Sepp Allgeier
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Sepp (Josef) Allgeier (* 6. Februar 1895 in Freiburg im Breisgau; † 11. März 1968 in Ebnet) war Kameramann und Fotograf.
Sepp Allgeier begann nach dem Besuch der Volks- und Mittelschule 1910 eine Textilzeichnerlehre bei der Firma August Gotthart in Freiburg. Doch schon 1911 war als Operateur (Kameramann) bei der Freiburger Express-Film-Gesellschaft tätig und unternahm erste Film- und Fotoreisen ins Ausland, darunter 1913 auf den Balkan, wo er (höchstwahrscheinlich im Auftrag der Serben) den zweiten serbisch-türkischen Krieg fotografisch und filmisch dokumentierte.
1912 drehte er mit Alpine Technik des Kletterns im Fels den ersten deutschen Hochgebirgsfilm und nahm ein Jahr später als erster deutscher Kameramann an der Spitzbergen-Expedition von Theodor Lerner zur vergeblichen Rettung von Herbert Schröder-Stranz teil. Im selben Jahr arbeitete er als Operateur (Kameramann) für die Freiburger Expressfilms Co GmbH seines Schwagers Bernhard Gotthard und drehte gemeinsam mit Arnold Fanck einen Film über die Besteigung des Monte Rosa. 4628 Meter hoch auf Skiern.
Im 1. Weltkrieg Kriegsberichterstatter bei der 5. Armee, wurde er nach 1918 der 1. Kameramann der Freiburger Berg- und Sportfilm GmbH des Regisseurs Dr. Arnold Fanck (Das Wunder des Schneeschuhs, 1919/20, Die weiße Hölle vom Piz Palü, 1929) und arbeitete darüber hinaus mit verschiedenen Regisseuren an Projekten für andere Filmgesellschaften (u. a. Georg Wilhelm Pabst, Mario Bonnard – Der Kampf ums Matterhorn 1928, und Luis Trenker – Berge in Flammen, 1931, Der Rebell, 1932).
Während der Zeit des Nationalsozialismus avancierte er zum Chefkameramann von Leni Riefenstahl (u. a. Triumph des Willens, 1934/35). Seine Arbeit an dem Film setzte Maßstäbe für die mediale Inszenierung der Massen. 1936 wurde er zum Reichskultursenator ernannt. 1939/40 dokumentierte er als Mitglied der Filmgruppe Leni Riefenstahl den Polen-Feldzug und war zwischen 1940 und 1945 Filmberichter bei der Wehrmacht wie auch Kameramann bei Spielfilmen.
Nach 1945 lebte er wieder in Freiburg, wurde Kameramann bei Sportereignissen, u. a. bei der Deutschland-Rundfahrt der Radprofis und bei den Olympischen Sommerspielen 1952 in Helsinki, ehe er von 1953-1955 als Chefkameramann beim Südwestfunk in Baden-Baden fungierte und für die Ausbildung des Film- und Fernsehnachwuchses zuständig war. 1955 auf eigenen Wunsch ausgeschieden, blieb Allgeier bis 1963 freier Mitarbeiter des SWF.
1966 erhielt er das Filmband in Gold für langjähriges und hervorragendes Wirken im deutschen Film.
Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof in Freiburg, OT Güntersdorf.
[Bearbeiten] Filmografie
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[Bearbeiten] Literatur
- Sepp Allgeier: Die Jagd nach dem Bild. Stuttgart 1931.
[Bearbeiten] Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Allgeier, Sepp Josef |
KURZBESCHREIBUNG | Kameramann und Fotograf |
GEBURTSDATUM | 6. Februar 1895 |
GEBURTSORT | Freiburg im Breisgau |
STERBEDATUM | 11. März 1968 |
STERBEORT | Ebnet (Freiburg) |