Die weiße Hölle vom Piz Palü
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Filmdaten | |
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Originaltitel: | Die weiße Hölle vom Piz Palü |
Produktionsland: | Deutsches Reich |
Erscheinungsjahr: | 1929 |
Länge (PAL-DVD): | 139 Minuten |
Originalsprache: | Deutsch |
Stab | |
Regie: | Arnold Fanck, Georg Wilhelm Pabst |
Drehbuch: | Arnold Fanck, Ladislaus Vajda |
Produktion: | Harry R. Sokal für Sokal Film |
Musik: | Willy Schmidt-Gentner |
Kamera: | Sepp Allgeier, Richard Angst, Hans Schneeberger |
Schnitt: | Arnold Fanck, Hermann Haller |
Besetzung | |
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Die weiße Hölle vom Piz Palü ist ein deutsches Bergfilmdrama von Arnold Fanck und Georg Wilhelm Pabst aus dem Jahre 1929.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Handlung
Die Frau des Bergsteigers Johannes Krafft verunglückt tödlich in einer Gletscherspalte. Ursache ist Kraffts Leichtfertigkeit.
Zehn Jahre später. Das frischvermählte Paar Karl und Maria begibt sich auf eine Bergtour. Sie quartieren sich in der einsamen Diavolezzaberghütte bei St. Moritz und Pontresina ein. Der befreundete Kunstflieger Udet wirft ihnen noch eine Flasche Sekt zum Feiern mit dem Fallschirm hinunter. Die erhoffte Einsamkeit wird durch das Auftauchen von Dr. Krafft vereitelt, der den Tod seiner Frau nicht überwunden hat und noch immer in den Gletschern und Bergen der Gegend umhersteigt.
Als der Bergführer Christian das Eintreffen einer gebirgsunerfahrenen Studentengruppe ankündigt, begibt sich das Paar gemeinsam mit Krafft auf den Weg zum Piz Palü. Die Studenten folgen ihnen, doch werden sie von einer Lawine ins Tal gerissen.
Ein Sturm bringt die drei in Bergnot. Zu ihrer Suche bricht noch des Nachts eine Rettungsexpedition aus dem Dorf auf. An einem Felsvorsprung verharren die Vermissten aus. Dr. Krafft, der sich ein Bein gebrochen hat, überlässt seine wärmende Jacke Maria. Am nächsten Morgen ist er erfroren. Der Flieger Udet findet sie schließlich, doch die abgeworfenen Fallschirme mit Verpflegung verfehlen ihr Ziel. Die nun gezielt ausgesendete Rettungstruppe bringt das Paar zurück ins Tal, wo sie bejubelt empfangen werden.
[Bearbeiten] Anmerkungen
Die Dreharbeiten des Films fanden von Januar bis Juni 1929 in den Schneegebieten des Berninamassivs statt. Arnold Fanck übernahm die Außenaufnahmen in den Bergen, Georg Wilhelm Pabst übernahm die Innendrehs und beriet Fanck bei der Dramaturgie. Die Ausstattung des Films stammt von Ernö Metzner. Die Naturaufnahmen der Berge und Gletscher, Schneestürme und Lawinen gelangen so gut, dass selbst Fachleute nicht an ihrer Echtheit zweifelten.[1] Fanck arbeitete mit seinem bewährten Kamerateam um Sepp Allgeier, Richard Angst und Hans Schneeberger, auch die Hauptdarstellerin Leni Riefenstahl gehörte bereits seit mehreren Jahren zu Fancks ständigen Mitwirkenden. Mit dem Flieger Ernst Udet drehte er danach noch Stürme über dem Montblanc (1930) und SOS Eisberg (1933).
Seine Uraufführung hatte Die weiße Hölle vom Piz Palü am 11. Oktober 1929 in Wien. In Deutschland wurde er erstmals am 1. November des Jahres in Stuttgart gezeigt, offizielle Deutschlandpremiere war am 15. November in Berlin. Der Film wurde in den ersten vier Wochen nach seiner Premiere von mehr als 100.000 Menschen im Berliner UFA-Palast gesehen. Der Film wurde auch international ein Erfolg, 1930 wurde unter dem Titel The White Hell of Piz Palü eine englische Tonfilmfassung hergestellt.
Der Film wurde 1935 gekürzt (unter anderem fielen die Szenen mit dem bereits emigrierten jüdischen Schauspieler Kurt Gerron heraus) und zu einer Tonfassung mit illustrativer Musik von Giuseppe Becce umgearbeitet. Die Originalfassung von 1929, die in atemberaubender Bildqualität bis dahin kaum gesehene Naturaufnahmen zeigte, war bis 1996 verschollen.
Ein Remake des Films entstand 1950 mit dem Titel Föhn unter der Regie von Rolf Hansen mit Hans Albers und Liselotte Pulver in den Hauptrollen.
[Bearbeiten] Literatur
Arnold Fanck, Regie mit Gletschern Stürmen und Lawinen, 1973
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Klaus Lippert in Deutsche Spielfilme von den Anfängen bis 1933, S. 203 ff., Henschel Verlag, Berlin 1988
[Bearbeiten] Weblinks
- Die weiße Hölle vom Piz Palü bei Filmportal.de (u.a. Trailer, zeitgenössische Rezensionen, Uraufführungsplakat, Drehbericht, Fotos)
- Die weiße Hölle vom Piz Palü in der Internet Movie Database (englisch)
- Kurzbeschreibung auf stummfilmmusiktage.de
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