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Paul Göhre – Wikipedia

Paul Göhre

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Paul Göhre (* 18. April 1864 in Wurzen; † 6. Juni 1928 in Buchholz (bei Ratzeburg)) war ein evangelischer Theologe und Politiker, der als einer der ersten von der evangelischen Kirche sozialpolitische Mitverantwortung einforderte, den kirchlichen Dienst quittieren musste und Sozialdemokrat wurde. Er war außerdem Herausgeber bedeutender früher Arbeiterbiographien.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

Göhre stammte aus einfachsten Verhältnissen, konnte aber auf Grund eines Stipendiums die Fürsten- und Landesschule St. Afra in Meißen besuchen. Er studierte Theologie und Nationalökonomie an den Universitäten Leipzig und Berlin. Um den Arbeitern den christlichen Glauben zu verkündigen, arbeitete er für ein Vierteljahr in der Fabrik, musste jedoch feststellen, „dass die Arbeiterschaft in einer psychologischen Situation war, die es verhinderte, ihnen zuerst religiös zu kommen. Die elementarste Erfahrung, die ich machte, war, dass man zunächst ihre soziale Lage gründlich heben müsse, ehe man sie wieder religiös packen könnte.“ Er publizierte seine Erfahrungen 1891 in der Studie ‚’Drei Monate Fabrikarbeiter und Handwerksbursche’’, die als Angriff auf die weitgehend bürgerlich beherrschte evangelische Kirche aufgenommen wurde und eine erbitterte öffentliche Debatte über sein Vorgehen auslöste, in der er durch Friedrich Naumann und Max Weber aber auch Unterstützung erhielt. Als er sich in Frankfurt (Oder), wo er 1894 eine Pfarre übernommen hatte, sozial zu stark engagierte, wurde er von der Kirchenleitung beurlaubt. 1896 gründete er zusammen mit Naumann den Nationalsozialen Verein, und trat im Jahr 1900 der Sozialdemokratischen Partei bei. Er betätigte sich intensiv als Herausgeber von Arbeiterbiographien im Verlag Eugen Diederichs, so auch derjenigen von Franz Rehbein. Als er zwischen alle Stühle zu geraten drohte – die Sozialdemokraten wollten sich nicht christlich missionieren lassen, die Kirche hatte Angst vor „Sozialdemokratisierung“, brach er 1906 vollständig mit der Kirche, die ihn tief enttäuscht hatte. Ein erstes Mandat für den Wahlkreis Mittweida gab er zurück, von 1910 bis 1918 vertrat er jedoch den Wahlkreis Zschopau im Reichstag. Ab 1915 stand er als Freiwilliger an der russischen Front. 1918 wurde er zum Unterstaatssekretär im preußischen Kriegsministerium, 1919 zum Staatssekretär im preußischen Staatsministerium berufen. 1923 trat er aus gesundheitlichen Gründen von allen Ämtern zurück.

[Bearbeiten] Werke (Auswahl)

  • Drei Monate Fabrikarbeiter und Handwerksbursche. Eine praktische Studie, Leipzig 1891
  • Die evangelisch-soziale Bewegung. Ihre Geschichte und ihre Ziele, Leipzig 1896
  • Wie ein Pfarrer Sozialdemokrat wurde. Eine Rede von Paul Göhre, Pfarrer a.D., Berlin 1900
  • Vom Socialismus zum Liberalismus. Wandlungen der Nationalsocialen, Berlin 1902;
  • Kirche im 19. Jahrhundert (Am Anfang des Jahrhunderts. Heft 5), Berlin 1902; Die agrarische Gefahr. Eine Darstellung ihrer Entstehung, ihrer Macht und letzten Ziele, Berlin 1902
  • Heimarbeit im Erzgebirge und ihre Wirkungen, Chemnitz 1906;
  • Front und Heimat. Religiöses, Politisches, Sexuelles aus dem Schützengraben, Jena 1917
  • Der unbekannte Gott. Versuch einer Religion des modernen Menschen, Leipzig 1919

[Bearbeiten] Herausgeber (Auswahl)

  • Carl Fischer: Denkwürdigkeiten und Erinnerungen eines Arbeiters, Leipzig (Diederichs) 1903 und 1904
  • William Bromme: Lebensgeschichte eines modernen Fabrikarbeiters, Leipzig 1905
  • Wenzel Holek: Lebensgang eines deutsch-tschechischen Handarbeiters, Leipzig 1909
  • Franz Rehbein: Das Leben eines Landarbeiters, Leipzig 1911

[Bearbeiten] Literatur (Auswahl)

  • Joachim Brenning und Christian Gremmels: Industrielle Welt und christliches Bewußtsein. Erinnerung an Paul Göhre. In: Theologia Practica. 11. 1976, S. 291–302
  • Joachim Brenning: Christentum und Sozialdemokratie: Paul Göhre. Fabrikarbeiter - Pfarrer - Sozialdemokrat. Eine sozialethisch-historische Untersuchung, Diss. theol. Marburg 1980

[Bearbeiten] Weblinks


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