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Reichtum – Wikipedia

Reichtum

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Dieser Artikel behandelt Reichtum als volkswirtschaftlichen Begriff. Für die antike Komödie des Aristophanes gleichen Namens, siehe Der Reichtum.

Das Wort Reichtum bezieht sich auf die Verfügbarkeit von materiellen oder immateriellen Gütern, welche das Leben bereichern. Heutzutage wird Reichtum häufig quantitativ auf Geld und Besitztümer bezogen, lässt sich aber grundsätzlich nicht auf materielle Güter reduzieren. Das entsprechende Adjektiv lautet reich.

Reichtum bezeichnet den Überfluss an geistigen oder gegenständlichen Werten, insbesondere die Tatsache des Besitzes von materiellen Gegenständen. Die Bedeutung geistigen Reichtums wird häufig unterschätzt, lässt sich aber aus materieller Sicht kaum darstellen. Gesellschaftlich gesehen erfordert Reichtum die allgemein akzeptierte Übereinkunft, dass Dinge, Land oder Geld jemandem gehören und dass dieses Eigentum geschützt wird. Das Verständnis von Reichtum unterscheidet sich in verschiedenen Gesellschaften.

Das Gegenteil von Reichtum ist die Armut.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Reichtum in Deutschland

Deutschland ist – gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) – im weltweiten Vergleich ein sehr reiches Land. Zwischen 1960 und 2003 hat sich das inflationsbereinigte BIP rund verdreifacht. Allein zwischen 1991 und 2001 wuchs es um knapp 16 Prozent von 1710 Milliarden Euro auf 1980 Milliarden Euro. Das Geldvermögen, das Privatleute besitzen, stieg in diesen zehn Jahren um rund 80 Prozent, von 2,0 Billionen Euro 1991 auf 3,6 Billionen Euro 2001.

Als Indikator für Wohlstand und Reichtum ist Vermögen eher noch wichtiger als das Einkommen. Vermögen kann als Sicherheit dienen und zeitlich begrenzte Einkommensausfälle ausgleichen. Die Vermögen, besonders die Geldvermögen, sind allerdings sehr ungleich verteilt. Während im Jahr 2003 die unteren 50 Prozent aller Haushalte zusammen 3,8 Prozent des Gesamtvermögens besaß, verfügten die oberen zehn Prozent der Haushalte über 46,8 Prozent des privaten Vermögens in Deutschland. 1998 lag dieses Verhältnis noch bei 3,9 zu 44,4 Prozent.[1]

Im Gegensatz zum Vermögen (insgesamt) bietet das Geldvermögen hinsichtlich der Erhebung und Bewertung sowohl auf Deutschland bezogen als auch bezogen auf den einzelnen Bundesbürger den genauesten und verlässlichten Indikator für Reichtum bzw. Armut. Die Geldmenge in Deutschland wird sehr genau durch die Deutsche Bundesbank registriert und in ihren Monatsberichten veröffentlicht. Daraus lässt sich leicht die durchschnittliche Geldmenge pro Einwohner bzw. Haushalt errechnen. Letztere lag Ende 2006 bei ca. 23.485 € (im Sinne der Geldmenge M1 also im Sinne von umlaufendem Bargeld und Sichteinlagen). Da die aktuelle Geldmenge im Besitz eines einzelnen Haushalts gleich einem Pegel (Wasserstandsmessung) an einem Fluss das Verhältnis von Einnahmen und Ausgaben widerspiegelt und da hohe Einkommen mit hohem Kapitalbesitz korrespondieren, ist der aktuelle Bestand an Bargeld oder Girokontoguthaben im Vergleich zum genannten Durchschnittswert immer auch ein Spiegel des persönlichen „Reichtums“.

Relativer Reichtum wird bezogen auf das Durchschnittseinkommen. Demnach wären die Personen in einem relativen Sinne reich, deren Einkommen über 200 % des Durchschnitteinkommens (Nettoäquivalenzeinkommens) eines Landes liegt. Diese Grenze wurde von Ernst-Ulrich Huster vorgeschlagen. 1998 lebten dann in Deutschland 6,6 Prozent der Einkommensbezieher (1,9 Millionen Menschen) in reichen Haushalten, davon 0,1 Millionen in den neuen Bundesländern.[2]

Es besteht ein hohes West-Ost-Gefälle der Vermögensverteilung, wobei die Vermögenskonzentration in den neuen Bundesländern größer zu sein scheint als in den alten.

Schulden

Den Gegensatz zum privaten Vermögensreichtum bildet die Überschuldung von knapp 2,8 Millionen Haushalten. Im Jahr 2002 betrugen die Schulden privater Haushalte 1.535 Mrd. Euro, die Schulden der Unternehmen 3.142 Mrd. Euro und die öffentliche Verschuldung 1.523 Mrd. Euro (2006). Das Nettogeldvermögen aller Unternehmen lag im negativen Bereich bei -1.241 Mrd. Euro, das des Staates bei -1.061 Mrd. Euro. Spiegelbildlich dazu lag das Nettogeldvermögen privater Haushalte und der Versicherungen und Banken bei 2.380 Mrd. Euro. (Quelle: Bundesbank)

[Bearbeiten] Reichtum in Österreich

Das Privatvermögen in Österreich betrug im Jahr 2001 rund 581 Milliarden Euro. Die reichste in Österreich lebende Einzelperson war (verstorben am 5. Oktober 2006) mit 5,4 Milliarden Euro Friedrich Karl Flick. Der reichste gebürtige Österreicher ist Karl Wlaschek. Neben ihnen gibt es noch 350 Menschen in Österreich, die über 10,9 Millionen Euro zu ihrem Besitz zählen könnenQuelle? und rund 28.000 Euro-MillionäreQuelle?.

Spitzenverdiener finden sich in Österreich in den Bereichen Privatwirtschaft, Kunst oder auch dem professionell betriebenen Sport. Als Bestverdiener kann mit einem jährlichen Bruttoeinkommen von ca. 10 Millionen Euro Siegfried Wolf, Vorstandsvorsitzender der Magna-Austria, ausgemacht werden.

Der statistisch durchschnittliche Österreicher verdient rund 18.750 Euro nach Abzug der Steuern pro Jahr und die statistisch durchschnittliche Österreicherin rund 12.270 Euro nach Abzug der Steuern pro Jahr. Dies sind Werte für unselbstständig Erwerbstätige ohne Lehrlinge aus dem Jahr 2003. (Quelle: Statistik Austria, Lohnsteuerstatistik 2003)

[Bearbeiten] Die sozialwissenschaftliche Sicht von Reichtum

Die Anthropologie und Soziologie beschreiben Gesellschaften auch über ihr Verständnis von Reichtum und über die Strukturen und Machtmittel, die sie einsetzt, um diesen Reichtum zu schützen. Sie können als evolutionärer Fortschritt angesehen werden. Auch kann der Reichtum an Prestige verleihenden Gütern anthropologisch als Grund des Fetischismus untersucht werden. Unter anderem gibt es groteske Fälle, in denen Menschen von ihrem Kontostand oder dem darauf liegenden Geld sexuell erregt wurde. Dies wird jedoch als eine Form von seltener paraphilie angesehen.

Im ursprünglichen christlichen Glauben predigte der christliche Messias Jesus Christus Armut: "Eher kommt ein Kamel durch ein Nadelöhr als ein Reicher in den Himmel" soll er unter anderem gepredigt haben. Unter anderem glauben die meisten Christen, dass Reichtum einen Menschen nicht über andere stellt. In Kulturen wie der christlich-protestantischen galt Reichtum lange Zeit auch als Nachweis für ein Gott wohlgefälliges und deshalb belohntes Leben, eine Position, die in Europa nicht mehr vertreten wird.

In Bezug auf den Buddhismus wird Reichtum ähnlich wie im frühen Christentum als "Klotz am Bein" angesehen. Tenzin Gyatso, derzeitiger Dalai Lama meinte: "Genugtuung Geld auf der Bank zu haben macht vielleicht im Moment glücklich, doch mit der Zeit hat der Besitzende immer mehr Angst, dass er alles verlieren könnte. Der grosse Lehrer (Buddha) predigte deshalb Armut, da er darin eine Art von "Erlösung" sah."

Darüber hinaus beobachtet die Sozialwissenschaft die Anhäufung von Reichtum unter dem Aspekt der Verteilung von Ressourcen und damit auch der Machtverteilung. Die moderne Elitesoziologie, insbesondere das Power Structure Research, betrachten die Reichtumsentwicklung sehr kritisch.

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Quellen

  1. Lebenslagen in Deutschland. Der 2. Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung. S. 24. Entwurf (Fassung für Ressortabstimmung und Beteiligung von Verbänden und Wissenschaft). 14. Dezember 2004
  2. Gibt es überhaupt Armut und Reichtum? Zum gesellschaftlichen Umgang mit Definitions- und Methodenproblemen [1]

[Bearbeiten] Literatur

  • Hans Herbert von Arnim: Das Europa-Komplott. Wie EU-Funktionäre unsere Demokratie verscherbeln, München 2006
  • Volker Berghahn u.a. (Hrsg.): Die deutsche Wirtschaftselite im 20. Jahrhundert, Essen 2003
  • Zdzislaw Burda u. a.: ‘Wealth condensation in Pareto macroeconomies’, in: Physical Review E, Bd. 65, 2002
  • Jared Diamond: Arm und Reich. Die Schicksale menschlicher Gesellschaften , Frankfurt 2006
  • Thomas Druyen: Goldkinder. Die Welt des Vermögens, 2007
  • Davide Dukcevich: ‚America’s Richest Politicians’, in: Forbes Magazine, October 29, 2002
  • Robert Frank: Richistan: A Journey Through the American Wealth Boom and the Lives of the New Rich, 2007
  • Kerstin Holzer: Die Sorgen verlagern sich (Der Soziologe Thomas Druyen über Lebensgefühl und Verantwortung der Superreichen), FOCUS Magazin Nr. 31, 2007
  • Jörg Huffschmid: Die Politik des Kapitals. 4. Aufl., Frankfurt: Suhrkamp 1971
  • Jörg Huffschmid: Wem gehört Europa?, 2 Bde., Heilbronn 1994
  • Dieter Klein: Milliardäre – Kassenleere. Rätselhafter Verbleib des anschwellenden Reichtums, Berlin 2006
  • Stephan Lebert, Stefan Willeke: Die Starnberger Republik (Nirgendwo in Deutschland leben mehr Millionäre als am Starnberger See. Der Staat, das sind sie – auch der Bürgermeister fürchtet ihre Anwälte. Besuch bei der Oberschicht, die lebt, wie es ihr gefällt.), Die Zeit, 20.12.2006 Nr.52
  • F. Lundberg: Die Reichen und die Superreichen. Macht und Allmacht des Geldes, Hamburg 1969
  • Loretta Napoleoni: Modern Jihad. Tracing the Dollars Behind the Terror Networks, London 2003
  • Kevin Phillips: Die amerikanische Geldaristokratie, Frankfurt/M., New York 2003
  • Thorstein Veblen: Theorie der feinen Leute, Frankfurt 1997
  • Ulrich Viehöver: Die EinflussReichen. Henkel, Otto und Co – Wer in Deutschland Geld und Macht hat, Frankfurt/M. 2006
  • Alfred R. Stielau-Pallas: "lieber reich und gesund", 1989
  • Wolfgang Zapf: Wandlungen der deutschen Elite, München 1966

[Bearbeiten] Weblinks

Wiktionary
 Wiktionary: Reichtum – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen und Grammatik
Wikiquote
 Wikiquote: Reichtum – Zitate

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