Peter Sellers
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Peter Sellers (* 8. September 1925 in Southsea, Hampshire, England; † 24. Juli 1980 in London, eigentlich Richard Henry Sellers) war ein britischer Filmschauspieler und Komiker.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Leben
Als Sohn von Bill und Agnes Sellers, seine Mutter war von Beruf Schauspielerin, begann Sellers seine Karriere in der BBC-Radioproduktion The Goon Show, in der er zusammen mit Spike Milligan und Harry Secombe jede Woche live auftrat. Sellers übernahm bei diesen Shows mindestens fünf verschiedene Sprechrollen.
Nach seinem Auftritt im Film Ladykillers im Jahr 1955 verhalf ihm vor allem die Rolle des unfähig-trotteligen Inspektor Clouseau in Blake Edwards’ Der-rosarote-Panther-Serie zum Durchbruch. Dabei war die Rolle ursprünglich Peter Ustinov zugedacht, der jedoch ablehnte. In Edwards fand Sellers einen Partner und Freund für zahlreiche Komödien.
1964 spielte Sellers in Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben den verrückten Wissenschaftler und zwei weitere Rollen. Sellers sollte ursprünglich noch eine vierte Rolle spielen, und zwar die des texanischen Bomberpiloten, doch fiel er während der Drehvorbereitungen aus dem Cockpit und brach sich ein Bein.
Sellers gehörte zu den bestbezahlten Schauspielern seiner Zeit. Allerdings trat er in Ermangelung anderer Angebote und nicht zuletzt aus finanziellen Gründen auch in Produktionen auf, die nicht seinem Talent oder seinen Vorstellungen entsprachen. So trat er später in verschiedenen Rollen in Werbespots der Barclay's Bank auf und auch zu seiner bekanntesten Rolle als Clouseau entwickelte er aus diesen Gründen eine regelrechte Hassliebe, da er durch jeden Auftritt zum einen immer häufiger auf diese komische Figur festgelegt wurde, dies jedoch aber auch als "Comeback" nutzen konnte.
Auf die Frage, wie er es ihm möglich wäre, so viele verschiedene Charaktere darzustellen, antwortete der Schauspieler mit der Behauptung, er habe sich seine Identität operativ entfernen lassen. Vor diesem Hintergrund sollte sein Auftritt bei der Muppet Show angesehen werden, bei dem normalerweise der Gaststar bei einem "privaten Moment" mit einem der Muppets in der Garderobe gezeigt wird - Sellers jedoch mit der Begründung, er selbst sei doch zu langweilig, als eine Art durchgedrehter "Wikinger-Pirat-Landstreicher" zu sehen ist.
Sellers war viermal verheiratet: Anne Howe (1951 bis 1961), Britt Ekland (1964 bis 1968), Miranda Quarry (1970 bis 1974) und Lynne Frederick (1977 bis 1980). Aus diesen Ehen gingen drei Kinder hervor: Michael Sellers (* 1954, † 2006), Sarah Sellers (* 1957) und Victoria Sellers (* 1965). Peter Sellers starb am 24. Juli 1980 im Krankenhaus an den Folgen eines Herzinfarktes.
Als Hintergrund zum Leben und Wirken Sellers’ ist mit Geoffrey Rush in der Hauptrolle der Film The Life and Death of Peter Sellers entstanden.
[Bearbeiten] Schauspielerisches Profil
Seine Wandlungsfähigkeit, sein stetes Konservieren von Würde und „Haltung“ auch in komischen oder peinlichen Lagen mit überspielender oder eingefrorener Mimik machte die künstlerische „Handschrift“ seiner Arbeit aus.
Sellers konnte zwischen verschiedenen Akzenten wechseln wie z. B. Upper-Class English, amerikanischem Englisch, deutschem Akzent etc., was ihm in z.B. Dr. Seltsam erlaubte, in drei Hauptrollen aufzutreten. Diese sprachliche Fähigkeit wird in der deutschen Synchronisation von Georg Thomalla umgesetzt.
Roger Field, als Kind ein Nachbar von Peter Sellers, fragte Sellers 1975, ob er lieber Drama oder Komödie spielte. Sellers antwortete "Komödie!"
[Bearbeiten] Filmografie (Auswahl)
- 1955: Ladykillers (The Ladykillers)
- 1958: Der kleine Däumling (Tom Thumb)
- 1959: Die Maus, die brüllte (The Mouse That Roared)
- 1960: Der Marder von London (Never Let Go)
- 1960: Die Millionärin (The Millionairess)
- 1962: Lolita (Lolita)
- 1963: Der rosarote Panther (The Pink Panther)
- 1964: Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben (Dr. Strangelove or: How I Learned to Stop Worrying and Love the Bomb)
- 1964: Ein Schuß im Dunkeln (A Shot in the Dark)
- 1964: Henrys Liebesleben (The World of Henry Orient)
- 1965: Was gibt’s Neues, Pussy? (What's New, Pussycat)
- 1965: Jagt den Fuchs! (After The Fox/Caccia alia Volpe)
- 1967: Casino Royale (Casino Royale)
- 1968: Der Partyschreck (The Party)
- 1968: Lass mich küssen deinen Schmetterling (I Love You, Alice B. Toklas!)
- 1969: The Magic Christian
- 1970: Hoffman
- 1974: Weiche Betten, harte Schlachten (Soft beds, hard battels)
- 1975: Der rosarote Panther kehrt zurück (The Return of the Pink Panther)
- 1976: Eine Leiche zum Dessert (Murder by Death)
- 1976: Inspektor Clouseau, der „beste“ Mann bei Interpol (The Pink Panther Strikes Again)
- 1978: Inspector Clouseau – Der irre Flic mit dem heißen Blick (Revenge of the Pink Panther)
- 1979: Willkommen Mr. Chance (Being There)
- 1979: Der Gefangene von Zenda (The Prisoner of Zenda)
- 1980: Das boshafte Spiel des Dr. Fu Man Chu (The Fiendish Plot of Dr. Fu Manchu)
- 1982: Der rosarote Panther wird gejagt (Trail of the Pink Panther): Dieser Film wurde zwei Jahre nach Peter Sellers’ Tod unter Verwendung bereits vorhandenen Filmmaterials erstellt.
[Bearbeiten] Songs
- Any Old Iron, 1957
- Goodness Gracious Me mit Sophia Loren, aufgenommen 1960 in den Abbey Road Studios
- Bangers and Mash mit Sophia Loren, 1961
- A Hard Day’s Night, 1965
[Bearbeiten] Weblinks
- Peter Sellers in der Internet Movie Database (englisch)
- Dirk Jaspers Filmstarlexikon
- Peter Sellers Appreciation Society
Personendaten | |
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NAME | Sellers, Peter |
ALTERNATIVNAMEN | Richard Henry Sellers (Geburtsname) |
KURZBESCHREIBUNG | englischer Schauspieler |
GEBURTSDATUM | 8. September 1925 |
GEBURTSORT | Southsea, Hampshire, England |
STERBEDATUM | 24. Juli 1980 |
STERBEORT | London, England |