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Tarsis – Wikipedia

Tarsis

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Tarsis (oder nach dem Hebräischen präziser Tarschisch) wird als Name und Ort an mehreren Stellen der Bibel erwähnt. Die Lage des Ortes ist nicht eindeutig geklärt.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Lokalisierung

Tarsis wird heute fast allgemein mit Tartessos in Spanien identifiziert (vgl. dazu Meik Gerhards, Studien zum Jonabuch, Neukirchen-Vluyn 2006, S. 1, Fußn. 1). Die antik belegte Gleichsetzung mit Tarsos in Kilikien (Flavius Josephus, Jüdische Altertümer, I.6, § 1) ist wohl damit zu erklären, dass die eigentliche Lage des Ortes vergessen worden war und beruht allein auf dem ähnlichen Klang der Namen.

Für die Lokalisierung am westlichen Rand des Mittelmeers spricht die Erwähnung eines Landes „Tarsisi“ (KUR tar-si-si) in einer Inschrift des Assyrerkönigs Assurhaddon: „Alle Könige, die mitten im Meer wohnen, von Zypern (Iadanana) und Griechenland (Iaman) an bis nach Tarsisi, unterwarfen sich meinen Füßen“ (zitiert nach: R. Borger, Die Inschriften Asarhaddons Königs von Assyrien, Archiv für Orientforschung Beiheft 9, Graz 1956, 86). Die geographischen Angaben sollen zweifellos die ganze Breite des Mittelmeers umschreiben. Da Zypern und Griechenland im östlichen Mittelmeerraum liegen, ist „Tarsisi“ am anderen Ende zu suchen, wenigstens muss es unter den im Orient bekannten Orten derjenige sein, der am weitesten im Westen lag. Die Identifizierung mit Tartessos lässt sich damit begründen, dass auch dieser Ort weit im Westen liegt, sogar jenseits der Straße von Gibraltar, also über das westliche Ende des Mittelmeers hinaus; zum anderen lässt sich sowohl „Tartessos“ als auch „Tarsis“ auf ein alt-iberisches trs/trt zurückführen.

[Bearbeiten] Bibelstellen

Schon die Genesis (1. Buch Mose) weist in Vers 10,4 EU Tarschisch als einen Enkel Noachs aus.

„Tarsis“ ist nicht nur als Name und geographische Bezeichnung belegt, sondern wurde auch als Bezeichnung für einen Edelstein in Exodus 28,20 EU und 39,13 EU als Teil des Brustschildes des Hohenpriesters beschrieben. Da der Ort Tarsis häufig mit Handel bzw. edlen Tributgaben verbunden ist, wird der Ortsname vermutlich auf einen von dort stammenden bzw. dort gehandelten Edelstein übertragen worden sein.

Die Identifizierung mit Tartessos lässt sich auch hervorragend mit der biblischen Nachricht aus 1. Könige 10,21 EUf. verbinden, nach der die Tarsisflotte Salomos einmal in drei Jahren wertvolle Waren, nämlich Gold, Silber, Elfenbein, Affen und Pfauen bzw. Perlhühner (Einheitsübersetzung) brachte. Dies suggeriert einen sehr weiten Seeweg.

Auch das zweite Buch der Chronik weist in 20,36 EU Tarsis als einen Ort aus, der mit Schiffen über das Wasser erreicht werden kann.

Im Buch Ester 1,13-14 EU wird erwähnt, dass sich König Artaxerxes „sich mit den Weisen besprach, die sich in der Geschichte auskennen; denn er pflegte seine Angelegenheiten vor den Kreis der Gesetzes- und Rechtskundigen zu bringen, die zu ihm Zutritt hatten, nämlich Karschena, Schetar, Admata, Tarschisch, Meres, Marsena, Memuchan, die sieben Fürsten Persiens und Mediens. Sie hatten freien Zugang zum König und nahmen den ersten Rang im Königreich ein.“ Anschließend verstieß er die Königin Waschti. In Medien gab es bedeutende Goldvorkommen, die schon in der iranischen Frühgeschichte ausgebeutet wurden.

In Psalm 72,10 EU heißt es, dass die „Könige von Tarsis und von den Inseln“ dem idealen (messianischen) König Geschenke bringen. Hier ist, wie in der Assurhaddon-Inschrift gemeint, dass der König Tribut auch von den am weitesten über das Meer hin entfernt liegenden Ländern empfängt.

Aus Jesaja 60,9 EU und Jeremia 10,9 EU geht hervor, dass aus Tarsis Silber und Gold eingeführt wurden, was ebenfalls zur Identifizierung mit dem antiken „El-Dorado“ Tartessos spricht. Der in 1. Könige 10,21 EUf. erwähnte Tarsis-Handel Salomos nennt auch weitere Kostbarkeiten, darunter Elfenbein, das aus Afrika oder Syrien stammte. Dies spricht aber nicht gegen die Identifizierung mit Tartessos, das ohne weiteres als Umschlagplatz auch für kostbare Waren anderer Herkunft gelten kann.

Im Buch Ezechiel 27,12 EU und 25 EU steht: „Tarschisch kaufte bei dir wegen der Fülle deiner Güter; Silber, Eisen, Zinn und Blei gaben sie für deine Waren.“ und „Die Schiffe von Tarschisch dienten dir als Karawanen für deine Waren.“

Dass Tarsis einer der am weitesten entfernten Orte ist, setzt auch das Buch Jona voraus. Nach der Erzählung wurde der Prophet Jona von Gott beauftragt, den Einwohnern der assyrischen Stadt Ninive ein Strafgericht zu verkünden. Jona weigerte sich jedoch, diesen Auftrag zu erfüllen und versucht, von Jaffa aus mit dem Schiff nach Tarsis zu fliehen (Jona 1,3 EU). Legt man die Identifizierung mit Tartessos zu Grunde, bedeutet Jonas Fluchtversuch, dass er zum einen in die entgegengesetzte Richtung fliehen wollte, nicht nach Osten (Ninive), sondern nach Westen (Tarsis/Tartessos); 2. dass er bis an das Ende der damals bekannten Welt fliehen wollte, hinter die Straße von Gibraltar, an der die bekannte Welt endete.

[Bearbeiten] Andere Interpretationen

Eine Sondermeinung vertritt M. Görg, der sich dagegen wendet, Tarsis mit einem realen Ort gleichzusetzen. Vielmehr sei der Name von den ägyptischen Wörtern für „Grenze“; „Bereich“ und „Wertvolles“ abzuleiten und mit „fernes Land voll Kostbarkeiten“ oder „Schatzinsel“ zu übersetzen. Danach handelt es sich also nicht um eine konkrete, sondern eher eine mythische oder ideale Größe. Diese Meinung hat zwar in ein gängiges Bibellexikon Eingang gefunden, kann aber nur als Minderheitsvotum gelten.

Es gibt ferner Bestrebungen, Tarsis mit dem legendären Ort Atlantis gleichzusetzen.

[Bearbeiten] Literatur

  • E. Lipinski, Art. tarschisch, in: Theologisches Wörterbuch zum Alten Testament VIII, Stuttgart 1995, Sp. 778-781. (stellt das wesentliche biblische und außerbiblische Dokumentationsmaterial dar)
  • M. Görg, Ophir, Tarschisch und Atlantis. Einige Gedanken zur symbolischen Geographie, Biblische Notizen 15 (1981), 76-86.
  • ders., Art. Tarschisch, Neues Bibellexikon III, Düsseldorf (u. a.) 2001, Spalte 785.
  • Zu weiteren Literaturangaben vgl. U. Hübner, Palästina, Syrien und die Seidenstraße, in: Ders. (u. a.) (Hrsg.), Die Seidenstraße. Handel und Kulturaustausch in einem eurasiatischen Wegenetz, Asien und Afrika 3, Hamburg 2001, 79 Anm. 13.

[Bearbeiten] Weblinks


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