Simulacron-3
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Simulacron-3 ist der Titel eines Science-Fiction-Romans des US-amerikanischen Autors Daniel F. Galouye, der erstmals 1964 veröffentlicht wurde. In Großbritannien ist der Roman auch unter dem alternativen Titel Counterfeit World erschienen.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Handlung
Das Werk handelt von dem Betreiber einer virtuellen Großstadt, die zu Marktforschungszwecken eingesetzt wird. Die Simulation ist so perfekt, dass die Bewohner ein eigenes Bewusstsein besitzen und gar nicht merken, dass sie nur als elektronische Impulse in einem Computer existieren. Im Laufe der Zeit merkt der Protagonist immer mehr, dass seine Welt nicht real ist, sondern auch nur als Simulation in einer höheren Realität existiert.
[Bearbeiten] Hintergrund
Simulacron-3 kann als eine der ersten Beschreibungen virtueller Realität angesehen werden, auch wenn das Thema der Scheinhaftigkeit der Welt schon vor mehr als zweitausend Jahren von Platon mit seinem Höhlengleichnis behandelt wurde. Eine weitere philosophische Grundlage lieferte René Descartes mit seiner Maxime: „Ich denke, also bin ich“.
Für den Begriff „Simulacron“ (der sich vom lateinischen „Simulakrum“ = „Trugbild“ ableitet) liefert der Roman keine weitere Erklärung. In der unter dem Namen The 13th Floor erschienenen Neuausgabe des Romans von 1999 findet sich allerdings folgende Passage (S. 11): „Es handelt sich um einen Umwelt-Simulator. Wir haben jetzt endlich im dritten Anlauf alle Fehler behoben. Simulacron-3 heißt er nun.“ Mit der „dritten Simulation“ könnte, analog der Erklärung im Fassbinder-Film Welt am Draht, die dritte, perfektionierte Generation der Simulation gemeint sein, nach zwei vorhergehenden, weniger erfolgreichen Versuchen. Natürlich ist es auch eine Umschreibung für die dritte, möglicherweise auch nur simulierte Realität, in die die Hauptfigur schließlich gelangt.
[Bearbeiten] Verfilmungen
Der Roman wurde zweimal verfilmt, zuerst 1973 von Rainer Werner Fassbinder als zweiteiliger Fernsehfilm unter dem Namen Welt am Draht. 1999 produzierte Roland Emmerich unter der Regie von Josef Rusnak eine zweite Fassung unter dem Titel The 13th Floor – Bist du was du denkst?. Obwohl er keine Verfilmung im engeren Sinne ist, übernimmt auch der Film Matrix (1999) Elemente der Grundidee von Galouyes Roman.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Ausgaben
- Counterfeit World, London: Victor Gollancz Ltd. 1964
- Simulacron-3, New York: Bantam Books 1964
- Die Welt am Draht, München: Goldmann 1965, ISBN 3-442-23057-8
- Simulacron Drei, München: Heyne 1983, ISBN 3-453-30904-9
- The Thirteenth Floor (dt.), Kiepenheuer & Witsch 1999, ISBN 3-462-02826-X