aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Schneebergbahn ist der Sammelbegriff für mehrere Eisenbahnstrecken im Großraum Wiener Neustadt in Niederösterreich. Die AG der Schneebergbahn wurde 1898 in Wiener Neustadt gegründet und besaß folgende Strecken:
Wiener Neustadt Hbf−Puchberg am Schneeberg |
Streckennummer: |
163 |
Streckenlänge: |
28,205 km |
Spurweite: |
1435 mm (Normalspur) |
Maximale Neigung: |
52 ‰ |
Minimaler Radius: |
150 m |
|
|
Südbahn von Wien Südbahnhof |
|
-1,519 |
Wiener Neustadt Hbf früher Schneebergbahnhof |
|
|
Mattersburger Bahn nach Sopron |
|
|
Aspangbahn nach Aspang |
|
|
Südbahn nach Spielfeld-Straß |
|
1,047 |
Straßenbrücke B 26 |
|
2,105 |
Wiener Neustadt Anemonensee |
|
3,674 |
Straßenbrücke Süd Autobahn |
|
5,289 |
Bad Fischau-Brunn |
280 m ü. A. |
|
|
Abzweig nach Wöllersdorf |
|
~6,3 |
Abzweigweiche B nach Bad Fischau (aufgelassen) |
|
6,598 |
Brunn an der Schneebergbahn |
|
8,611 |
Weikersdorf (aufgelassen) |
|
8,793 |
Brücke über die Wiener Hochquellenwasserleitung |
|
~10,3 |
Anschlussbahn Kalkwerk Curti (aufgelassen) |
|
10,408 |
Brücke über den Prossetbach |
|
10,545 |
Winzendorf |
332 m ü. A. |
|
12,850 |
Urschendorf |
|
~14,3 |
Strelzhof |
|
|
ehem. Landesbahn Willendorf − Neunkirchen |
|
15,410 |
Willendorf |
385 m ü. A. |
|
16,120 |
Rothengrub |
|
17,525 |
Unterhöflein |
|
20,607 |
Grünbach am Schneeberg |
557 m ü. A. |
|
22,143 |
Grünbach Schule |
|
~22,8 |
Anschlussbahn Grünbacher Kohlenwerk (aufgelassen) |
|
22,988 |
Grünbach Kohlenwerk |
|
23,992 |
Grünbacher Sattel |
678 m ü. A. |
|
26,809 |
Anschlussbahn Firma Rigips |
|
26,820 |
Brücke über den Pfenningbach |
|
26,850 |
Pfenningbach |
590 m ü. A. |
|
27,831 |
Brücke über den Pfenningbach |
|
28,010 |
Puchberg am Schneeberg Gemeinschaftsbf m. d. Zahnradbahn |
577 m ü. A. |
|
Diese Strecke wurde abgebaut.
Diese Strecke wurde abgebaut.
Puchberg - Hochschneeberg |
Streckennummer: |
198 |
Streckenlänge: |
9,851 km |
Spurweite: |
1000 mm (Meterspur) |
Maximale Neigung: |
196 ‰ |
Minimaler Radius: |
80 m |
Zahnstangensystem: |
System Abt |
Höchstgeschwindigkeit: |
15 km/h |
|
0,000 |
Puchberg am Schneeberg Gemeinschaftsbf m. d. Normalspurbahn |
577 m ü. A. |
|
0,205 |
Brücke über den Sebastianbach |
|
1,098 |
Schneebergdörfl |
613 m ü. A. |
|
3,040 |
Hauslitzsattel |
824 m ü. A. |
|
4,523 |
Hengsthütte |
1.012 m ü. A. |
|
5,030 |
Wasserstelle am Hengst |
|
5,940 |
Ternitzerhütte |
1.231 m ü. A. |
|
7,360 |
Baumgartner |
1.398 m ü. A. |
|
7,360 |
Wasserstelle Baumgartner |
|
8,532 |
Tunnel 1 177 m |
|
8,886 |
Tunnel 2 202 m |
|
9,672 |
Hochschneeberg Endstation |
1.792 m ü. A. |
|
Heute ist der Begriff Schneebergbahn aber nahezu ausschließlich für die Zahnradbahn in Gebrauch.
Station Baumgartner um 1900
Endbahnhof Hochschneeberg mit dem Elisabethkirchlein
Zug auf den letzten Metern vor der Bergstation Hochschneeberg
Dieseltriebwagen "Salamander"
Der 2076 Meter hohe Schneeberg ist der höchste Berg Niederösterreichs und einer der Wiener Hausberge. Mit dem Aufkommen des Tourismus und der Sommerfrische in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstand der Wunsch nach einer zeitgemäßen Erschließung des damals schon beliebten Ausflugszieles. Zwischen 1895 und 1897 wurden die von Leo Arnoldi geplanten Strecken von Wiener Neustadt nach Puchberg und die Zahnradbahn von Puchberg auf den Hochschneeberg errichtet. Neben der Erschließung des Kurortes Puchberg und als Zubringer zur Zahnradbahn im Personenverkehr diente die Normalspurstrecke im Güterverkehr vor allem dem Abtransport der im Revier von Grünbach geförderten Steinkohle. Die Zahnradbahn wurde als meterspurige Schmalspurbahn mit Zahnstange System Abt errichtet und überwindet auf einer Streckenlänge von 9,7 km einen Höhenunterschied von 1218 m. Die Maximalsteigung beträgt 225‰. Der Antrieb der Lokomotive erfolgt ausschließlich über das Zahnrad. Die Räder dienen nur zur Führung der Lok im Gleis. Daher ist das gesamte Gleisnetz, auch die Weichen, mit einer Zahnstange ausgestattet.
Den Betrieb führte anfangs die Firma Arnoldi (Hauptaktionär war das Berliner Bankhaus Landau), auf Grund wirtschaftlicher Probleme aber schon ab 1899 die AG der Eisenbahn Wien–Aspang (EWA) und ab 1937 die BBÖ. Am 1. Januar 1940 wurde die Schneebergbahn-Gesellschaft verstaatlicht, womit sie nach dem Zweiten Weltkrieg bei den ÖBB verblieb. Diese führten die Zahnradbahn weiterhin ausschließlich im kostenintensiven Dampfbetrieb. Da sich die ÖBB ab den 1990er-Jahren außer Stande sahen, den Betrieb in dieser Form weiter aufrecht zu erhalten und zu finanzieren, wurde 1996 eine eigenständige Betriebsgesellschaft gegründet. An dieser Niederösterreichischen Schneebergbahn GmbH sind zu je 50% das Land Niederösterreich über die Niederösterreichische Verkehrsorganisationsgesellschaft NÖVOG und die ÖBB selbst beteiligt. Seit 1999 wird der Fahrbetrieb primär mit den neu beschafften Dieseltriebwagen Salamander abgewickelt. Die auffällige Lackierung der Triebwagen ist einem Feuersalamander nachempfunden, welcher auch zum offiziellen Wappentier der Schneebergbahn auserkoren wurde. Einige der Dampflokomotiven der Reihe 999 stehen aber weiterhin für die fahrplanmäßigen Nostalgiezüge zur Verfügung.
- Kenning, Eisenbahnhandbuch Österreich 1992/93, Nordhorn 1992
- Christopher, Mackinger, Wegenstein: Privatbahnen in Österreich, Stuttgart 1997