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Rangjung Rigpe Dorje – Wikipedia

Rangjung Rigpe Dorje

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

H.H. 16. Karmapa Rangjung Rigpe Dorje
H.H. 16. Karmapa Rangjung Rigpe Dorje

Rangjung Rigpe Dorje (tib.: rang byung rig pa'i rdo rje; * 14. August 1924 in Denkhok, Osttibet; † 5. November 1981 in Zion) war der 16. Gyalwa Karmapa der Karma-Kagyü-Linie des tibetischen Buddhismus.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Biographie

Der 16. Gyalwa Karmapa wurde am 14. August 1924 in Denkhok, Osttibet, geboren. Der Name seines Vaters lautete Tsewang Päljor und seine Mutter hieß Kalzang Chödun. Er wurde in einer als heilig erachteten Höhle, in der einst Guru Rinpoche meditiert hatte, zur Welt gebracht. Bei seiner Geburt war ein Khenpo anwesend, der die Mutter in der Reinigungszeremonie unterwies. Die Umstände seiner Geburt entsprachen dem Brief seines Vorgängers, so dass Jampal Tsultrim die zuständigen Behörden des Klosters Tsurphu informierte. Pema Wangchuk Gyalpo (1886-1952; der 11. Tai Situpa), Beru Khyentse und der 2. Jamgon Kongtrul waren dafür zuständig die Dinge zu klären. Es wurde ein Suchtrupp gebildet, der das Kind lokalisierte. Der 11. Tai Situpa anerkannte den 16. Gyalwa Karmapa und ersuchte auch um Anerkennung durch den 13. Dalai Lama. Er erhielt die Bodhisattva-Gelübde von Tai Situpa und dem 2. Jamgon Kongtrul.

Im Alter von 8 Jahren erhielt er die Vajra-Krone und die zeremoniellen Gewänder des Gyalwa Karmapa wurden ihm von Tsurphu gebracht. Später begleitete ihn der 11. Tai Situpa auf seiner langen Reise nach Tsurphu, wo er vom 11. Goshir Gyaltsab Rinpoche, dem 2. Jamgon Kongtrul Rinpoche und dem 10. Pawo Rinpoche begrüsst wurde. Der 13. Dalai Lama gab ihm die Haarschnitt-Zeremonie, wonach er offiziell vom 11. Tai Situpa und dem 10. Drukpa Mipam Chökyi Wangpo (1884-1930) inthronisiert wurde. Er erhielt die gesamte Übertragung der Lehren der Kagyü von Tai Situpa und dem 2. Jamgon Kongtrul. Er studierte das Sutrayana mit Gangkar Rinpoche und die Tantras mit Khyentse Rinpoche. Von Kyabje Ling Rinpoche (Gelug) erhielt er die Novizengelübde. Auch in der Sakya-Tradition wurde er unterrichtet.

Die Mahamudra Belehrungen erhielt er von Jamgon Kongtrul Palden Khyentse Oser, Terma Unterweisungen von Tulku Urgyen Rinpoche. Er besuchte Jamyang Khyentse Chökyi Lodrö um die Zeremonie der schwarzen Vajra-Krone auszuführen, die auf Deshin Shekpa zurückgeht.

Zwischen 1941 und 1944 verbrachte er die meiste Zeit in Tsurphu im Retreat. Tsurphu wurde zu dieser Zeit vergrößert.

Danach unternahm er eine Reise durch Tibet, um seine Klöster zu besuchen, die Bevölkerung zu segnen und Belehrungen zu geben. Auch eine Einladung Jigme Dorje Wangchuks nach Bhutan nahm er an.

1947 machte er eine Pilgerreise nach Nepal, Indien (Bodhgaya) und Sikkim.

1948 Himachal Pradesh und Ngari, um den Kailash zu besuchen, dann wieder Tsurphu.

1954 reiste er in Begleitung des 14. Dalai Lama und des 10. Panchen Lama nach Beijing. Auf seinem Rückweg anerkannte er den 12. Tai Situpa (*1954). Er gab seltene und wertvolle Übertragungen an Kalu Rinpoche (1905-1989; Shangpa-Kagyü), Akong Tulku (*1939) und Chögyam Trungpa, der 11. Trungpa Tulku aus Surmang.

1955 brachen die ersten Kämpfe zwischen der Volksbefreiungsarmee und Khampas in Osttibet aus. Rangjung Rigpe Dorje unterrichtete den 14. Dalai Lama in Lhasa über die Unruhen und kehrte dann nach Tsurphu zurück.

Als der Krieg in ganz Tibet herrschte kündigte Karmapa an, er werde gehen wenn die Zeit reif sei.

1956 machten der 14. Dalai Lama, der 10. Panchen Lama und der Karmapa auf Einladung der Mahabodhi Gesellschaft eine Pilgerreise nach Indien. Karmapa besuchte seine Schüler Tashi Namgyal, König von Sikkim und Ashi Wangmo, die buddhistische Prinzessin von Bhutan. Rangjung Rigpe Dorje bat in diesem Jahr auch den 14. Dalai Lama darum einen seit der Zeit des 8. Dalai Lama bestehenden Bann gegen die Shamarpa-Tulkus aufzuheben, was dieser 1963 in Form eines Briefes auch tat.

1959 sandte er Kalu Rinpoche, den 12. Tai Situpa und den 9. Sangye Nyenpa Rinpoche nach Bhutan. Er anerkannte den 12. Goshir Gyaltsab Rinpoche und den 9. Traleg Rinpoche (*1955). Am 13. März 1959 verließ der 16. Gyalwa Karmapa Tibet endgültig. Mit einem Gefolge von über 160 Lamas, Mönchen und Laien, darunter Dilgo Khyentse Rinpoche, der damals fünfjährige Goshir Gyaltsab Rinpoche und Dzogchen Ponlop Rinpoche, flüchtete er über Bhutan nach Sikkim, um die Lehren des tibetischen Buddhismus vor der Zerstörung zu retten. Sie nahmen heilige Statuen, Bilder, Reliquien und andere wertvolle Besitztümer mit.

Mit der Unterstützung Jawaharlal Nehrus konnte er Rumtek als neuen Sitz der Karmapas wählen. Bereits zu Zeiten des 9. Karmapa gab es drei Karma-Kagyü-Klöster in Sikkim, Rumtek war jedoch zu einer Ruine verkommen. Zwischen 1962 und 1966 wurde in Sikkim ein neues Kloster gebaut, dessen Grundstein der König von Sikkim selbst legte und das neuer Hauptsitz des Karmapa wurde. Das Dharmachakra Zentrum.

1967 sandte er Akong Tulku Rinpoche (*1939) und Chögyam Trungpa Rinpoche nach Großbritannien, wo sie ein nach Samye-Ling benanntes Kloster in Demfriesshire in Schottland gründeten, das erste tibetisch-buddhistische Kloster in der westlichen Welt.

1974 begann der 16. Karmapa seine erste große internationale Reise in die Vereinigten Staaten, Kanada und Europa. Zum ersten Mal vollzog Rangjung Rigpe Dorje die Zeremonie der schwarzen Vajra-Krone in einem westlichen Land.

Nach seinen Besuchen in Deutschland 1974 und 1977 kam es hier vermehrt zu Neugründungen von Karma-Kagyü-Zentren. 1975 traf der 16. Gyalwa Karmapa Papst Paul VI.

Von 1976-77 begab er sich ein weiteres Mal auf eine internationale Reise, bei der er viele religiöse Zentren in vier Kontinenten besuchte und sich mit Regierungsoberhäuptern, den Ältesten vieler Traditionen, darunter die der Hopi Indianer, und Künstlern traf.

1960-1970 Der 16. Gyalwa Karmapa bekam ein großes Stück Land für den Bau eines Haupt-Klosters von der königlichen Familie von Bhutan.

1979 wurde der Grundstein für den Bau eines Klosters in Neu-Delhi gelegt. 1980-81 machte er seine letzte große internationale Reise. Er hatte Anzeichen von Krebs.

Während seines Aufenthalts in den USA starb der 16. Gyalwa Karmapa 1981 im Alter von 56 Jahren in der American International Clinic in Zion nahe Chicago. Berichten nach verstarb er in Meditationshaltung; nach ihnen soll auch die Region um sein Herz drei Tage nach seinem Tod noch warm gewesen sein.

Die Verbrennungs-Zeremonie fand in Rumtek statt, mehrere tausend Schüler aus aller Welt waren anwesend. Seine Reliquien werden in einem Stupa auf dem Dach des Klosters aufbewahrt.

[Bearbeiten] Tätigkeit

Neben dem Erhalt von Buddhas Lehre durch unzählige Belehrungen, Einweihungen und die Anerkennung bewusst wiedergeborener Inkarnationen sorgte Karmapa Rangjung Rigpe Dorje für die Verbreitung des Dharma im Westen. Die Karma-Kagyü-Linie wird nun auch in Mittel- und Osteuropa, Russland sowie Nord- und Südamerika praktiziert. Die Karmapa-Flagge (Namkhyen Gyaldar) wurde nach einer Traum-Vision des 16. Karmapa angefertigt.[1]

[Bearbeiten] Linie

Auf Initiative Dhamchoe Yongdus, dem Generalsekretär des verstorbenen 16. Gyalwa Karmapa, wurde ein Treffen der höchsten Lamas der Karma-Kagyü organisiert. Dazu wurden Mipham Chokyi Lodro (der 14. Shamarpa), Pema Donyo Nyingche Wangpo (der 12. Tai Situpa), Karma Lodro Chokyi Senge (der 3. Jamgon Kongtrul) und Dragpa Tenpe Yaphal (der 12. Goshir Gyaltsab Rinpoche) eingeladen. Diese vier sollten ein Konzil bilden, das für die spirituellen Angelegenheiten der Karma-Kagyü verantwortlich war. Sie wurden damit beauftragt die nächste Inkarnation des Gyalwa Karmapa zu lokalisieren, was sie auch akzeptierten um den Wünschen des 16. Gyalwa Karmapa gerecht zu werden. Jeweils einer der vier sollte drei Jahre lang als höchster Lama der Karma-Kagyü angesehen werden, dann sollte diese Verantwortung wechseln. So wurde es vom Nektar des Dharma, der offiziellen Zeitung zur Veröffentlichung der Angelegenheiten des Gyalwa Karmapa, in Rumtek publiziert. Dhamchoe Yongdu starb nach 34 Jahren im Amt des Generalsekretärs 1982. Sein Nachfolger wurde Topga Yugyal, der das Amt bis 1992 innehatte, und dann von der Internationalen Versammlung der Kagyü (Kagyu International Assembly) abgesetzt wurde. Seine Funktion übernahm Tenzin Namgyal. Die getroffene Vereinbarung schlug fehl. Mipham Chokyi Lodro, der 14. Shamarpa, war später nicht mehr bereit seine Verantwortung abzugeben, die Folge war der sogenannte Karmapa-Konflikt.

Die Zeremonie der schwarzen Vajra-Krone wurde seit dem Tod Rangjung Rigpe Dorjes nicht mehr ausgeführt. Die Krone liegt verschlossen in Rumtek.

[Bearbeiten] Literatur

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Namkhyen Gyaldar (englisch)


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