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Rheinmetall 120-mm-Glattrohrkanone – Wikipedia

Rheinmetall 120-mm-Glattrohrkanone

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Leopard 2A6 der Koninklijke Landmacht mit der L/55 Kanone
Leopard 2A6 der Koninklijke Landmacht mit der L/55 Kanone

Die Rheinmetall 120-mm-Glattrohrkanone ist eine Glattrohrkanone im Kaliber 120 Millimeter, die ursprünglich für den Einsatz in mittleren und schweren Kampfpanzern bestimmt ist. Die Kanone wurde vom deutschen Unternehmen Rheinmetall Defence entwickelt und wird dort und in anderen Ländern in Lizenz produziert.

Sie ist die erste moderne Glattrohrkanone, die nach dem Zweiten Weltkrieg in der westlichen Welt entwickelt wurde, und bildet heute in vielen modernen Kampfpanzern die Hauptbewaffnung. Bisher wird sie in zwei Varianten, der L/44 und der L/55, eingesetzt. Eine dritte Variante für luftverlastbare Fahrzeuge, die LLR L/47, ist entwickelt, wurde aber bisher noch in keinem Waffensystem verbaut.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] 120-mm-Glattrohrkanone L/44

Merkava Mk4 mit der L/44-Kanone bei einem Manöver
Merkava Mk4 mit der L/44-Kanone bei einem Manöver

[Bearbeiten] Entwicklung und Aufbau der L/44

Die 120-mm-Glattrohrkanone L/44 entstand in enger Zusammenarbeit mit der Bundeswehr speziell für den Einsatz im Leopard-2-Kampfpanzer, der sich damals in der Entwicklung befand. Die Forschungs- und Entwicklungsarbeit bei Rheinmetall zog sich dabei über zehn Jahre hin.[1] Die Glattrohrkanone ist mit einem Rauchabsauger ausgestattet und verschießt Munition, die über ein Leitwerk stabilisiert wird, da diese nicht den stabilisierenden Drall eines Laufes mit Zügen und Feldern erhält. Die Lagerung der Kanone erfolgt über Schildzapfen, der Höhenrichtbereich beträgt −9° bis +20°. In Kombination mit der vollstabilisierten Waffenanlage zeichnet sie sich durch die große effektive Kampfentfernung, die hohe Trefferwahrscheinlichkeit beim ersten Schuss und eine gute Durchschlagsleistung auch gegen moderne Verbund- oder Reaktivpanzerungen aus.

Die Kanone selbst hat ein Kaliber von 120 Millimetern. Die Kaliberlänge 44 entspricht damit einer Rohrlänge von 5280 mm. Das Rohr wiegt dabei 1190 Kilogramm und die komplette Waffenanlage 3780 kg. Die Mündungsgeschwindigkeit beträgt mit Wuchtgeschossen, beispielsweise der DM33, bis zu 1640 Meter pro Sekunde.

[Bearbeiten] Verwender L/44

Koreanischer K1 Typ 88 mit der L/44
Koreanischer K1 Typ 88 mit der L/44
Deutschland Deutschland
  • Leopard 2 bis einschließlich der A5-Ausführung.
Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Japan Japan
  • Typ 90: Lizenzfertigung der L/44
  • Typ 10: geplanter Einsatz der lizenzgefertigten L/44
 SudkoreaSüdkorea Südkorea
  • K1 Typ 88: Ausgestattet mit der M256, die in Lizenz in Südkorea produziert wird
Israel Israel

[Bearbeiten] 120-mm-Glattrohrkanone L/55

Leopard 2A6M des deutschen Heeres mit der L/55-Kanone
Leopard 2A6M des deutschen Heeres mit der L/55-Kanone

[Bearbeiten] Aufbau der L/55

Die Weiterentwicklung der L/44 ist die L/55. Sie ist nicht nur um 25 Prozent länger und ermöglicht eine noch höhere Mündungsgeschwindigkeit, sondern brachte auch andere Weiterentwicklungen mit sich. Die L/55-Variante war das Ergebnis der Maßnahmen zur Kampfwertsteigerung, die aufgrund der Verbesserung der Panzerungen notwendig wurde. Sie ist für größere Gasdrücke ausgelegt, ermöglicht dadurch eine noch höhere Mündungsgeschwindigkeit und damit Durchschlagsfähigkeit der Geschosse. Außerdem wurden die Außengeometrie (Wandstärke) des Rohres sowie die Fertigungsabläufe optimiert, was in Verbindung mit dem neuen Feldjustierspiegel das sonst ungünstige Schwingungsverhalten der Waffe bei der Schussabgabe verbessert. So erhält auch der hintere Teil der L/55 eine doppelte Autofrettage. Auf eine Hartverchromung der Laufverlängerung im Mündungsbereich wird aufgrund der Erkenntnisse über die beim Schuss entstehenden und die Lebensdauer der Verchromung beeinträchtigenden Transversalwellen verzichtet. Angepasst wurde ebenfalls die Bremskraft der Rohr-Rücklaufbremse von 600 Kilonewton (kN) auf 900 kN, die Schildzapfenlagerung im Turm sowie die Feuerleit- und Waffennachführanlage. [2]

Die L/55-Variante hat ebenfalls das Kaliber 120 mm, die Länge beträgt aber 55 Kaliberlängen (6600 mm). Damit ist sie 1300 mm länger als ihr Vorgänger. Das Rohr wiegt bei der L/55 1374 kg und die komplette Waffenanlage 4160 kg. Mit der DM53/DM63-Munition wird so eine Mündungsgeschwindigkeit von über 1750 m/s erreicht, was mehr als fünffacher Schallgeschwindigkeit entspricht.

Prinzipiell kann jeder Panzer, der mit der L/44-Kanone ausgerüstet ist, auf die L/55 umgerüstet werden. Eine Ausnahme bildete hier der M1A1/M1A2 Abrams. Durch die Eigenentwicklung der M256 E1 und die damit verbundene konstruktive Auslegung führte die L/55 zu erheblichen, schwingungstechnischen Problemen. So erhielt das U.S. Army Tank-Automotive and Armaments Command (TACOM) 1998 neben drei L/55 die Erlaubnis zur Lizenzfertigung von weiteren zwölf Rohren, die ab 1999 für Einbauuntersuchungen genutzt wurden. Nach umfangreichen Änderungen an der Waffenwiege und der elektro-hydraulischen Waffennachführanlage führte die US-Army ausgiebige Schwingungstests durch, die eine Systemverträglichkeit ergaben. Aufgrund der Verwendung von KE-Munition aus abgereichertem Uran mit der L/44 erwies sich jedoch die L/55 mit Wolframcarbid-Munition im Bezug der endballistischen Leistung als gleichwertig, worauf die USA bis heute (2008) auf eine Einführung verzichteten.[3]

Am britischen Challenger 2, der bisher mit einer konventionellen gezogenen 120-mm-Kanone ausgestattet ist, wird derzeit die L/55 im Rahmen des Challenger Lethality Improvement Programme (CLIP) erprobt. [4]

[Bearbeiten] Verwender L/55

Deutschland Deutschland
  • Leopard 2 A6
 SudkoreaSüdkorea Südkorea

[Bearbeiten] 120-mm-Glattrohrkanone LLR L/47

Die Rh 120 LLR L/47 ist eine Weiterentwicklung der eingeführten 120-mm-Kanonen mit 47 Kaliberlängen und damit einer Rohrlänge von 5640 mm. Die verwendete Technologie wurde aus dem eingestellten Projekt zur Entwicklung einer noch leistungsfähigeren 140-mm-Glattrohrkanone auf das kleinere 120-mm-Kaliber portiert. [5] Die LLR wurde entwickelt, um die Feuerkraft und damit Durchschlagsfähigkeit der bekannten 120-mm-Glattrohrkanonen auf ein luftverlastbares Waffensystem zu übertragen. Aufgrund des geringeren zulässigen Gesamtgewichts und der damit schwächeren Struktur des Trägerfahrzeuges sind umfangreiche Maßnahmen an der Waffenanlage, wie beispielsweise die Verringerung von Gewicht und Rückstoß, notwendig, um sie einsetzen zu können. So wurde bei der LLR der Rückstoß im Vergleich zur L/44 um 40 % und das Gewicht der rücklaufenden Massen um 10 % verringert. LLR steht deswegen für Light-Low Recoil. [6] Damit einhergehend ist allerdings auch eine Verlängerung des Rücklaufes der Kanone bei der Schussabgabe. Sie ist weiterhin kompatibel zu den für die L/44 und L/55 eingeführten Munitionen.

[Bearbeiten] Munition

M829-Munition (APFSDS)
M829-Munition (APFSDS)

Alle drei Varianten können eine Vielzahl von unterschiedlichen Munitionstypen und -arten verschießen, solange sie auf dem 120-mm-NATO-Standard für Glattrohrkanonen basieren. Da die 120-mm-Glattrohrkanone ursprünglich für den Feuerkampf von Kampfpanzern in den Einsatzszenarien des Kalten Krieges entwickelt wurde, lag der Schwerpunkt früher auf den panzerbrechenden Wuchtgeschossen und der Hohlladungsmunition. Im Rahmen der heute vorhandenen Bedrohungssituation der asymmetrischen Kriegsführung und der veränderten Umgebungsbedingungen, wie sie beim Häuserkampf vorliegen, werden neue Munitionsarten entwickelt und eingeführt.

Verschossen werden unter anderem:

  • APFSDS (Armour-Piercing Fin-Stabilized Discarding Sabot): Ein Wuchtgeschoss, das einen schweren pfeilartigen Penetrator verschießt und durch seine kinetische Energie wirkt. Sie nutzen dabei einen Penetrator aus abgereichertem Uran (wie in der US-Armee) oder gesintertem Wolframcarbid (beispielsweise bei der Bundeswehr). Die Bundeswehr verwendet zusammen mit der L/55 die DM53/63-Munition. Die US-amerikanische Variante M829A1 wurde im Zweiten Golfkrieg bekannt durch ihre Wirksamkeit gegen die irakischen Panzer, hauptsächlich gegen den T-72. Sie bekam daher von Panzerbesatzungen im Golfkrieg aufgrund ihrer Effektivität und als perfekter „Problemlöser“ den Spitznamen „Silver Bullet“ (dt.: Silberkugel).
  • HEAT (High-Explosive Anti-Tank): Hohlladungsgeschosse
  • HE (High-Explosive): Die klassische Sprenggranate, jedoch durch einen Zeitzünder mit Aufschlagfunktion an die Gefechtssituationen im 21. Jahrhundert angepasst; sie ist eine Reaktion auf die Schutztechnologie gegen Hohlladungsgeschosse. Sie wird unter anderem gegen leicht gepanzerte Transportfahrzeuge, Infanterie und befestigte Stellungen eingesetzt.
M1A1 Abrams beim Abfeuern der lizenzgefertigten M256-Kanone
M1A1 Abrams beim Abfeuern der lizenzgefertigten M256-Kanone

Für den Kampf im urbanen Umfeld:

  • PELE (Penetrator mit Erweitertem Lateral-Effekt, engl. Penetrator with Enhanced Lateral Effect): Ein Umbausatz für HE- oder KE-Geschosse, der für den Kampf im städtischen Umfeld entwickelt wurde. Durch die Verwendung zweier Materialien unterschiedlicher Dichte ist es möglich, im Ziel auch ohne Sprengstoff oder Zünder eine Wirkung zu erzielen. Die Durchschlagsleistung, Ansprechempfindlichkeit und Splitterleistung ist laut Hersteller dabei höher als bei konventioneller Munition, jedoch mit weniger Begleitschaden.[7]
  • Canister: Eine Art großkalibrige Schrotpatrone, gefüllt mit Wolframkugeln; sie wird gegen weiche Ziele, eingegrabene Infanterie oder Gebäude eingesetzt.

In der Entwicklung befindet sich:

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Information zur 120-mm-Glattrohrkanone L/44 auf der Website von Rheinmetall Defence
  2. Information zur 120-mm-Glattrohrkanone L/55 auf der Website von Rheinmetall Defence
  3. Rolf Hilmes, Kampfpanzer heute und morgen, Leistungsgesteigerte 120-mm-Glattrohrkanone, Seite 231 Motorbuchverlag ISBN 978-3-613-02793-0
  4. Nachricht auf Jane's zum CLIP
  5. Information zur 120-mm-Glattrohrkanone LLR L/47 auf der Website von Rheinmetall Defence
  6. Pressemitteilung auf Army Technologie zur LLR L/47 (englisch)
  7. Information auf der Website von Rheinmetall Defence zur PELE-Munition
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