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Partei Bibeltreuer Christen – Wikipedia

Partei Bibeltreuer Christen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Partei Bibeltreuer Christen
Bild:PBC-Logo.gif
Partei­vor­sit­zender Ole Steffes
Gene­ral­sekre­tär Uwe Knietzsch
Stell­ver­tretende Vorsit­zende Johannes Goepel,
Fritz Göldner
Bundes­schatz­meister Johannes Goepel
Ehren­vor­sit­zender Gerhard Heinzmann
Gründung 22. November 1989
Gründungs­ort Karlsruhe
Haupt­sitz Karlsruhe
Mitglie­derzahl 4.100
(Stand: 31. Dezember 2007)
Website www.pbc.de

Die Partei Bibeltreuer Christen (PBC) ist eine 1989 gegründete deutsche christlich-konservative Kleinpartei mit evangelikaler Prägung.[1]

Auf europäischer Ebene ist die Partei Mitglied der Europäischen Christlichen Politischen Bewegung (ECPM).

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Inhaltliches Profil

In der Partei Bibeltreuer Christen arbeiten Christen verschiedener Konfessionen und Denominationen zusammen. Die PBC setzt sich für ein aktives Engagement der Christen in der Gesellschaft ein und legt als Basis für ihr politisches Programm ihr Verständnis der Werte und Normen der Bibel richtungsweisend zugrunde. Zentrale Aussagen betreffen u. a. die Förderung von Ehe und Familie, Stärkung der Erziehung durch die Eltern durch Einführung des Erziehungsgehaltes, Reform der Sozialsysteme durch Erhöhung der Verantwortung des Einzelnen bei gleichzeitiger Zurücknahme des Staates, Ersatz des Sachleistungs- durch das Kostenerstattungsprinzip in der Krankenversicherung sowie die Intensivierung der Beziehungen zu Israel.[2][3]

Die Partei tritt für eine Erschwerung von Scheidungen ein und lehnt den Schwangerschaftsabbruch sowie praktizierte Homosexualität ab, nicht aber die homosexuelle Orientierung. Die PBC fordert ein Verbot pornografischer Schriften sowie die Wiedereinführung der Bestrafung von Kuppelei. Sie sprach sich in der gescheiterten EU-Verfassung für einen Gottesbezug aus und strebt die allgemeine Einführung regelmäßiger Bibelunterweisung und der Schöpfungslehre für alle Schüler an deutschen Schulen an. Gebet und Verbindlichkeit der biblischen Anweisungen sollen der Sicherung des Friedens und der Abwehr eventueller Gefahren für Deutschland – worunter sie auch die „Überfremdung“ zählt – dienen. Außenpolitisch zeigt sie sich stark proisraelisch.

[Bearbeiten] Struktur

Die PBC ist ein Mitglied im Verband European Christian Political Movement (ECPM). Die etwa 4.100 Mitglieder der PBC kommen überwiegend aus Freikirchen sowie aus den evangelischen Landeskirchen. Die meisten Mitglieder hat die Partei in Baden-Württemberg, gefolgt von Bayern und Nordrhein-Westfalen; prozentual ist sie am stärksten in Baden-Württemberg und in Sachsen vertreten.

[Bearbeiten] Geschichte

Die Partei entstand 1989 im Zuge der Diskussion um den umstrittenen Paragraf 218, der die Abtreibung unter bestimmten Voraussetzungen legalisiert. Gegründet wurde sie von Pastor Gerhard Heinzmann, der der Überzeugung war, Gott habe ihm diesen Auftrag gegeben[4]. Heinzmann war bis 2005, als er aus Altersgründen nicht mehr kandidierte, Vorsitzender der Partei. Ihm folgte bis Dezember 2007 Walter Weiblen. Am 15. Dezember 2007 wurde Ole Steffes auf einem Sonderparteitag zum neuen Bundesvorsitzenden gewählt. Seit 2004 ist die PBC mit je einem Sitz in den Kreistagen der Landkreise Böblingen und Güstrow sowie im Rat der Stadt Gronau (Westfalen) vertreten.

Im Herbst 2006 wurde mit der Zentrumspartei eine Zusammenarbeit vereinbart.[5] Vom Parteivorstand unter Walter Weiblen gehegte Pläne für eine Parteineugründung als Weg zu einer Fusion mit dieser und anderen christlichen Kleinparteien wurden von den infrage kommenden Parteien selbst, und auf den Parteitagen im Oktober 2007 und Dezember 2007 auch von den Delegierten der PBC mehrheitlich abgelehnt; neuer Bundesvorsitzender wurde Ole Steffes. Weiblen, der nach dem Scheitern seiner Pläne aus der PBC ausgetreten war, gründete mit einer Gruppe von Anhängern und einigen Mitgliedern aus der Zentrumspartei und der ÖDP am 26. Januar 2008 in Berlin die neue Partei: AUF - Partei für Arbeit, Umwelt und Familie mit dem Untertitel Christen für Deutschland[6].

[Bearbeiten] Wahlergebnisse

[Bearbeiten] Bundestagswahlen

1994 0,1 %; 1998 0,1 %; 2002 0,2 %; 2005 0,2 %

[Bearbeiten] Europawahlen

1994 0,3 %; 1999 0,3 %; 2004 0,4 %

[Bearbeiten] Landtagswahlen

Baden-Württemberg: 1992 0,6 %; 1996 0,5 %; 2001 0,5 %; 2006 0,7 %
Bayern: 1998 0,1 %; 2003 0,2 %
Bremen: 2003 0,3 %; 2007 0,3 %
Hamburg: 1991 0,2 %; 1993 0,2 %; 1997 0,2 %; 2001 0,1 %; 2004 0,2 %
Hessen: 1995 0,2 %; 1999 0,2 %; 2003 0,2 %; 2008 nicht angetreten
Mecklenburg-Vorpommern: 1994 0,1 %; 1998 0,1 %; 2002 0,1 %; 2006 0,2 %
Niedersachsen: 1998 0,2 %; 2003 0,2 %; 2008 0,2%
Nordrhein-Westfalen: 1995 0,1 %; 2000 0,1 %; 2005 0,1 %
Rheinland-Pfalz: 1996 0,2 %; 2001 0,3 %; 2006 0,3 %
Sachsen: 1999 0,3 %; 2004 0,7 %
Schleswig-Holstein: 2000 0,2 %; 2005 0,2 %
Thüringen: 1999 0,2 %; 2004 nicht angetreten

[Bearbeiten] Literatur

  • Thielking, Kai Oliver: Zwischen Bibel und Grundgesetz – Christliche Kleinparteien in der Bundesrepublik Deutschland, Verlag: Tectum Verlag, 1999, ISBN 3-8288-8007-X

[Bearbeiten] Referenzen

  1. siehe [1] (www.remid.de): „Pfingstlich-evangelikale Prägung mit entsprechender theologischer Untermauerung“.
  2. [2] (www.pbc.de)
  3. und [3] Grundsatzprogramm der PBC
  4. http://www.ekd.de/ezw/42714_informationen_neues_von_der_partei_bibeltreuer_christen.php
  5. http://www.pbc.de/874+M55c889f0542.html Pressemitteilung PBC
  6. AUF: Presseerklärung zur Parteigründung vom 26. Januar 2008.

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Weblinks


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