Peter Steinbach (Historiker)
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Peter Steinbach (* 1948 in Lage) ist Professor für Politische Wissenschaft und Zeitgeschichte an der Universität Mannheim und wissenschaftlicher Leiter der Gedenkstätte Deutscher Widerstand in Berlin.
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[Bearbeiten] Leben
Nach seinem Abitur am Grabbe-Gymnasium Detmold studierte Steinbach von 1968 bis 1972 an der Philipps-Universität Marburg Geschichte, Philosophie und Politikwissenschaft. Bereits ein Jahr nach dem Staatsexamen wurde er dort 1973 im Fach Mittlere und Neuere Geschichte promoviert. Im Anschluss ging er als Assistenz-Professor an die Freie Universität Berlin, wo er sich 1979 mit einer Doppel-Venia für Neuere Geschichte und Politikwissenschaft habilitierte. 1980 war er Heisenberg-Stipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft. 1982 bis 1992 war Steinbach als Professor für historische und theoretische Grundlagen der Politik an der Universität Passau tätig, seit 1983 war er parallel wissenschaftlicher Leiter der ständigen Ausstellung „Widerstand gegen den Nationalsozialismus“ in Berlin und seit 1989 wissenschaftlicher Leiter der Gedenkstätte Deutscher Widerstand in Berlin. Von 1992 bis 2001 lehrte Steinbach als Professor für Historische Grundlagen der Politik am Otto-Suhr-Institut der FU Berlin, bis er 2001 den Ruf an die Universität Karlsruhe erhielt, wo er Neuere und Neueste Geschichte unterrichtet. Im Juli 2007 kündigte Steinbach an, die Universität Karlsruhe zu verlassen. Er warf dem Institut vor, sein Studienkonzept nicht zu unterstützen. Daher wolle er an die Universität Mannheim wechseln. Auch die Forschungsstelle Widerstand werde dauerhaft dorthin verlagert.[1] Offenbar wollte die Uni Karlsruhe einen schwelenden Streit im historischen Institut beenden. In der FAZ wurde von einer "Causa Steinbach" gesprochen und darauf verwiesen, dass der Ordinarius auch von der FU Berlin im Streit geschieden war. Die Auseinandersetzung führte zu vereinzelter öffentlicher Kritik. [2] Seit dem 9. Oktober 2007 erbringt Peter Steinbach seinen Lehrauftrag nun in Mannheim.[3]
Zudem ist er Mitglied in mehreren wissenschaftlichen Gremien, darunter in der Regierungskommission „Gemeinsame Sicherheit und die Zukunft der Bundeswehr“ (1999/2000). Schwerpunkte seiner Forschung sind die Widerstandsgeschichte und die vergleichende Diktaturforschung.
[Bearbeiten] Publikationen (Auswahl)
- Nationalsozialistische Gewaltverbrechen in der deutschen Öffentlichkeit: Die Diskussion nach 1945. Berlin 1981
- Sozialdemokratie und Verfassungsordnung. Sozialdemokratische Verfassungskonzeption und Verfassungspolitik als Umsetzung liberaldemokratischer Ordnungsvorstellungen. Opladen 1983
- Modell Dachau: Das Konzentrationslager und die Stadt Dachau in der Zeit des Nationalsozialismus und ihre Bedeutung für die Gegenwart. Passau 1987
- Karl Ibach: Zur Biographie eines deutschen Widerstandskämpfers. Passau 1990
- Der 20. Juli 1944. Die Gesichter des Widerstands. München 2004
- Peter Steinbach, Johannes Tuchel (Hg.): Widerstand gegen die nationalsozialistische Diktatur 1933-1945. Lukas, Berlin 2004, ISBN 3-936872-37-6.
[Bearbeiten] Weblinks
- Lehrstuhl Prof. Dr. Peter Steinbach für Neuere und Neueste Geschichte der Universität Mannheim
- Literatur von und über Peter Steinbach (Historiker) im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- „Zu komplex für Hollywood“, Interview mit Steinbach von Konstantin Sakkas, Der Tagesspiegel, 7. August 2007
- „Karlsruher Historiker streiten weiter.“ Resümee der Causa Steinbach im Tagesspiegel, 30. Juli 2007
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ SWR.de, 12.07.2007
- ↑ Tilmann Lahme, Peter Steinbach flieht nach Mannheim, FAZ, 19.07.2007, Nr. 165 / Seite 33 Quelle
- ↑ Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis des Lehrstuhls für Politische Wissenschaft und Zeitgeschichte
Personendaten | |
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NAME | Steinbach, Peter |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Historiker |
GEBURTSDATUM | 1948 |
GEBURTSORT | Lage |