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Sappada – Wikipedia

Sappada

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Sappada
Comune
Lage der Gemeinde in Italien
Staat: Italien
Region: Venetien
Provinz: Belluno (BL)
Geographische Koordinaten: 46° 34′ N, 12° 41′ OKoordinaten: 46° 34′ 0″ N, 12° 41′ 0″ O
Höhe: 1,25 m s.l.m.
Fläche: 62,73 km²
Einwohner: 1.328 (2006)
Bevölkerungsdichte: 22 Einw./km²
Postleitzahl: 32047
Vorwahl: 0435
ISTAT-Nummer: 025052
Demonym: Sappadini
Schutzpatron: Santa Margherita
Website: Sappada

Sappada (zimbrisch-deutsch Ploden oder Pladen) ist eine Gemeinde in Oberitalien, Provinz Belluno, Region Venetien, mit 1328 Einwohnern (Stand am 31. Juli 2006).

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geographie

Sappada liegt im Süden der Karnischen Alpen auf 1.200 m Höhe südlich des Monte Peralba (Hochweißstein). Das Gemeindegebiet umfasst 62 km², die Bevölkerungsdichte liegt bei 22 Einwohnern/km². Sappada ist ein Dorf, das aus einer ca. fünf Kilometer langen Kette von Weilern besteht, die alle jeweils ihre eigene Kapelle, ihren Brunnen und ihr Dorfgasthaus haben.

Der Name Ploden ist der deutsche Namen des Flusses Piave, der durch den Ort fließt.

[Bearbeiten] Geschichte

Nach 1000 n. Chr. wurde die Gegend von Tirolern aus Villgraten und dem Pustertal besiedelt. Sappada wurde um 1270 erstmals urkundlich erwähnt. Ursprünglich als Bergwerkssiedlung (Eisengewinnung am Monte Ferro, Verhüttung im benachbarten Ort Forni Avoltri) gegründet, entwickelte sich Sappada aus den oben erwähnten Einzelweilern zur bäuerlichen Gemeinde.

[Bearbeiten] Sprache und Brauchtum

Sappada ist eine von mehreren deutschen Sprachinseln der Zimbern. Der zur Gruppe der Zimbern gehörende sehr gut erhaltene Dialekt wird heute von ca. 70 % der Einwohner Sappadas als Alltagssprache verwendet und lässt seine Osttiroler Herkunft erkennen, so dass er sich vom Zimbrischen der anderen Sprachinseln (siehe unten) deutlich unterscheidet. Seit kurzem gibt es ein "Plodner Wörterbuch" mit mehr als 500 Seiten.

Sappada ist heute ein viel besuchter Fremdenverkehrsort im Sommer und Winter. Das hat zur Zuwanderung von italienischen Arbeitskräften geführt. In der jüngeren Generation war daher das „Ploderische“ zeitweise im Rückgang begriffen. Neuerdings jedoch wird der Dialekt in erster Linie von der Kirche und darüber hinaus von verschiedenen Kulturvereinen besonders gefördert. Auch die Region Venetien und die Provinz Belluno fördern - teilweise mit Unterstützung durch die EU - die alte Tradition in begrenztem Umfang.

Sappada gehört (neben Lusern und dem Fersental, siehe unten) zu den Zimbernorten, die besonders stolz auf ihre eigene Tradition und Sprache sind und diese auch engagiert regional und überregional präsentieren.

Besonders interessant ist das alljährliche traditionelle Fastnachtstreiben mit der Zentralfigur "Der rollate Lotter" und der Volkstanzgruppe "Holzhockar". Auch die von der Osttiroler Herkunft zeugende Bauweise der Häuser unterscheidet sich signifikant vom italienischen Umland.

Sappada unterhält zur Festigung der besonderen zimbrischen Traditionen enge Kontakte zu den anderen Sprachinseln der Zimbern in den Provinzen Trient (Lusern und Fersental), Verona (Dreizehn Gemeinden), Vicenza (Sieben Gemeinden) und Udine (Tischlwang/ital. Timau und Oberzahre/ital. Sauris di Sopra).

[Bearbeiten] Literatur

  • Maria Hornung: Wörterbuch der deutschen Sprachinselmundart von Pladen/Sappada in Karnien (Italien). Vorgelegt in der Sitzung am 5. März 1971. Mit Verwertung der Sammlungen von Pietro Sartor Schlossar und Illustrationen von Franz Kratochwil. Böhlau, Wien 1972
  • Maria Hornung: Pladner Wörterbuch (= Glossario Sappadino). Italienische Bearbeitung von Anna Gasser. Edition Praesens, Wien 1995 (Beiträge zur Sprachinselforschung 12)
  • G. Fontana, Addio Vecchia Sappada, Feltre 1966 (in italienischer Sprache)
  • Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich

[Bearbeiten] Weblinks



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