Thierry von Chartres
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Thierry von Chartres (* um 1085; † 1150, lateinisch Theodoricus Carnotensis) war ein platonischer Philosoph.
Thierry lehrte 1121 an der Domschule von Chartres, dann in Paris, wo Johannes von Salisbury sein Schüler war, ab 1142 wieder in Chartres. Er wurde früher als Bruder des berühmten Gelehrten Bernhard von Chartres betrachtet, doch nach heutigem Forschungsstand beruht diese Annahme auf einer Verwechslung. Thierry war ein führender Repräsentant der "Schule von Chartres", einer philosophischen Richtung, die in der Naturphilosophie und Kosmologie an die platonische Tradition, besonders an Platons Dialog Timaios anknüpfte.
Thierry schrieb ein Buch über die Sieben Freien Künste, das Heptateuchon. In seinem platonisch ausgerichteten Kommentar über die sechs Tage der Genesis, De Sex Dierum Operibus, lehrt Thierry, dass Gott die höchste Idee ist, durch die alle anderen Ideen geschaffen sind.
Thierry war einer der ersten westlichen Gelehrten, die sich für die Verwendung arabischer Literatur eingesetzt haben.
[Bearbeiten] Literatur
- Andreas Speer: Die entdeckte Natur. Untersuchungen zu Begründungsversuchen einer „scientia naturalis“ im 12. Jahrhundert, Leiden 1995. ISBN 90-04-10345-7 (S. 222-288 über Thierry)
- Peter Dronke: Thierry of Chartres, in: Ders.: A History of Twelfth-Century Western Philosophy, Cambridge 1988, S. 358-385
[Bearbeiten] Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Thierry von Chartres |
ALTERNATIVNAMEN | Theodoric oder Theodoricus Carnotensis |
KURZBESCHREIBUNG | platonischer Philosoph |
GEBURTSDATUM | um 1085 |
STERBEDATUM | 1150 |