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Royal Marines – Wikipedia

Royal Marines

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Ärmelabzeichen der Royal Marines Commandos
Ärmelabzeichen der Royal Marines Commandos

Die Royal Marines sind die Marineinfanterie der britischen Royal Navy und Großbritanniens wichtigste Stütze für amphibische Operationen. Jedes der drei Kommandos (No.40, No.42 und No.45) ist turnusmäßig Teil einer „Amphibious Task Group“ auf dem Landungsschiff HMS Ocean. Seit 2005 sind Einheiten der Royal Marines auch regulär auf den Docklandungsschiffen HMS Albion und HMS Bulwark stationiert. Im Gegensatz zu ihrem amerikanischen Pendant, dem United States Marine Corps, sind sie keine mit den anderen gleichgestellte Teilstreitkraft.

Es besteht eine besonders enge Verbindung zur niederländischen Marineinfanterie, dem Korps Mariniers, mit denen die Royal Marines seit 1973 in einem NATO-Verband, der UK/NL Landing Force, zusammengefasst sind. Regelmäßig wird bei Einsätzen oder Übungen ein niederländisches Bataillon der Brigade unterstellt.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

[Bearbeiten] 17. und 18. Jahrhundert

Die Royal Marines wurden ursprünglich 1664 als The Duke of York and Albany’s Maritime Regiment of Foot aufgestellt. Sie waren aber auch als Admiral's Regiment bekannt. Anfangs gehörten Marines zur Besatzung eines jeden britischen Kriegsschiffs. Ihre Aufgaben waren dabei mannigfaltig. Neben der Durchführung von amphibischen Operationen dienten sie während einer Seeschlacht als Scharfschützen und bedienten einen Teil der Geschütze (ab 1804); auch später auf den Schlachtschiffen des Ersten und Zweiten Weltkrieges wurde traditionell ein Teil der Haupt- und Nebenbewaffnung von den Royal Marines bedient. Darüber hinaus sollten die Marineinfanteristen Disziplin und Ordnung an Bord aufrechterhalten und insbesondere die Offiziere im Falle einer Meuterei unterstützen. Daher waren ihre Schlafgelegenheiten auch zwischen Mannschafts- und Offiziersräumen untergebracht.

[Bearbeiten] 19. Jahrhundert

Durch ein Dekret König Georg III. erhielt das Korps im Jahr 1804 die offizielle Bezeichnung „The Royal Marines“. Im Verlauf des 19. Jahrhunderts erfolgte auch eine Umstrukturierung der Royal Marines, die bis dahin eine rein infanteristische Rolle inne hatten. Es war gängige Praxis - zur Bedienung von Mörsern für den Landbeschuss - Artilleriesoldaten der Armee einzuschiffen. Diese Soldaten unterlagen dabei weiterhin dem Army Act und mussten sich daher nicht dem strikteren Naval Discipline Act unterwerfen. Dies stieß bei den jeweiligen Schiffskommandanten auf Missfallen. Aus diesem Grund, aber auch weil die Notwendigkeit einer artilleristischen Komponente erkannt wurde, genehmigte die Admiralität im Jahr 1804 die Aufstellung der Royal Marine Artillery (RMA). Die Angehörigen der RMA trugen weiterhin die blauen Uniformen der Heeresartillerie und nicht die roten Uniformen des restlichen Korps. Damit begann die Trennung der Truppe in die sogenannten blauen und roten Marines, die im Jahr 1855 mit der offiziellen Unterscheidung in Royal Marine Light Infantry (RMLI)und Royal Marine Artillery (RMA) formalisiert wurde. Nach der Teilnahme an den Napoleonischen Kriegen kamen die Marines vor allem in den zahlreichen Kolonialkriegen, aber auch im Krimkrieg und in der Bekämpfung der Sklaverei vor Westafrika zum Einsatz.

[Bearbeiten] 20. Jahrhundert

Während des Ersten Weltkriegs sind vor allem die Einsätze in der Schlacht von Gallipoli (1915) und Zeebrugge (1918) zu erwähnen.

Im Zweiten Weltkrieg erfolgte 1942 die Aufstellung des ersten der berühmten Kommandos, die sich aus den Reihen der Royal Marines rekrutierten. Die Royal Marines Commandos nahmen an vielen Gefechten teil: Die Zerstörung des Saint-Nazaire-Docks in Frankreich (Operation Chariot), der verlustreiche Angriff auf Dieppe, die Landungen im Mittelmeer und letzten Endes die Operation Overlord (D-Day, 6. Juni 1944).

In der Nachkriegszeit waren die Marines bei zahlreichen Operationen im Nahen und Fernen Osten eingesetzt (etwa Aden, British Malaya, Korea, Zypern und Sues). Außerdem spielten sie eine wesentliche Rolle im Falklandkrieg (Landungen bei San Carlos Bay) und bei Desert Shield und Desert Storm (Zweiter Golfkrieg 1990/91).

[Bearbeiten] Organisation

Seit den 90er Jahren gibt es nur noch eine Commando Brigade, die 3. Commando Brigade. Sie umfasst nahezu alle Verbände der Royal Marines.

Die 3 Commando Brigade gliedert sich wie folgt:

Struktur der Royal Marines.
Struktur der Royal Marines.
Royal Marines auf Rigid-Raider-Boot
Royal Marines auf Rigid-Raider-Boot
  • 3 Commando Brigade
    • United Kingdom Landing Force Command Support Group (CSG) - (Führungsunterstützungsbataillon), umfasst unter anderem:
      • Headquarters - (Stab)
      • Communications Squadron - (Fernmeldekompanie)
      • Support Squadron - (Unterstützungskompanie)
        • Y Troop - (Fernmeldeaufklärungszug)
        • Brigade Patrol Troop - (Fernspähzug)
        • Air Defence Troop - (Flugabwehrzug)
      • Medium Reconnaissance - (Aufklärung), bei Einsätzen werden den RM von der British Army Aufklärungselemente zugewiesen
      • Logistics Squadron - (Nachschubkompanie)
        • Royal Marines Police Troops - (Feldjägerzüge)
    • 40 Commando - (40. Kommandobataillon)
    • 42 Commando - (42. Kommandobataillon)
    • 45 Commando - (45. Kommandobataillon)
    • 29 Commando Regiment Royal Artillery - (29. Artilleriebataillon), von der British Army
    • 59 Independent Commando Squadron Royal Engineers - (59. Pionierkompanie), von der British Army
    • 131 Independent Commando Squadron Royal Engineers - (131. Pionierkompanie), von der British Army
    • Commando Logistic Regiment Royal Marine - (Logistikbataillon)
    • 539 Assault Squadron Royal Marine - (539. amphibische Staffel)
    • HQ Commando Helicopter Force - (Hubschrauberkommando)
      • zwei Staffeln unterstellt
    • Elements of Special Forces - (Spezialisierte Einsatzkräfte der RM)
Royal Marines (2003)
Royal Marines (2003)
  • 1 Assault Group Royal Marines: Hierbei handelt es sich um eine Ausbildungseinheit für die amphibische Kriegsführung mit Landungsbooten. Außerdem dient sie als Stammeinheit für die drei assault squadrons, die auf den Landungsschiffen der Royal Navy stationiert sind:

Daneben gibt es noch die folgenden unabhängigen Einheiten:

Der Einfachheit halber sind hinter den englischen Bezeichnungen die deutschen Übersetzungen aufgeführt. Britische Regimenter haben in Deutschland den Status eines Bataillons. Squadrons sind mit Kompanien, Batterien oder Staffeln vergleichbar.

[Bearbeiten] Dienstgrade

Generalität der Royal Marines
General
Gen
Lieutenant-General
Lt-Gen
Major-General
Maj-Gen
OF-9 OF-8 OF-7
Offizierskorps der Royal Marines
Brigadier
Brig
Colonel
Col
Lieutenant-Colonel
Lt-Col
Major
Maj
Captain
Cpt
Lieutenant
Lt
Second Lieutenant
2nd Lt
OF-6 OF-5 OF-4 OF-3 OF-2 OF-1b OF-1a
Unteroffiziere der Royal Marines
Warrant Officer Class 1
WOI
Warrant Officer Class 2
WOII
Colour Sergeant
CSgt
Sergeant
Sgt
Corporal
Cpl
OR-9 OR-8 OR-7 OR-6/OR-5 OR-4
Mannschaftsgrade der Royal Marines
Lance Corporal
LCpl
Marine
Mne
OR-3 OR-2/OR-1
Kein Abzeichen

Anmerkungen
1. Die zwei höchsten Unteroffizierdienstgrade der Royal Marines sind die Warrant Officer Class 1 und Warrant Officer Class 2

2. Die Abzeichen sind die königliche Krone (WOII) und das königliche Wappen (WOI).

3. Wie am Namen zu erkennen, ist der Brigadier (OF-6) zwar meist Kommandeur einer Brigade aber, im Gegensatz zu vielen anderen Armeen, nicht Angehöriger der Generalität.

[Bearbeiten] Literatur

  • Sören Sünkler: "Elite- und Spezialeinheiten Europas". Motorbuch Verlag 2008. ISBN-10: 3613028530


[Bearbeiten] Weblinks


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