoimmunerkrankung der Schilddrüse hin wie die z. B. Hashimoto-Thyreoiditis.
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