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Robert Liefmann – Wikipedia

Robert Liefmann

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Robert Liefmann (* 4. Februar 1874 in Hamburg[1]; † 20. März 1941 in Morlaàs) war Professor für Nationalökonomie an der Universität Freiburg und wurde zu einem Opfer des Dritten Reiches.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

Robert Liefmann war ein Querdenker und Regimeopfer. Er wurde 1874 als Sohn des wohlhabenden jüdischen Kaufmanns Semmy Liefmann und seiner Frau Auguste Juliane geboren. Robert Liefmann studierte in Freiburg, Berlin, München und Brüssel Nationalökonomie und Rechtswissenschaften. Auf Anregung von Max Weber promovierte er über Unternehmerverbände und Kartellwesen und habilitierte er sich nach einem Studienaufenthalt in England 1900 bei Magnus Biermer in Gießen. 1904 wurde er außerordentlicher Professor in Freiburg im Breisgau und wurde dort zum ordentlichen Professor für Nationalökonomie ernannt. 1907 unternahm er eine ausgedehnte Studienreise durch die USA. Arbeitsschwerpunkte Liefmanns waren die Erforschung wirtschaftlicher Unternehmensformen, vor allem von Kartellen und Trusts, sowie die Zusammenhänge von Psychologie und Wirtschaft.

Im Ersten Weltkrieg war Liefmann einige Monate als Ballonführer in den Vogesen eingesetzt, bevor er für den Hochschuldienst suspendiert wurde. Anfang der zwanziger Jahre erkrankte er an Myasthenie, wodurch er zeitweise auf den Rollstuhl angewiesen war.

1933 wurde ihm der Lehrauftrag an der Mädchenschule und ihre Kassenzulassung im Zuge der ersten nationalsozialistischen Maßnahmen entzogen. Des Weiteren wurde er auch von der Universität ausgeschlossen. Obwohl die Eltern dem evangelischen Glauben beigetreten waren, und Robert, wie auch seine Schwestern, evangelisch getauft waren, galten sie als Volljuden. Die Familie wollte ihre Heimat trotz der Umstände nicht verlassen und Robert Liefmann setzte in seinem Testament sogar einen hohen Betrag als Stiftung für die Universität Freiburg aus, mit der die Weiterentwicklung seiner wirtschaftstheoretischen Lehre gefördert werden sollte.

Am 22. Oktober 1940 wurde er mit seinen Schwestern Else und Martha mit allen badischen und pfälzischen Juden in das südfranzösische Lager Gurs am Fuße der Pyrenäen deportiert. Dort lebten sie getrennt voneinander unter primitivsten Bedingungen. Durch die Hilfe und Vermittlung des Sekretärs des Ökumenischen Rates der Kirchen in Genf, Adolf Freudenberg, der mit Elsa Liefmann, einer Cousine der Geschwister, verheiratet war, wurde ihnen im Februar 1941 ein Erholungsurlaub zugestanden. Robert Liefmann war jedoch bereits dem Tod geweiht und starb wenige Tage später im 50 km entfernt gelegenen Morlaàs. Tragisch ist auch, dass er wenig später durch die Universität von New York die Ausreise hätte antreten können. So konnten nur noch die Schwestern ausreisen oder zu Verwandten in der Schweiz fliehen.

In Deutschland wurde unterdessen das Vermögen der Familie beschlagnahmt, der Besitz verkauft und das Haus in der Goethestraße 33 vom Deutschen Reich enteignet. Das Gebäude wurde bis Kriegsende von der Gestapo genutzt. Dann wurde es von der Französischen Besatzungsmacht beschlagnahmt, diente deren Militärpolizei als Stützpunkt und fiel dann an das Land Baden-Württemberg, das dort von 1949 bis 2000 ein Polizeirevier einrichtete. Heute wird das Liefmann-Haus als Gästehaus von der Universität Freiburg genutzt. In Erinnerung an durch die von den Nationalsozialisten Gedemütigten rekonstruierte Marlis Meckel 2006 deren Lebenswege und ließ als Erinnerung Stolpersteine aufstellen. Der erste Stolperstein galt Robert Liefmann vor seinem ehemaligen Zuhause, der Goethestraße 33. Die Inschrift lautet:

Hier wohnte
Prof. Dr. Robert Liefmann
Jahrgang 1874
Deportiert 1940
Gurs
Tod am 20.03.1941 in Morlaàs

[Bearbeiten] Literatur

  • Dorothee Freudenberg-Hübner und Erhard Roy Wiehn (Hrsg.): Abgeschoben: jüdische Schicksale aus Freiburg 1940-1942; Briefe der Geschwister Liefmann aus Gurs und Morlaas an Adolf Freudenberg in Genf. Konstanz: Hartung-Gorre 1993 (Schriften zur Schoáh und Judaica) ISBN 3-89191-665-5

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Die kleine Enzyklopädie, Encyclios-Verlag, Zürich, 1950, Band 2, Seite 52
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