Scholarpedia
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Scholarpedia ist eine Enzyklopädie, die von Wissenschaftlern aus aller Welt geschrieben werden soll. Der Name setzt sich aus dem englischen Wort „Scholar“ (Gelehrter) und „Encyclopedia“ (Enzyklopädie) zusammen. Die Namensähnlichkeit zu dem Wikipedia-Projekt ist beabsichtigt, die Scholarpedia verwendet ebenfalls die MediaWiki-Software, unterscheidet sich aber in einigen wesentlichen Punkten von der Wikipedia:
- Jeder Artikel wird von einem Experten auf dem entsprechenden Gebiet geschrieben, dieser wird von der Gemeinschaft gewählt oder von einem der Redakteure eingeladen.
- Jeder Artikel wird einem anonymen Peer-Review unterzogen, der die Qualität des Artikels sicherstellen soll.
- Jeder Artikel besitzt einen Verantwortlichen (normalerweise der Autor), der jede Änderung an dem Artikel autorisieren muss.
Mit diesem Verfahren versucht die Scholarpedia einige der oft an der Wikipedia kritisierten Schwächen (Vandalismus, viele qualitativ mangelhafte Artikel) zu umgehen.
Das Projekt wurde von Eugene Izhikevich, einem Wissenschaftler am Neurosciences Institute in La Jolla (Kalifornien), im Februar 2006 gestartet. Die Scholarpedia beschränkte sich in der Startphase auf das Themengebiet Computational Neuroscience. Mittlerweile sind die Themengebiete dynamische Systeme, Computational Intelligence und Astrophysik hinzugekommen.
Zu den Autoren der Scholarpedia gehören zwölf Nobelpreisträger und drei Träger der Fieldsmedaille [1]. Unter anderem beteiligten sich bekannte Wissenschaftler wie John Hopfield oder Wolf Singer mit Artikeln aus dem Bereich der Neurowissenschaften.
Im Gegensatz zur Wikipedia - aber vergleichbar zu Artikeln in Fachzeitschriften - unterliegen Artikel in der Scholarpedia einem Copyright, das nur die Veröffentlichung in der Scholarpedia erlaubt. Seit Januar 2008 können Autoren neben herkömmlichen Copyright auch zwischen einer Creative Commons Lizenz, die abgeleitete Werke und Nutzung zu kommerziellen Zwecken untersagt oder der GNU-Lizenz für freie Dokumentation auswählen.[2] Ziel ist nach eigenen Angaben die freie Zugänglichkeit von wissenschaftlicher Literatur (Open Access).