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Tarotblatt – Wikipedia

Tarotblatt

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Das Tarotblatt enthält die Spielkarten des Tarot.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Übersicht

Die folgende Bildtafel zeigt eine Form des Tarot de Marseille, die oft für das „traditionelle“ Bild des Tarot gehalten wird (was sie keineswegs ist, sie ist erst für die Mitte des 17. Jahrhunderts nachgewiesen, Tarotbilder gibt es jedoch schon seit dem 15. Jahrhundert). Die Geschichte des Tarot als Kartenspiel und später als Wahrsagekarten kennt viele voneinander stark abweichende Blätter und Motive. Es existieren ca. 200 Blätter.

0


Der Narr

I


Der Magier

II


Die Hohepriesterin

III


Die Kaiserin

IV


Der Kaiser

V


Der Hierophant

VI


Die Liebenden

VII


Der Triumphwagen

VIII


Die Gerechtigkeit

IX


Der Einsiedler

X


Das Glücksrad

XI


Die Kraft

XII


Der Gehängte

XIII


Der Tod

XIV


Die Mäßigkeit

XV


Der Teufel

XVI


Der Turm

XVII


Der Stern

XVIII


Der Mond

XIX


Die Sonne

XX


Das Gericht

XXI


Die Welt

[Bearbeiten] Die Karten der Großen Arcana (auch Trumpfkarten oder Trionfi)

[Bearbeiten] 0 / XXII Der Narr

[Bearbeiten] Darstellung

Die Karte zeigt meist einen Jüngling, doch gehen die Darstellungen oft weit auseinander.

Beim Visconti-Sforza-Spiel zeigt die Karte einen jungen, bärtigen Mann mit Doppelkinn und Federn im Haar, er trägt nur Lumpen, und die Hosen (oder Unterhosen?) hängen an seinen Beinen.

Bei Arthur Edward Waite sieht man einen reich gekleideten Jüngling, der unbeschwert und in den Himmel schauend auf einen Abgrund hin läuft. In der einen Hand trägt er eine kleine weiße Blume, in der anderen einen Stock, an dem ein Bündel hängt.

Bei Crowley sieht man einen vor Kraft und Geilheit strotzenden Dionysos, der in der Luft hängt. Er befindet sich in einem angedeuteten Ei. Symbole, die auf der Karte zu finden sind: Stab des Hermes, Ei, Wein, Krokodil, zwei kleine Kinder, eine dreifaltige Blume, die Sonne als Phallus, einen Kelch, Weintrauben, Geldstücke sowie eine Luzifuge.

Bei Hermann Haindl sieht man einen Hofnarr mit stark androgyner Ausstrahlung und hat in der Darstellung des Gesichts eine ähnliche Unergründlichkeit wie die Mona Lisa. Ein Finger des Narres zeigt auf die Wunde in der Brust eines Schwanes, dessen Hals enorme Überlänge hat und nach oben hin mäandert.

[Bearbeiten] Deutung

Als 0 symbolisiert der Narr die jugendliche Unwissenheit und Unbekümmertheit, das Sorglose ins Leben hineintreten. Als XXII symbolisiert er das Aufgehen des „Helden“ ins Nichts. Eliphas Levi, einer der Begründer des modernen Okkultismus, ordnet den Narren als 0 zwischen den Karten Gericht (XX) und Die Welt (XXI) ein und deutet sie als Versagen auf der ganzen Linie, als Scheitern auf der Zielgerade.

[Bearbeiten] Entsprechungen

[Bearbeiten] Geschichte

Die Karte weist keine Nummerierung bis auf zwei alte Decks auf (z.B. Sola Busca mit „0“ sowie das belgische Tarot mit XXII). Die Karte ist historisch teilweise sowohl der höchste Trumpf als auch eine niedrigwertige Karte. [1].

[Bearbeiten] I Der Magier

[Bearbeiten] Darstellung

Meist sieht man den Magier mit der rechten Hand in den Himmel zeigen und mir der linken auf die Erde. Auf einem Tisch vor ihm liegen die Paraphernalien (Ritualwaffen), welche identisch sind mit den Symbolen der kleinen Arkana.

Bei Crowley ist der Magier der griechische Gott Hermes, dessen Arme und Paraphernalien ein Aleph bilden. Symbole der Karte sind: Geflügeltes Ei, Stab des Hermes, Pfeil, Schriftrolle und geflügelte Sonnenscheibe.

Bei Haindl sieht man einen Zweigesichtigen Mann, der sowohl in den Tag wie auch in die Nacht blickt. Sein „Taggesicht“ ist alt und ruhig, sein „Nachtgesicht“ wirkt jung und unruhig.

[Bearbeiten] Deutung

Der Magier symbolisiert Selbstvertrauen, Wille, zeigt ein Mensch der sich seines Könnens absolut bewusst ist und deswegen oft zu ein wenig Überheblichkeit tendiert. Als Mittler zwischen Himmel und Erde, dem Materiellen und dem Geistigen symbolisiert er den Menschen an sich, welcher aus Geist und Körper besteht.

[Bearbeiten] Entsprechungen

[Bearbeiten] II Die Hohepriesterin

[Bearbeiten] Darstellung

Die Hohepriesterin trägt eine Tiara (Papstkrone) sowie eine Halskette mit einem großen Kreuz. Zu ihren Füßen befindet sich eine Mondsichel. In ihrer Hand hält sie eine Papierrolle mit der Aufschrift Tora Die Rolle wird etwas durch ihren Umhang verdeckt. Sie sitzt zwischen einer schwarzen und einer weißen Säule — 'J' steht für Jachin und 'B' für Boas — in einem mystischen Tempel. Der Vorhang des Tempels befindet sich hinter ihr, er enthält eingestickte Palmen und Granatäpfel.

[Bearbeiten] Deutung

Die Bedeutung der Karte umfasst Intuition, beide Seiten einer Situation sehen oder sich ansehen müssen, Klärung der Situation und deren Vergangenheit sowie Klugheit und Umsicht.

Im weiteren Sinne stellt sie auch die Übermutter dar, d.h. ein helles Abbild derselben.

[Bearbeiten] Entsprechungen

[Bearbeiten] III Die Herrscherin

[Bearbeiten] Darstellung

Meist sieht man eine üppige Frau in einem Garten.

(In manchen esoterischen Schulen heißt die Karte nicht „Herrscherin“ sondern „Horus“ und hat als Symbol ein Kreuz)

[Bearbeiten] Deutung

Die Karte steht für Fruchtbarkeit, Mütterlichkeit, Natur, Schönheit und Üppigkeit, kann aber auch den reinen Hedonismus bedeuten.

[Bearbeiten] Entsprechungen

[Bearbeiten] IV Der Herrscher

[Bearbeiten] Darstellung

Ein König sitzt auf einem Steinblock und kreuzt seine Beine. In den Händen hält er ein Zepter und einen Reichsapfel, oft sind noch Widdersymbole vorhanden.

[Bearbeiten] Deutung

Sie symbolisiert den Wunsch nach Macht im persönlichen Nahbereich oder auch die notwendige Akzeptanz, beherrscht zu werden.

[Bearbeiten] Entsprechungen

[Bearbeiten] V Der Hierophant

[Bearbeiten] Darstellung

Ein Hohepriester mit Tiara sitzt zwischen zwei Säulen und hällt ein Stab mit drei Querbalken, die andere Hand ist segnend über zwei Schüler erhoben.

[Bearbeiten] Deutung

Der Hierophant repräsentiert den Willen Gottes und dessen Auslegung auf der Erde. Im Tarot steht der Hierophant für Fragen nach dem Sinn und die Wahrheitssuche. Der göttliche Aspekt kann als Offenbarung oder auch Erleuchtung gedeutet werden. Im Extrem können die Eigenschaften des Hierophanten bis hin zur Intoleranz oder gar Anmaßung reichen.

[Bearbeiten] Entsprechungen

[Bearbeiten] VI Die Liebenden (Die Entscheidung)

[Bearbeiten] Darstellung

Sie zeigt einen jungen Mann und eine junge Frau, meistens Seite an Seite, und oft entblößt. Das Rider-Waite-Tarot stellt sie als Adam und Eva im Garten Eden dar. Der Baum des Lebens erscheint hinter Adam, und der Baum der Erkenntnis erscheint hinter Eva (mit Serpent). Die Sonne scheint direkt über ihren Köpfen.

[Bearbeiten] Deutung

Die Karte repräsentiert Beziehungen und Optionen.

Die Karte wird mit dem Tierkreiszeichen Zwillinge assoziiert und wird auch in einigen Decks mit der Karte Die Zwillinge in Verbindung gebracht. Andere assoziieren die Karte mit Luft, Merkur oder dem hebräischen Buchstaben ז (Zajin).

[Bearbeiten] Entsprechungen

[Bearbeiten] Geschichte

Die Karte hat zwei verschiedene Traditionen:

  1. Die italienische Geschichte, in der eine einfache Allegorie mit Liebe hergestellt wird.
  2. Die Marseiller Tradition, die eine Permutation der Themen „Wahl“ oder „Versuchung“ darstellen.

[Bearbeiten] VII Der Wagen

[Bearbeiten] Darstellung

Meist zeigt die Karte einen reich gekleideten und gepanzerten Jüngling, der in einem Wagen sitzt, der aus Stein zu sein scheint. Gezogen wird der Wagen von einer weißen und einer schwarzen Sphinx.

[Bearbeiten] Deutung

Die Karte wird oft als äußere Vollendung gewertet, sie stellt einen Menschen dar, der im Leben sicher verwurzelt ist und so den nötigen Hintergrund hat, um seine Persönlichkeit zu entfalten. Teilt man die große Arkana in drei Siebenerreihen, so kommt der Wagen unter der Mäßigkeit und der Welt zu liegen. Dies deutet man als die drei Ebenen des Menschen, die Karte VII als das Äußere, den Körper (äußere Festigkeit), die XIV. Karte als das Geistige (Gleichmaß, Gleichmut, innere Ruhe) und die XXI. Karte als das Spirituelle / Seelische (Unio Mysica). In dieser Anordnung bedeutet der Wagen auch der vollendete Magier bzw. den vollendeten Weisen.

[Bearbeiten] Entsprechungen

[Bearbeiten] VIII / XI Die Gerechtigkeit

[Bearbeiten] Darstellung

Meist wird eine Justitia mit verbundenen Augen dargestellt, die in der einen Hand eine Waage, in der anderen ein Schwert hält.

[Bearbeiten] Deutung

Die Karte symbolisiert Fairness, Verantwortlichkeit, Regelung von öffentlichen Angelegenheiten, Gerechtigkeit und Richterspruch (auch im eigenen Inneren).

[Bearbeiten] Entsprechungen

als Karte VIII

als Karte XI

[Bearbeiten] IX Der Eremit

[Bearbeiten] Darstellung

Ein alter Mann in einem langen Kapuzenmantel steht einsam auf einem Berg und stützt sich auf einen Stock. Er hält eine Laterne. Bei Haindl sieht man den Eremiten auf einem Berg den Mond preisen, im Hintergrund sieht man das Auge Gottes (Pyramide mit Auge). Er ist umgeben von Käuzen.

[Bearbeiten] Deutung

Die Karte IX simbolisiert die innere Umkehr, die Andacht, aber auch Weltentfremdung, innere Emigration

[Bearbeiten] Entsprechungen

[Bearbeiten] X Rad des Schicksals

[Bearbeiten] Darstellung

Es ist ein Rad dargestellt in das meist TORA geschrieben steht. Eine Sphinx sitzt auf dem Rad, eine Schlange und ein Schakal sind auf den Seiten des Rades, die Cherubim sind in den vier Ecken der Karte abgebildet.

Bei Haindl ist oben das Gesicht eines Mannes abgebildet und unten das Gesicht einer Frau. Auf dem Rad sieht man eine Hand, die ein Stigmata trägt, welches die Nabe des Rades bildet. Bilder, die auf der Karte vorhanden sind: ein alter Mann, eine Schildkröte, Fliegenpilze, eine Schlange, ein Einhorn, ein Auge, Blitze und Wassertropfen.

Beim Visconti-Sforza-Spiel sieht man ein Rad mit vier Figuren, welche jede ein Spruchband besitzt. Auf den Bändern steht (in Latein): Ich herrsche (oben), ich habe geherrscht (rechts), ich habe kein Reich (unten), ich werde herrschen (links).

[Bearbeiten] Deutung

Die Karte symbolisiert das Eingebundensein in das Wirken des Lebens, ins Schicksalsrad und zeigt uns, dass keine Situation ewig herrscht.

[Bearbeiten] Entsprechungen

[Bearbeiten] XI / VIII Die Kraft

[Bearbeiten] Darstellung

Die Karte zeigt eine Frau mit einem Löwen an der Seite. Die Frau schaut ruhig und freundlich, erscheint jedoch dominant gegenüber dem Löwen.

[Bearbeiten] Deutung

Sie bedeutet Kraft, Stärke, Mut, Mobilisierung von Energiereserven, innere geistige Kraft, Selbstvertrauen, gute körperliche Konstitution u.a.

[Bearbeiten] Entsprechungen

als Karte VIII

als Karte XI

[Bearbeiten] Geschichte

Die Karte hieß ursprünglich Fortitude.

[Bearbeiten] XII Der Gehängte

[Bearbeiten] Darstellung

Die Karte zeigt einen Mann an einem Fuße kopfüber aufgehängt über einem Abgrund. Der „Galgen“ wird aus zwei Baumstämmen und einem Querbalken gebildet, das freie Bein ist verschränkt und bildet mit dem anderen eine umgekehrte vier. Bei Crowely ist der Gehängte an eine Wand festgenagelt. Bei Haindl ist das Haar des Gehängten mit dem Boden verwachsen, welcher wie ein weiblicher Körper aussieht.

[Bearbeiten] Deutung

Früher war der Gehängte der Verräter, Judas, der schändliche Mensch. Heute gilt die Karte als Symbol der Einweihung (ähnlich wie Odin, der sich neun Tage an der Weltenesche Yggdrasil aufhängt) und der dazu notwendigen Geduld und die Fähigkeit, die Welt aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.

[Bearbeiten] Entsprechungen

[Bearbeiten] XIII Der Tod

[Bearbeiten] Darstellung

Ein Skelett sitzt auf einem weißen Pferd, vor ihm knien verschiedene Menschen, auf dem Boden liegen Körperteile von Toten.

[Bearbeiten] Deutung

Sie steht symbolisch/archetypisch für einen Wechsel, Abschied respektive ein Ende, nicht jedoch zwingend den Tod. Die Karte muss also nicht unbedingt etwas Negatives bedeuten (Ende unangenehmer Lebenssituationen; Jedes Ende impliziert meist einen Neubeginn als logische Folge). Die Karte bedeutet einen abrupten Wandel, ein freiwilliges oder unfreiwilliges Ende, das Werden und Vergehen oder den leiblichen Tod, in jedem Falle eine unabwendbares und endgültiges Ereignis (Scott Hollander, S. 89).

[Bearbeiten] Entsprechungen

[Bearbeiten] XIV Die Mäßigkeit

[Bearbeiten] Darstellung

Ein Engel steht mit einem Fuß auf der Erde und hält den anderen in ein Gewässer. Er gießt eine Flüssigkeit von einem Kelch in einen anderen

[Bearbeiten] Deutung

Die Karte symbolisiert den Fluss von Geschehnissen, gemäßigten Energiehaushalt, Geduld, Gleichklang der Energien und Ausgewogenheit. Im weiteren Sinne bedeutet die Karte eine Einbindung von Elementen in eine Gesamtheit oder die Synthese von Gegensätzen. Die Karte wird teilweise auch mit dem Buchstaben Samech (ס) des hebräischen Alphabets assoziiert.

[Bearbeiten] Entsprechungen

[Bearbeiten] Geschichte

Sie wurde in älteren italienischen Decks auch mit VI oder VII nummeriert. Im Thoth-Tarot und deren Derivate heißt die Karte Kunst.

[Bearbeiten] XV Der Teufel

[Bearbeiten] Darstellung

Ein gehörnter und geflügelter Dämon mit Adlerklauen steht auf einem Altar, an dem zwei kleinere Teufel festgebunden sind. In der linken Hand hält er eine Fackel.

[Bearbeiten] Deutung

Der Teufel Symbolisiert das Totale und Widerspruchslose, seine Thematik ist die Macht und die Ohnmacht. Auf dem Weg des Helden symbolisiert sie die Gewissensprüfung.

[Bearbeiten] Entsprechungen

[Bearbeiten] XVI Der Turm

[Bearbeiten] Darstellung

Bei den meisten Darstellungen sieht man einen Blitz in einen Turm einschlagen und zwei Menschen, die aus diesem Turm herausfallen. Bei Crowely sieht man eine Schlange aus dem Turm wachsen, deren Feuer dann die Wurzel des Turms in Asche legt. Bei Haindl wird ein Feuerball inmitten eines Turmes gezeigt, bei dem man weder den Grund noch die Spitze sieht.

[Bearbeiten] Deutung

Der Turm symbolisiert das Gefängnis der Gedankenkonstrukte, Weltbilder usw., in das wir Menschen uns selber einspinnen. Der Blitz zeigt an, dass äußere Umstände unser Weltbild oft erschüttern oder gar zerstören, vor allem dann, wenn wir uns zu sehr auf unser Weltbild festlegen (die bekannte Metapher vom Gefangensein im Elfenbeinturm). Die beiden Menschen, die vom Turm fallen, symbolisieren zwei unterschiedliche Menschen: Diejenigen, die sich nur auf das Geistige verlassen und diejenigen, die sich nur aufs Materielle stützen.

Durch seine Lage zwischen dem Teufel (XV) und dem Stern (XVII) zeigt der Turm einen Wechsel von Überheblichkeit hin zur Demut.

[Bearbeiten] Entsprechungen

[Bearbeiten] XVII Der Stern

[Bearbeiten] Darstellung

Eine nackte Frau gießt aus zwei Krügen Wasser auf den Boden. Sie kniet auf dem Boden, hat aber einen Fuß im Wasser. Über ihr strahlt ein großer Stern, der von sieben kleinen Sternen umgeben ist. Bei Haindl sieht man eine Frau, die ihre Haare in einer Quelle auswäscht. Bei Crowley sieht man eine nackte, ätherische Frau, die sich mit dem Wasser des einen Kelches übergießt und aus dem anderen Wasser auf den Boden leert.

[Bearbeiten] Deutung

Die Karte symbolisiert Demut, Schlichtheit und wahre Religiosität, welche nicht frömmelnd ist.

[Bearbeiten] Entsprechungen

[Bearbeiten] XVIII Der Mond

[Bearbeiten] Darstellung

Meistens ist ein Weg abgebildet, der zwischen zwei Säulen oder Türmen hindurch mäandert, und von einem Schakal und einem Hund flankiert wird. Ein Hummer krabbelt aus dem Wasser heraus. Der Mond selber sieht man sowohl als Vollmond wie als Mondsichel mit einem Gesicht. Bei Crowely ist die Karte mit Sinuskurven ausgestaltet. Bei Haindl sieht man ein Einhornkopf, der scheinbar aus dem Hintergrund gewachsen ist.

[Bearbeiten] Deutung

Der Mond steht für die Haltung der Gelassenheit und Hingabe, aus der sich die Anderwelt der Träume, des zweiten Gesichts, des Unterbewussten, die Irrationalität und unterbewusste Ängste öffnet. Steht die Sonne für die philosophsiche Geistesklarheit, so steht der Mond für Mythen, Symbole, Märchen und gleichnishaftes Wissen.

[Bearbeiten] Entsprechungen

[Bearbeiten] XIX Die Sonne

[Bearbeiten] Darstellung

Die Karte bildet ein Kind ab, dass auf einem weißen Pferd unter einer personifizierten Sonne reitet. Im Hintergrund sind Sonnenblumen zu sehen. Klassische Darstellungen zeigen ein Junge und ein Mädchen, die Hand in Hand vor einer Mauer stehen. Bei Haindl sieht man eine Sonne und eine Rose und im Hintergrund eine Morgenröte. Im Visconti-Sforza sieht man einen Jungen, der auf einer Wolke dahinzieht und eine Sonnenmaske in den Händen hält.

[Bearbeiten] Deutung

Die Sonne Symbolisiert die Hoffnung, den Idealismus, das Streben nach „höheren“ Werten. Sie steht aber auch für geistige Klarheit, also nicht für Illusionen und Utopien. Alchemistisch stellt sie den „Stein der Weisen“ dar.

[Bearbeiten] Entsprechungen

[Bearbeiten] XX Das Gericht

[Bearbeiten] Darstellung

Ein Erzengel bläst in eine Posaune, aus Gräbern steigen Menschen mit ausgestrecken Armen hervor.

[Bearbeiten] Deutung

Sie symbolisiert Auferstehung, Neubeginn, das Hören auf innere und äußere Botschaften, Beginn einer neuen Phase oder eine Wiederkehr. Außerdem kann das Ende von Leidenszeiten bevorstehen.

[Bearbeiten] Entsprechungen

[Bearbeiten] Geschichte

In moderneren Spielen heißt die XX. Karte oft auch Aeon, eine Änderung die auf Crowely zurückgeht. Oft stellt das Aeon ein Kind in einer Fruchtblase dar (ähnlich wie das Ende in Stanley Kubricks Film 2001 Odyssee im Weltraum). Die Deutung ist grundsätzlich die selbe, nur ist beim Gericht der Hauptschwerpunkt mehr beim Untergang des Alten, beim Aion aber bei der Geburt des Neuen.

[Bearbeiten] XXI Die Welt

[Bearbeiten] Darstellung

Meist sieht man ein nacktes Mädchen, das zwei Stäbe hält, in einem Siegeskranz, umgeben von den Cherubim (bzw. den Symbolen der Evangelisten). Beim Visconti-Sforza Spiel sieht man zwei kleine Kinder, die eine Kugel tragen, in der eine Stadt (himmlisches Jerusalem) abgebildet ist.

[Bearbeiten] Deutung

Die Welt steht für Erfolg und das Erreichen des (eines) Ziels. Im Mystischen stellt sie die Unio Mysica dar, das eintauchen des einzelnen Menschen in einen größeren Sinnzusammenhang. Klassisch in der Tarotdeutung ist die Ansicht, dass der Narr der Weise ist, wie er von den anderen Menschen wahrgenommen wird, die Welt aber, was ihn im Innern ausmacht

[Bearbeiten] Entsprechungen

[Bearbeiten] Geschichte

Diese Karte heißt in vielen Varianten des Tarock-Kartendecks Mond (eine Verballhornung von franz. monde, Welt), und ist eines der drei Trullstücke. In esoterischen Tarot-Decks wird die Trumpfkarte XVIII als „Der Mond“ bezeichnet und die Karte Nr. XXI korrekt übersetzt als „das Universum“.

[Bearbeiten] Literatur

  • Arthur Edward Waite: Pictorial Key to the Tarot (1910)
  • Arthur Edward Waite: Der Bilderschlüssel zum Tarot. Fragmente einer geheimen Tradition unter dem Schleier der Weissagekunst. Urania-Verlag, Waakirchen 1978, ISBN 3-921960-01-0

[Bearbeiten] Weblinks

Commons
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