Opéra-Comique

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Plakat für Massenets Oper Sapho

Die zweite Salle Favart von 1840

Die dritte Salle Favart von 1886 (Foto von 2008)

Die Opéra-Comique ist ein Theater in Paris. Es befindet sich an der Place Boieldieu, im 2. Arrondissement und ist auch unter dem Namen Salle Favart bekannt.

[Bearbeiten] Geschichte

Die Institution, das Gebäude und das Genre der Opéra comique müssen auseinander gehalten werden: Nach Pariser Tradition bezeichnen die Theaternamen nicht Häuser, sondern Institutionen, die ihren Ort wechseln können. Der Name Opéra-Comique geht zurück auf einen Zusammenschluss zweier Truppen des Pariser Jahrmarktstheaters unter Catherine Baron und Gautier de Saint-Edme um 1714. Sie führten Opernparodien und Pantomimen auf. Von dieser Zeit an entwickelte sich das Operngenre, das man Opéra comique nennt.

Unter Charles Simon Favart konnte sich die Opéra-Comique mit der königlichen Comédie-Italienne verbinden. Seit 1780 hieß das Ensemble offiziell Opéra-Comique. Sie ist mit Unterbrüchen bis heute ein Gegengewicht zur Institution der Pariser Oper geblieben, gegen deren Monopol sie sich einst durchsetzen musste. Die Salle Favart als erstes Haus dieser Institution, das bereits am heutigen Ort stand, wurde 1783 eröffnet.

Nach den Revolutionswirren wurde hier um 1801 das Théâtre national de l’Opéra-Comique gegründet. Im 19. Jahrhundert konnten sich viele Komponisten in dieser Institution etablieren: etwa Adolphe Adam, Daniel-François-Esprit Auber, François Adrien Boieldieu, Jules Massenet, Ambroise Thomas oder auch der berühmte Harfenist und Komponist Nicolas Bochsa.

1838 brannte die erste Salle Favart ab und wurde 1840 durch ein zweites Gebäude ersetzt. In diesem Haus kam Georges Bizets Oper Carmen zur Uraufführung. 1887 brannte auch diese Haus nieder. Der prachtvolle heutige Bau der Opéra-Comique, die dritte Salle Favart, stammt von 1898, hier wurde Claude Debussys Pelléas et Mélisande (1902) uraufgeführt.

Nach finanziellen Schwierigkeiten wurden die Opéra-Comique und das Théatre National de l'Opéra im Jahr 1936 vereinigt. In den 1970er-Jahren diente das Gebäude der Ausbildung von Bühnenkünstlern und wurde schließlich zur einer der Spielstätte der Opéra.

1990 erhielt die Opéra-Comique jedoch ihre Autonomie zurück. Das Haus hält bis heute an seiner Tradition als Mäzen fest und beauftragt regelmäßig die Komposition moderner Opern, die dann auch dort aufgeführt werden.