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Renaud de Châtillon – Wikipedia

Renaud de Châtillon

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Renaud de Châtillon, in islamischen Quellen Brins Arnat genannt (als Übersetzung des französischen Prince Renaud) (* 1124, † 1187 nach der Schlacht bei Hattin), war einer der Ritter, die mit König Ludwig VII. von Frankreich im zweiten Kreuzzug nach Palästina kamen. Im Dienst des Königs Balduin III. reist er dort 1151 nach Antiochia. Renaud heiratet die verwitwete Fürstin Konstanze und wird so zum Fürsten von Antiochia. Zu seiner Herkunft: siehe unten.

Selbst in der blutigen Epoche der Kreuzzüge verschafft sich Renaud bald einen Ruf als besonders brutal und skrupellos. Um die nötigen Geldmittel für einen Kriegszug gegen die Insel Zypern zu beschaffen, ließ er den Patriarchen Aimery von Antiochia in den Kerker werfen, auf den Kopf schlagen, seine Wunden anschließend mit Honig bestreichen und einen ganzen Tag auf dem Dach der Zitadelle anketten. Auf Intervention des Königs Balduin ließ Renaud Aimery frei, besonders, da dieser sich inzwischen bereit erklärt hatte zu zahlen.

Zusammen mit dem armenischen Fürsten Thoros II. überfiel Renaud das byzantinische Zypern. Drei Wochen zogen Renaud und seine Truppen mordend, vergewaltigend und brandschatzend über die ganze Insel. Kirchen und Klöster wurden ebenso geplündert wie Privatgebäude. Als sich Gerüchte von einer herannahenden byzantinischen Flotte mehrten, schifften die Kreuzfahrer sich wieder ein, nicht ohne von den überlebenden Zyprioten Lösegelder zu fordern. Der Historiker Steven Runciman kommentiert den Überfall in seiner Geschichte der Kreuzzüge: "Die Insel Zypern erholte sich nie wieder gänzlich von den Verwüstungen, welche die Franken und ihre armenischen Verbündeten auf ihr angerichtet hatten."

Die Byzantiner vergaßen Zypern nicht. Im Herbst 1158 zog Kaiser Manuel mit einem großen Heer von Konstantinopel aus gen Kilikien, wo er das Herrschaftsgebiet von Thoros eroberte, der fliehen konnte. Renaud entschloss sich in der Hoffnung auf bessere Bedingungen zur Unterwerfung. Barhäuptig und barfüssig zogen er und sein Gefolge durch Mamistra, wo der Kaiser seinen Hof aufgeschlagen hatte, und warfen sich vor dem Kaiser zu Boden, der sie mehrere Minuten völlig ignorierte. Unter den Bedingungen, die Zitadelle von Antiochia, wann immer es verlangt wird, an eine byzantinische Besatzung zu übergeben, Truppen für das kaiserliche Heer zu stellen und statt eines römischen einen griechischen Patriarchen in Antiochia einzusetzen, verzieh Manuel ihm.

1160 befand sich Nur ad-Din auf einem Feldzug gegen das Sultanat der Rum-Seldschuken. Es wurde Renaud zugetragen, das Gebiet zwischen Maraş und Tulupa sei schlecht verteidigt, aber reich an Herden, und er begann im November einen Raubzug. Die örtlichen Einwohner waren zwar syrische und armenische Christen, nur in den Festungen lagen seldschukische Garnisonen, das hinderte Renaud aber nicht, das Land auszuplündern. Als sie sich mit reicher Beute auf den Rückweg machten, stellte sich ihnen Madj-ad-Din, der Statthalter von Aleppo und Bruder Nur ad-Dins, entgegen. Die Kreuzfahrer wurden über den Anmarsch der Muslime gewarnt, da sie aber ihre Beute nicht im Stich lassen wollten, stellten sie sich am Morgen des 23. Novembers in Kommi, zwischen Cresson und Maraş zur Schlacht, obwohl sie sich in einem engen Tal in einer strategisch sehr unglücklichen Position befanden. Die Truppen Renauds wurden in die Flucht geschlagen, er selbst gefangen genommen und in Ketten nach Aleppo gebracht, wo er, wie Wilhelm von Tyros schreibt, "zum Spielzeug der Ungläubigen" wurde. Fünfzehn (nach Runciman sechzehn) Jahre verbringt er in einem Kerker in Aleppo. Renauds Gefangenschaft stellt die Kreuzfahrer vor das Problem, wer in seiner Abwesenheit Antiochia regieren soll.

1175 wird Renaud zusammen mit dem ebenfalls eingekerkerten Joscelin von Courtenay vom Sohn Nur ad-Dins freigelassen. Einige Monate später heiratet er Stephanie von Milly, die Witwe von Miles de Plancy und wird damit zum Herrn von Oultrejourdain, der Gebiete östlich des Jordans. Damit fallen ihm die mächtigen Festungen Shobaq und Kerak zu. In den Machtkämpfen am Hof in Jerusalem schlägt er sich auf die Seite der Courtenays und Lusignans und des umstrittenen Patriarchen Heraklios von Cäsarea.

Im Sommer 1181 überfällt Renaud bei der Oase Tayma auf der Straße von Damaskus nach Mekka eine muslimische Karawane und bricht damit den 1180 mit Saladin geschlossenen Waffenstillstand. Saladin beschwert sich bei König Balduin IV. über den Vertragsbruch, doch Renaud weigert sich, Ersatz zu leisten. Im Herbst 1182 beschließt Renaud Mekka anzugreifen. Im Fischerhafen Eilat am Roten Meer schifft er sich ein und folgt der Küstenlinie bis Janboh, dem Hafen von Medina. Der Reihe nach plündert er die kleinen Küstenstädte. In der Nähe von Raghib versenkt er ein muslimisches Pilgerschiff, eine Tat, die die islamische Welt in Aufruhr versetzt.

Renaud kehrt anschließend in sein Fürstentum zurück, seine Leute streifen jedoch noch monatelang plündernd im Roten Meer umher, bis Saladins Bruder al-Adil eine Strafexpedition ausrüstet und den Piratentrupp gefangen nimmt. Einige von denen, "welche die Heiligen Orte schänden wollen", so ein muslimischer Chronist, lässt er in Mekka während der nächsten Pilgerfahrt öffentlich köpfen, den Rest in Kairo hinrichten.

Als Renaud 1186, wieder in Missachtung des Waffenstillstands, eine Pilgerkarawane nach Mekka überfällt, alle Bewaffneten tötet und den Rest nach Kerak verschleppt, schwört Saladin, Renaud mit eigenen Händen zu töten. Vorerst versucht Saladin jedoch auf dem Verhandlungsweg die Freilassung der Gefangenen und die Herausgabe ihrer Güter zu erreichen und schickt Unterhändler zu König Guy nach Jerusalem. Guy von Lusignan ist zwar entsetzt, wagt es jedoch nicht, sich mit Renaud anzulegen und weist die Verantwortung von sich. Damit betrachtet Saladin den Waffenstillstand als gebrochen und versammelt ein Heer.

Am 4. Juli 1187 treffen sich das christliche und das muslimische Heer zur entscheidenden Schlacht bei Hattin. Renaud wird zusammen mit König Guy und dessen Bruder Konnetabel Amalrich, Gérard de Ridefort, dem Großmeister des Templerordens und anderen gefangengenommen.

Der muslimische Schriftsteller Imad ad-Din al-Asfahani berichtet als Augenzeuge, wie Saladin die christlichen Fürsten empfängt. Den König forderte er auf, sich zu setzen und lässt Renaud, als er eintrifft, ebenfalls Platz nehmen. Saladin hält ihm seine Missetaten vor, woraus Renaud durch einen Dolmetscher geantwortet haben soll: "Alle Könige haben sich zu allen Zeiten ebenso verhalten, ich habe nichts anderes getan." "Währenddessen", so fährt al-Asfahani in seiner Chronik fort, "hechelte Guy vor Durst, wackelte mit dem Kopf, als sei er betrunken, und sein Gesicht verriet große Furcht. Saladin sprach beruhigende Worte zu ihm, ließ gekühltes Wasser kommen und bot es ihm an. Der König trank und reichte dann den Rest Arnat [Renaud de Châtillon], der ebenfalls trank. Da sprach der Sultan zu Guy: "Du hast mich nicht um Erlaubnis gefragt, ob du ihm zu trinken geben darfst, ich bin also nicht verpflichtet, ihm Gnade zuteil werden zu lassen. Nach diesen Worten verließ der Sultan das Zelt, stieg auf sein Pferd, ritt davon und überließ die Gefangenen ihrer Angst. Er überwachte die Rückkehr der Truppen, dann ritt er zum Zelt zurück, ließ Renaud kommen, ging mit gezücktem Säbel auf ihn zu und schlug ihm zwischen Hals und Schulterblatt. Renaud fiel zu Boden und man hieb ihm den Kopf ab, dann schleifte man den Körper an den Füßen vor den König, der zu zittern begann. Aber als der Sultan ihn so vor Furcht geschüttelt sah, sprach er beschwichtigend zu ihm: "Dieser Mann musste nur wegen seiner Missetaten und seiner Treulosigkeit sterben."

[Bearbeiten] Zur Herkunft Renaud de Châtillons

Die Herkunft Renauds wird in der Literatur stark unterschiedlich dargestellt. So schreibt Runciman in seiner Geschichte der Kreuzzüge (am Beginn des 3. Kapitels im 9. Buch): „Unter den Rittern, die König Ludwig von Frankreich auf den Zweiten Kreuzzug gefolgt waren, befand sich der jüngere Sohn Gottfrieds, des Grafen von Gien und Herrn von Châtillon-sur-Loing. Renaud von Châtillon hatte in seinem Land keine Aussichten; also blieb er, als die Kreuzfahrer heimkehrten, zurück.“ Châtillon-sur-Loing heißt heute Châtillon-Coligny.

Das Lexikon des Mittelalters (siehe Weblink) meldet: „Rainald von Châtillon, Fürst von Antiochia, Herr von Transjordanien aus dem Hause Donzy ... jüngerer Sohn von Herve II. von Donzy (Nièvre).“ (Der ältere Sohn war Gottfried III. von Donzy)

Andreas Thiele („Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band III Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser Ergänzungsband“, Tafel 173, siehe Weblink) beschreibt den Ehemann der Fürstin Konstanze als „Rainald de Châtillon-sur-Loing, Sohn des Seigneur Gottfried“.

Schwennicke (Europäische Stammtafeln, Band VII, 1979, Tafel 17) listet ihn innerhalb des Hauses Châtillon (aus Châtillon-sur-Marne in der Champagne stammend) als jüngeren Sohn des „Henri sn de Châtillon et de Montjay 1117/27; ∞ Ermengarde de Montjay, T v Aubry“ und jüngeren Bruder von „Gaucher II sn de Châtillon de Toissy de Montjay et de Crécy, 1134 † 19. VI. 1148“

[Bearbeiten] Literatur

  • Steven Runciman: Geschichte der Kreuzzüge, München 2001. ISBN 3-423-30175-9
  • Emily A. Babcock/A. C. Krey (Hrsg.), A history of the Deeds done beyond the sea, by William, Archbishop of Tyre (New York, Columbia University Press 1943).

[Bearbeiten] Weblinks



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