Splenomegalie
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Die Splenomegalie bezeichnet eine akute oder chronische Vergrößerung der Milz (griech.: Splen). Diese kann unterschiedlichste Ursachen haben. Das Gewicht der Milz übersteigt dabei beim Erwachsenen in der Regel 350 g bzw. die Maße überschreiten die Normalwerte (max. Breite 4 cm, Querdurchmesser 7 cm, Länge 11 cm -> Merkzahl "4711").
[Bearbeiten] Erkrankungen
Erkrankungen, die u. a. eine Splenomegalie verursachen können:
- hämatologische und lymphatische Grunderkankungen (z. B. Leukosen, Polycythaemia vera, Essentielle Thrombozythämie, Lymphome u. a.)
- Leukämien
- akute und chronische Infektionen (z. B. EBV oder Malaria)
- rheumatologische Grunderkrankungen
- akuter und chronischer Blutrückstau aus der Pfortader (z. B. portale Hypertonie, Milzvenenthrombose, Rechtsherzinsuffizienz)
- Speicherkrankheiten (z. B. Morbus Gaucher)
- Sarkoidose
- Amyloidose
- Milzabszess (siehe Abszess)
- Hämatom
- Hämangiom
- Metastasen
- Zysten
- Echinokokkose
- Sarkom
- Erythropoetische Protoporphyrie
- Pfeiffer-Drüsenfieber
- Brucellose
[Bearbeiten] Diagnostik
Die Splenomegalie lässt sich mithilfe einer Ultraschall-Untersuchung (Sonografie) und in anderen bildgebenden Verfahren sichern (CT, MRT). Die übrige Diagnostik orientiert sich an der vermuteten Grunderkrankung (z. B. Knochenmarkpunktion, Serologie, Blutuntersuchung).
[Bearbeiten] Therapie
Die Therapie richtet sich in der Regel nach der Grunderkrankung. Lässt sich die Grunderkrankung nicht behandeln und/oder treten Komplikationen der Splenomegalie auf (z. B. Anämie, Thrombozytopenie, Granulozytopenie (sogenannte Hypersplenismus) u. a.), die sich nicht beherrschen lassen, besteht die Möglichkeit einer chirurgischen Milzentfernung (Splenektomie). Da die Milz jedoch neben der Blutmauserung auch Funktionen der Immunabwehr hat, besteht danach gegenüber Infektionen mit bekapselten Bakterien (v. a. Pneumokokken, Meningokokken und Haemophilus influenzae) eine Anfälligkeit. Daher sollte soweit möglich vor der Splenektomie gegen diese Erreger geimpft werden. Insbesondere bei Kindern und Jugendlichen können Infektionen durch die genannten Erreger nach einer Splenektomie einen schweren Verlauf nehmen (OPSI-Syndrom).
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