Ondansetron
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Strukturformel | |||||||||
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Allgemeines | |||||||||
Freiname | Ondansetron | ||||||||
Andere Namen |
(RS)-2,3-Dihydro-9-methyl-3- [(2-methylimidazol-1-yl)methyl]carbazol-4(1H)-on |
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Summenformel | C18H19N3O | ||||||||
CAS-Nummer | 99614-02-5 | ||||||||
ATC-Code | |||||||||
Arzneistoffangaben | |||||||||
Wirkstoffklasse | |||||||||
Wirkmechanismus |
selektive Blockade zentraler 5-HT3-Rezeptoren |
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Fertigpräparate |
Zofran® (A, D) |
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Verschreibungspflichtig: Ja | |||||||||
Eigenschaften | |||||||||
Molare Masse | 293,37 g/mol (base) | ||||||||
Sicherheitshinweise | |||||||||
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Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Ondansetron ist ein Antiemetikum aus der Gruppe der Setrone und vermittelt seine Wirkung über die selektive Blockade der zentralen 5-HT3-Rezeptoren (Serotonin-Rezeptoren).
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Pharmakologie
[Bearbeiten] Anwendungsgebiete
Ondansetron wird als antiemetische Begleitmedikation in der zur Tumorbekämpfung eingesetzten Zytostatika- oder während der Strahlentherapie eingesetzt. Ebenso besteht eine Zulassung zur Behandlung des postoperativen Erbrechens. Für diese Anwendungen steht Ondansetron in Form von Filmtabletten und als Injektionslösung zur Verfügung.
[Bearbeiten] Wirkmechanismus
Im Gegensatz zu anderen Antiemetika zeigt Ondansetron keine nennenswerten Effekte an Dopamin-, Histamin- oder Muskarinrezeptoren.
Ondansetron vermittelt seine Erbrechen hemmenden Effekte über eine Hemmung der Serotonin-Wirkung an 5-HT3-Rezeptoren. Serotonin wird in großer Menge aus enterochromaffinen Zellen insbesondere als Folge einer Zytostatika- oder Strahlentherapie freigesetzt. Das ausgeschüttete Serotonin führt über eine Aktivierung von 5-HT3-Rezeptoren des viszeralen afferenten Vagus und ferner auch im Brechzentrum des Zentralnervensystems zu einer Aktivierung des Brechreflexes. Daher zeigt Ondansetron eine gute antiemetische Wirksamkeit in der Chemo- oder Strahlentherapie von Tumorerkrankungen, jedoch nur wenig Wirkung bei der Behandlung der Reisekrankheit.
[Bearbeiten] Nebenwirkungen
Während der Anwendung von Ondansetron können u. a. Kopfschmerzen, Wärmegefühl, Flush, Bewegungsstörungen und Krämpfe auftreten. Ebenso sind Sehstörungen und Störungen der Okulomotorik möglich. Über ein gelegentliches Auftreten von Herz-Rhythmusstörungen wurde ebenfalls berichtet. Durch Verlangsamung der Dickdarmpassage als Folge der Hemmung prokinetischer 5-HT3-Rezeptoren im Magen-Darm-Trakt kann es zu Verstopfungen kommen.
[Bearbeiten] Wechselwirkungen
Ondansetron wird über das Cytochrom-P450-Enzymsystem, insbesondere über CYP3A4, CYP2D6 und CYP1A2, verstoffwechselt. Dennoch bestehen keine nennenswerten Interaktionen mit üblicherweise gleichzeitig angewendeten Arzneistoffen. CYP3A4-Induktoren, wie Phenytoin, Carbamazepin und Rifampicin können jedoch den Abbau von Ondansetron beschleunigen.
[Bearbeiten] Handelsnamen
Neben den bekannten Handelsnamen
sind in Deutschland und Österreich auch zahlreiche Generika im Handel.
[Bearbeiten] Dosierung [3]
- als Begleitmedikation in der Zytostatika- oder Strahlentherapie 1-2 Stunden vor Therapiebeginn 8 mg p.o. und 16 mg direkt vor Therapiebeginn oder 8 mg i.v.
- zur Verhinderung postoperativer Übelkeit und Erbrechen 16 mg p.o. 1 Stunde vor der Operation oder 4 mg i.v. zu Operationsbeginn
[Bearbeiten] Quellenangaben
- ↑ a b ABDA-Datenbank (Stand 10.06.2008) der www.dimdi.de
- ↑ Austria-Codes (Stand 10.06.2008)
- ↑ Ruß, Endres, Arzneimittelpocket Plus 2008, 4. Auflage Okt. 2007, ISBN 978-3-89862-287-5
[Bearbeiten] Weblinks
- Ondansetron bei DrugBank
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