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Reservoir Dogs – Wilde Hunde – Wikipedia

Reservoir Dogs – Wilde Hunde

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Filmdaten
Deutscher Titel: Reservoir Dogs – Wilde Hunde
Originaltitel: Reservoir Dogs
Produktionsland: USA
Erscheinungsjahr: 1992
Länge (PAL-DVD): 95 Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK 18
Stab
Regie: Quentin Tarantino
Drehbuch: Quentin Tarantino
Produktion: Lawrence Bender, Harvey Keitel; Live America Inc. (jetzt: Artisan) / Dog Eat Dog Productions / Miramax Films
Kamera: Andrzej Sekula
Schnitt: Sally Menke
Besetzung

Reservoir Dogs – Wilde Hunde ist Quentin Tarantinos erster Film, der die Kinos erreichte. Als Film des Heist-Movie-Genres erzählt er schonungslos offen die Geschichte eines missglückten Raubüberfalls. Quentin Tarantino selbst übernimmt im Film eine kleine Nebenrolle als Mr. Brown.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Zum Film

Charakteristisch für den Film ist, dass die einzelnen Szenen nicht chronologisch angeordnet sind. So wird in Rückblenden beispielsweise die Planung des Überfalls gezeigt. Die szenische Darstellung des eigentlichen Überfalls fehlt gänzlich, sein Ablauf wird nur in einer Art Botenbericht aus der Erzählung der Handelnden deutlich. Tarantino benutzt diese Mittel gezielt zur besseren Zeichnung der Charaktere.

Das Drehbuch ist sehr dialogorientiert. Ein Großteil des Films spielt in einer verlassenen Fabrikhalle. Die Produktionskosten konnten daher sehr gering gehalten werden. Ein weiteres Merkmal sind die für Tarantino-Filme bekannten Wortgefechte, die zum Teil nicht direkt zum Handlungsverlauf beitragen, sondern ebenfalls der Charakterzeichnung dienen. Die Wortgefechte besitzen oft eine eigene Komik, beispielsweise eine Diskussion über das Lied „Like A Virgin“ von Madonna.

Auffällig ist auch die musikalische Untermalung des gesamten Films mit Liedern aus den 1970ern.

[Bearbeiten] Handlung

Eine Gruppe von Männern – sechs von ihnen in schwarzen Anzügen – sitzt in einem Restaurant. Sie unterhalten sich angeregt und teilweise auch streitend, u. a. über Madonnas Lied Like a Virgin und ob es sinnvoll sei, im Restaurant Trinkgelder zu geben.

In der nächsten Szene fahren zwei der Männer in einem Auto, der eine – Mr. Orange – liegt schwer verletzt auf dem Rücksitz, er blutet aus einer Wunde am Bauch. Mr. White am Steuer versucht ihn zu beruhigen. Sie fahren zu einem Treffpunkt, einem Lagerhaus, wo ihnen der kurz danach eintreffende Mr. Pink klarmacht, dass ihr gerade begangener Raubüberfall an die Polizei verraten wurde – einer aus der Bande muss also ein Maulwurf sein. Der psychopathische Mr. Blonde, durch dessen Schuld der Überfall zu einem Blutbad wurde, stößt ebenfalls zum Treffpunkt. Er bringt im Kofferraum seines Wagens einen gefesselten Polizisten mit.

Eddie, der Sohn des Auftraggebers, kommt hinzu und fährt mit Mr. White und Mr. Pink die verdächtigen Autos weg. Mr. Blonde beginnt den gefangenen Polizisten namens Marvin Nash zu foltern, den er auf einen Stuhl gefesselt hat. Mr. Orange liegt scheinbar bewusstlos daneben. Mr. Blonde schneidet dem Polizisten mit einem Rasiermesser das Ohr ab, übergießt ihn mit Benzin und will ihn anzünden. In diesem Moment wird Mr. Blonde von Mr. Orange erschossen, der gerade eben erst wieder zu Bewusstsein gekommen ist. Jetzt wird deutlich, dass Mr. Orange der Spitzel ist.

Eddie, Mr. Pink und Mr. White kehren zurück, sie wollen von Mr. Orange eine Erklärung für den Tod von Mr. Blonde, nachdem Eddie den gefolterten Polizisten erschossen hat. Der Boss, Joe Cabot, tritt auf. Er beschuldigt Mr. Orange, der Spitzel zu sein, und richtet seine Waffe auf ihn. Mr. White glaubt nicht an die Schuld von Mr. Orange und nimmt Joe ins Visier. Eddie zielt daraufhin auf Mr. White. Als alle drei schießen, erwischt Mr. White sowohl Eddie als auch Joe, wobei Mr. White sich als einziger nach dem Schusswechsel noch schwer verwundet bewegen kann. Mr. Pink verlässt die Örtlichkeit mit der Beute. Man hört im Folgenden Sirenen, Mr. Pink wird verhaftet. Der schwer verwundete Mr. Orange gesteht dem sterbenden Mr. White seine Spitzeltätigkeit, worauf Mr. White ihm seine Pistole an den Kopf hält. Nach dem zwei Polizisten eintreffen, hört man zwei Schüsse, jedoch wird offen gelassen, ob Mr. White noch eine Kugel auf Mr. Orange abfeuern kann, oder ob Mr. White von beiden Schüssen getroffen wird und der schwerverwundete Mr. Orange überlebt.

[Bearbeiten] Hintergrundinformationen

Die Codenamen der Räuber erinnern an die chemischen Kampfstoffe bzw. Entlaubungsmittel (Agent Orange, Agent White, Agent Pink usw.), die im Vietnam-Krieg eingesetzt wurden. Die Idee mit den Farb-Pseudonymen übernahm Tarantino aus dem Gangsterfilm Stoppt die Todesfahrt der U-Bahn 123 aus dem Jahr 1974.

Die Szene, in der Mr. Blonde dem Polizisten ein Ohr abschneidet, wurde durch den Italo-Western Django (1966) inspiriert.

Auch sind Einflüsse aus Ringo Lams City on Fire und Stanley Kubricks Die Rechnung ging nicht auf zu erkennen.

Auf den Titel kam Tarantino in der Zeit als er in einer Videothek arbeitete und einem Kunden den französischen Film "Au revoir les enfants" empfahl, dieser aber, des Französischen nicht mächtig, mit den Worten "I don't want no reservoir dogs!" ablehnte.

Auf der englischen Originaltonspur war die Marihuana-Dürre im Jahr '86 und nicht '68 wie in der deutschen Synchronisation.

In der Szene, in der Mr. Orange auf dem Dach eines Gebäudes von einem anderen Polizisten einen Trick zum Täuschen der Gangster beigebracht bekommt und ihm erklärt wird, wie wichtig es sei zu täuschen und das Täuschen glaubwürdig zu gestalten, sieht man eine Aufschrift an einem anderen Haus, welche zusammengeschrieben "Americans" ergibt.

Die Szene, in der der Polizist von Mr. Blonde gefoltert wird, wurde in der Simpsons-Folge "Das magische Kindermädchen" parodiert.

[Bearbeiten] Deutsche Fassung

Die deutsche Synchronfassung entstand 1992. [1]

Rolle Darsteller Synchronsprecher
Mr. White / Larry Dimmick Harvey Keitel Fred Maire
Mr. Orange / Freddy Newendyke Tim Roth Torsten Sense
Mr. Blonde / Vic Vega Michael Madsen Manfred Lehmann
Mr. Pink Steve Buscemi Udo Schenk
Nice Guy Eddie Chris Penn Tobias Meister

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Thomas Bräutigam: Lexikon der Film- und Fernsehsynchronisation. Mehr als 2000 Filme und Serien mit ihren deutschen Synchronsprechern etc.. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-289-X, S. 304


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