Resorption
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Unter dem Begriff Resorption (lat. resorbere = „aufsaugen“; PPP: resorptum → resorptio = „das Aufsaugen“) versteht man die Stoffaufnahme in biologischen Systemen. Bei Menschen und Wirbeltieren versteht man hierunter insbesondere die Aufnahme von Spaltprodukten der Nahrungsmittel während der Verdauung. Hierbei unterscheidet man zwischen passiver und aktiver Resorption. Bei der passiven Resorption gelangen beispielsweise die Nährstoffbausteine und andere resorbierbare Stoffe von Orten hoher Konzentration (in der Regel aus dem Dünndarmraum), zu solchen niedriger Konzentration (in der Regel in die Darmzelle (Mucosazelle)). Wenn dieses Konzentrationsgefälle jedoch nicht vorhanden ist, kommt es zur sogenannten aktiven Resorption. Hierbei werden die zu transportierenden Stoffe mit Hilfe von Transportermolekülen (sog. "Carrierproteine") und unter Verbrauch beziehungsweise Spaltung des Energieträgers Adenosintriphosphat (ATP) entgegen dem Konzentrationsgefälle resorbiert. Grundsätzlich werden nach der Verdauung die Nährstoffbausteine, wie beispielsweise Traubenzucker und Aminosäuren, zunächst in die Darmzellen (Mucosazellen) resorbiert und von da aus weiter ins Blut, das als Pfortaderblut zur Leber gelangt oder, wie im Falle von unpolaren Stoffen wie Fetten, die nach der Resorption in die Mucosazellen weiter in die Lymphe resorbiert werden.
In den Tubuli – (siehe Nephron) – der Niere findet nach der Filtration in die Glomeruli und Bildung des Primärharns, eine Rückresorption von Wasser, Glucose und weiteren lebensnotwendigen Stoffen (Reabsorption) aus dem Primärharn zurück ins Blut statt. Dabei wird beispielsweise Glucose aktiv aus dem Primärharn ins Blut reabsorbiert.
Beim Menschen ist die Resorption aus dem Dünndarm in die Darmzellen (Mucosa) von großer Bedeutung. Bei einigen Stoffen (z. B. Salben, Kontaktgiften) kann die Resorption auch über die Haut stattfinden.
Die Begriffe Absorption und Reabsorption werden im englischen bzw. internationalen Sprachgebrauch ausschließlich für die oben beschriebenen Vorgänge benutzt. Zudem kommt es durch die Vorsilbe Re- bei dem Wort Rückresorption zu einer sowohl uneleganten als auch irreführenden Wortbildung. Aus diesen Gründen plädieren heutzutage viele Physiologen für die Einführung des ersteren Begriffspaares in den deutschen Sprachraum. So würden beispielsweise Stoffe aus dem Darmlumen absorbiert und aus den Nierentubuli ins Blut reabsorbiert.
Siehe auch: Absorption (Physik)