Paul Luther
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Paul Luther (* 28. Januar 1533 in Wittenberg; † 8. März 1593 in Leipzig) war ein deutscher Mediziner.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Leben
Der dritte Sohn von Martin Luther und Katharina von Bora studierte zuerst die griechische und lateinische Sprache bei Philipp Melanchthon und Veit Winsheim. Auf den Rat Melanchthons schwenkte er dann zu einem Studium der Medizin an der Wittenberger Universität um. Im Jahre 1557 erhielt er die medizinische Doktorwürde und lehrte ab dem 8. Dezember 1558 als Professor der Medizin an der Universität Jena.
Darauf wurde er Leibarzt Johann Friedrich II. von Weimar bis zu dessen Tod und verweilte daselbst bis zur Übergabe der Stadt Gotha am 13. April 1567. Daraufhin wurde er an den brandenburgischen Hof zu dem Kurfürsten Joachim II. gerufen, bis zu dessen Tod am 3. Januar 1571. Danach wurde er Leibarzt des Kurfürsten August von Sachsen und dessen Nachfolgers Christian I., zog sich aber wegen der damaligen Unruhen der Kryptocalvinisten und Meinungsverschiedenheiten vom Hofe zurück, privatisierte sich in Leipzig und wurde dort wieder 1592 zum kurfürstlichen Leibarzt berufen. Am 8. März 1593 verstarb Paul Luther in Leipzig.
Luther widmete sich neben seinen chemischen Arzneiforschungen der Erzkunde, dessen Endziel damals die Goldherstellung war und entwickelte dabei verschiedene Medikamente z. B. "Unguentum ex nitro", "Magistrum perlarum", "Magistrum collorum" und "Aurum potabile", die Eingang in die sächsischen Apotheken fanden.
[Bearbeiten] Familie
Paul Luther war seit dem 5. Februar 1553 in Torgau mit Anna, der Tochter des Hofrates Veit von Warbeck verheiratet. Aus dieser Ehe entstammten sechs Kinder:
- Paul Luther († früh)
- Johannes Ernst Luther
- Johannes Joachim Luther
- Johannes Friedrich Luther
- Magarethe Luther verh. mit Simon Gotsteig, erzbischöflich magdeburgischer Hauptverwalter
- Anna Luther verh. mit Nicolaus Freiherr Marschall von Bieberstein in Oberschaar
[Bearbeiten] Werke
- Oratio de arte medica et cura tuendae valetudinis (1558)
- Medizinische Abverfarien
[Bearbeiten] Literatur
- Matthäus Dresser: De vita et morte D. P. L. medici Oratio Adami Vitae Medicorum. Lantzenberger, Leipzig 1593
- Richard Erfurth: Unser Heimatland. Verlag Wattrodt, Wittenberg 1935.
- Christian Gottlieb Jöcher: Paul Luther. In: Ders.: Allgemeines Gelehrten-Lexikon. Olms, Hildesheim 1965.
- Wolfgang Klose u.a.: Das Wittenberger Gelehrtenstammbuch. Das Stammbuch von Abraham und David Ulrich. Mitteldeutscher Verlag, Halle 1999, ISBN 3-932776-76-3
- Text
- Faksimile
- Heinrich Kühne, Heinz Motel: Berühmte Persönlichkeiten und ihre Verbindung zu Wittenberg. Druckhaus Göttinger Tageblatt, Göttingen 1990, ISBN 3-924781-17-6.
- Friedrich August Ukert: Dr. Martin Luthers Leben. Perthes, Gotha 1817, S. 895
- „Acta Lutherorum“ in der Leipziger Bibliothek
- Fritz Roth: Restlose Auswertung von Leichenpredigten und Personalschriften für genealogische und kulturhistorische Zwecke, Bd. 3 R 2002
[Bearbeiten] Weblinks
- Paul Luther. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Bd. 19, Leipzig 1884, S. 692.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Luther, Paul |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Mediziner, Sohn von Martin Luther |
GEBURTSDATUM | 28. Januar 1533 |
GEBURTSORT | Wittenberg |
STERBEDATUM | 8. März 1593 |
STERBEORT | Leipzig |