Paul Walden
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Paul Walden (* 14. Juli 1863 in Rozula (deutsch: Rosenbeck) nahe Cēsis in Lettland; † 22. Januar 1957 in Gammertingen) war ein lettisch-deutscher Chemiker.
[Bearbeiten] Leben und Werk
Walden studierte nach dem Abitur Chemie am Rigaer Polytechnikum und promovierte 1891 in Leipzig bei Wilhelm Ostwald. Im Anschluss an einen Aufenthalt in Odessa übernahm er eine Professur an der Universität Riga. Er pflegte auch enge Kontakte nach Russland. Während des Ersten Weltkriegs musste er Riga verlassen und ging zunächst nach Sankt Petersburg, wechselte 1919 schließlich an die Universität Rostock auf einen Lehrstuhl für anorganische Chemie.
Nach Kriegszerstörungen in Rostock kam er 1942 nach Frankfurt am Main, bereits weit im Pensionsalter war er schließlich nach dem Zweiten Weltkrieg an der Universität Tübingen als Gastprofessor für Geschichte der Chemie tätig.
Walden arbeitete auf einem breiten Forschungsgebiet der organischen, anorganischen und physikalischen Chemie. Er befasste sich unter anderem mit der Stereochemie und mit der Elektrochemie in nichtwässrigen Lösungsmitteln. Die von ihm 1896 entdeckte Konfigurationsumkehr des Zentralatoms bei bestimmten Substitutionsreaktionen trägt als Waldensche Umkehr noch heute seinen Namen. Auch die Waldensche Regel für das Molvolumen von Flüssigkeiten geht auf ihn zurück.
In seinen chemiehistorischen Arbeiten nahm er einen deutsch-nationalistischen Standpunkt ein.
[Bearbeiten] Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Walden, Paul |
KURZBESCHREIBUNG | lettisch-deutscher Chemiker |
GEBURTSDATUM | 14. Juli 1863 |
GEBURTSORT | Rozula (?) in Lettland |
STERBEDATUM | 22. Januar 1957 |
STERBEORT | Gammertingen |