Siegmund von Hausegger

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Siegmund von Hausegger (* 16. August 1872 in Graz; † 10. Oktober 1948 in München) war ein österreichischer Komponist und Dirigent. Sohn des Rechtsanwalts und Privatdozenten für Musikwissenschaft Friedrich von Hausegger.

Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke (Auswahl) 2.1 Opern 2.2 Orchesterwerke 2.3 Vokalmusik 2.4 Kammermusik 2.5 Schriften 3 Weblinks 4 Weblinks

[Bearbeiten] Leben

Als Dirigent war er in Graz, München, Frankfurt am Main, Berlin und Hamburg, als Präsident der Akademie der Tonkunst ab 1920 in München tätig. 1938 trat er in den Ruhestand.

Hausegger ist vor allem als Interpret von Werken der Neudeutschen Schule, sowie Anton Bruckners bekannt geworden. Herauszuheben ist hier besonders, dass er sich als einer der ersten namhaften Dirigenten konsequent für die Verbreitung der Originalfassungen der Sinfonien Bruckners einsetzte. So leitete er auch die Erstaufführungen der Originale der Bruckner-Sinfonien Nr. 5 (1935) und Nr. 9 (1932), daneben 1938 auch die erste kommerzielle Einspielung der 9. Sinfonie überhaupt.

Als Komponist schuf er Opern, Messen und sinfonische Dichtungen, die stilistisch den Einfluss von Franz Liszt und Richard Strauss aufzeigen. Zeitgenossen schätzten ihn vor allem seiner virtuosen Handhabung der Orchesterfarben wegen. Die Stoffe für seine Werke entnahm Hausegger gern der deutschen Sage, so auch in seiner bekanntesten und wohl auch bedeutendsten Tonschöpfung, der sinfonischen Dichtung "Barbarossa", in der er in Form einer dreisätzigen Sinfonie die Sage vom schlafenden Kaiser musikalisch ausgestaltet.

Im Dritten Reich ließ sich Hausegger, dessen Vorliebe für Wagner, Liszt und Bruckner mit den offiziellen Richtlinien konform ging, als williges Werkzeug für die nationalsozialistische Kulturpolitik einspannen.

[Bearbeiten] Werke (Auswahl)

[Bearbeiten] Opern

• "Helfried" (Libretto: Siegmund von Hausegger; UA 23. März 1893 Graz)
• "Zinnober", humoristisch-fantastische Handlung in 3 Akten (Libretto: Siegmund von Hausegger nach E.T.A. Hoffmann; UA 19. Juni 1898 München)

[Bearbeiten] Orchesterwerke

• "Dionysische Phantasie", sinfonische Dichtung (1896)
• "Barbarossa", sinfonische Dichtung (1898/99)
• "Wieland der Schmied", sinfonische Dichtung (1904)
• "Natursinfonie" mit Schlusschor nach Johann Wolfgang von Goethes "Prooemion" (1911)
• "Aufklänge", sinfonische Variationen über ein Kinderlied (1919)

[Bearbeiten] Vokalmusik

• "3 Hymnen an die Nacht" nach Gottfried Keller für Bariton und Orchester (1902)
• 2 Gesänge nach Gottfried Keller und Friedrich Hebbel für Tenor und Orchester (1902/08)
• "Requiem" nach Friedrich Hebbel für 8-stimmigen gemischten Chor (1907)
• "Der arme Kunrad" für 4-stimmigen Männerchor (1908)
• 3 Lieder nach altdeutschen Dichtungen für Singstimme und Klavier (1921)
• 3 Gesänge nach mittelhochdeutschen Dichtungen für Frauenstimme, Viola und Klavier (1921)
• "Morgensegen" für gemischten Chor, Tenor-Solo, Orchester und Orgel (1925)
• 3 gemischte Chöre nach Dichtungen Josef Weinhebers (1938)
• 8 Männerchöre
• ca. 50 weitere Lieder für Singstimme und Klavier

[Bearbeiten] Kammermusik

• Klavierquartett (um 1890)

[Bearbeiten] Schriften

• Alexander Ritter. Ein Bild seines Charakters und Schaffens (1907)
• Betrachtungen zur Kunst. Gesammelte Aufsätze (1921)
• Anton Bruckner. Wissenschaftliche und künstlerische Betrachtungen zu den Originalfassungen (o.J., vermutlich 1930er)

[Bearbeiten] Weblinks

• Selbstverfasster Lebenslauf Hauseggers (kurz nach 1906) in englischer Übersetzung

[Bearbeiten] Weblinks

• Literatur von und über Siegmund von Hausegger im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
• Einträge zu Siegmund von Hausegger im Katalog des Deutschen Musikarchivs

Personendaten
NAME	Hausegger, Siegmund von
KURZBESCHREIBUNG	österreichischer Komponist und Dirigent
GEBURTSDATUM	16. August 1872
GEBURTSORT	Graz
STERBEDATUM	10. Oktober 1948
STERBEORT	München